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PolizeistaatsnaziaufmÄrsche bekämpfen!?

Gemeinsamer Aufruf norddeutscher Antifa-Gruppen (Antifaschistische
Aktion Hannover [AAH], Antifaschistisches Plenum & Jugend Antifa
Aktion(JAA) Braunschweig, Autonome Antifa [M] Göttingen,
Antifaschistische Aktion Lüneburg/Uelzen) gegen die Nazi-Aufmärsche im
Rahmen die Kampagne "Heimreise statt Einwanderung, denn deutsche Kinder
braucht das Land" der NPD Niedersachsen:

Den Flyer im PDF-Format gibt es unter  http://www.antifacafe.de.vu oder
 http://www.antifacafe.kommunikationssystem.de und unter  http://www.puk.de/aam

Infos zum den Gegenaktivitäten gegen den NPD-Aufmarsch am 18.10.2003 in
Braunschweig gibt es unter:
 http://www.nazi-aufmarsch-stoppen.de.vu

Infos zu den Gegenaktivitäten gegen den NPD-Aufmarsch am 29.11.2003 in
Lüneburg gibt es unter:
 http://www.nazis-aufhalten.de.vu
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Polizeistaatsnaziaufmärsche bekämpfen!

Unter dem blöd-rassistischen Motto "Heimreise statt Einwanderung -
Deutsche Kinder braucht das Land" hat der Landesverband Niedersachsen
der NPD für den 18. Oktober in Braunschweig und für den 29. November in
Lüneburg Aufmärsche angekündigt. Bereits am 24. Mai machte der braune
Wanderzirkus unter der gleichen Parole Station in Hannover. Der Kreis
von Stiefelnazis, der da durchs Land gekarrt wird, um unverblümt
Rassismus zu propagieren, ist an sich gesellschaftlich kaum relevant und
würde ohne Hunderschaften an polizeilichen Kampfrobotern wohl kaum einen
Aufmarsch zu Ende bringen können. Der Ruch von Brandstiftern und
stumpfen Totschlägern isoliert sie von gesellschaftlichen Debatten.

Das bedeutsame an den Naziaufmärschen ist neben der internen Event- und
Verfestigungswirkung für die Nazis selbst vor allem die damit
einhergehende Klimaveränderung. Wenn der offene Rassismus lautstark
durch die Straßen zieht, muss sich auch der deutsche Spießer nicht mehr
zurückhalten. Der deutsche Biedermann ist zumeist nicht viel weniger
rasssistisch, doch traut er sich noch nicht immer, dieses auch jenseits
von Leserbriefspalte und Schützenfest offen auszuleben. Sein Rassismus
ist Ergebnis der Produktionsverhältnisse und bürgerlicher Ideologie.
Anstatt sich dem Konkurrenzdruck des kapitalistischen Verwertungsmarktes
entgegenzustellen, sehnt er sich nach dem Stallgeruch eines imaginierten
nationalen Kollektivs, erhofft sich die Geborgenheit einer Gemeinschaft
und nimmt alles, was von außen kommt, als feindlich wahr. Für den
Schritt von dieser vermeintlichen Selbstbestimmung durch Abgrenzung bis
zum rassistischen Totschlag braucht es manchmalwenig - nur Promille.

Im gemeinsamen Ursprung - der kapitalistischen Vergesellschaftung -
besteht dabei die Wesensverwandtschaft zwischen bürgerlicher Demokratie
und Faschismus. Für die radikale Linke heißt das, dass ihr Gegner -
unabhängig vom Kampf gegen Nazis oder der Auseinandersetzung mit
demokratischen Rassisten - immer dieses System als Ganzes ist. Ein Ende
des bürgerlichen Wahn-Sinns, von dem auch der Rassismus nur ein Symptom
ist, ist letztlich nur durch die Abschaffung der kapitalistischen
Konkurrenz- und Ausbeutungssituation möglich.

Aktionen gegen Naziaufmärsche und Rassismus sind theoretisch nicht mehr
als Symptombekämpfung. Die Realität dieser Symptome jedoch ist blutig
und oftmals tödlich. Ihre Opfer gehören zu den marginalisierten
gesellschaftlichen Gruppen, und insofern ist der Kampf gegen Nazis und
Rassismus eine Form gelebter Solidarität. Nicht mehr, aber auch nicht
weniger.

Also, was tun gegen Naziaufmärsche? Neben den Versuchen einer direkten
Intervention sollte niemals der Versuch aufgegeben werden,
nicht-organisierten Menschen Aktionsmöglichkeiten zu eröffnen jenseits
der Kundgebungen der Zivilgesellschaft, die nicht selten von
Protagonisten des staatlichen Rassismus selbst angeführt werden und bei
denen in der Regel die Sorge um ein schlechtes Standort-Image im
Vordergrund steht.

Unsere Politik endet nicht mit dem Kampf gegen Nazi-Aufmärsche. Es gilt
daher, unseren Inhalten einen eigenen Ausdruck zu verschaffen, der nicht
von der Mobilmachung der Zivilgesellschaft zu vereinnahmen ist und über
den Tag hinaus Leute für revolutionäre Politik gewinnt.

Braunschweig: Demonstration am 18.10.2003 um 10 Uhr
KZ-Gedenkstätte Schillstraße
 http://www.nazi-aufmarsch-stoppen.de.vu

Lüneburg: 29.11.2003
 http://www.nazis-aufhalten.de.vu


Autonome Antifa-Gruppen aus Niedersachsen

Die Vernichtung der Wurzeln des Faschismus bleibt unser Ziel!
Keine Naziaufmärsche in Braunschweig, Lüneburg oder sonst wo!

Antifaschistische Aktion Hannover [AAH], Antifaschistisches Plenum &
Jugend Antifa Aktion (JAA) Braunschweig, Autonome Antifa [M] Göttingen,
Antifaschistische Aktion Lüneburg/Uelzen

 

13.10.2003
"Antifaschistisches Plenum & Jugend Antifa Aktion (JAA) Braunschweig"   [Aktuelles zum Thema: Antifaschismus]  Zurück zur Übersicht

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