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boeses:oesterreich 1003

Willkommen zur neuen Ausgabe von boeses:oesterreich!

Die Pechstraehne der rechtsextremen FPOe reisst nicht ab: bei den
Landtagswahlen in Oberoesterreich und Tirol verlieren die Freiheitlichen
jeweils unwesentliche 12 Prozent. Und dann wurde glatt noch ein eh.
Funktionaer der FPOe als Holocaustleugner verurteilt. Trotzdem bleibt es
lustig im Oesiland: rechtswidrige Asylrichtlinien werden verteidigt, der
Antisemitismus blueht und Alt- wie Neonazis feiern derweilen feste
Feste. Plus: the new Verfassungschutzbericht ist da!

Jetzt noch schnell (fuer Neulinge) die Erklaerung was dieser Newsletter
sein soll, und warum wir ihn machen:

boeses:oesterreich ist unser monatlicher Newsletter, der ueber die
aktuelle Situation in Oesterreich (und ueber die Auswirkungen der
FPOe/OeVP Regierung) informieren soll. Entschlossen haben wir uns dazu,
da wir bemerkt haben, dass die Wissenslage ueber den realen Zustand in
Oesterreich speziell in anderen Laendern sehr gering ist. Die Regierung
hat es geschafft, dass mit der Diskussion ueber die EU-"Sanktionen" der
alltaegliche Wahnsinn dieses Landes aus dem Blickfeld der
internationalen Oeffentlichkeit verschwand. Mittlerweile sind die
"Sanktionen" aufgehoben, etwas das in Oesterreich durch (fast) alle
politischen Gruppierungen als Sieg gefeiert wurde, das "Interesse" an
der Entwicklung Oesterreichs noch weiter geschrumpft. Die befuerchtete
"Normalisierung" der rechts-rechtsextremen oesterreichischen Regierung
schreitet voran, Informationen ueber die Verschaerfung der Zustaende in
Oesterreich sind darum wichtiger denn je. Gerade deshalb ist es auch
aeusserst erwuenscht, dass dieser Newsletter so breit wie moeglich
verteilt wird, damit so viele Menschen wie moeglich von den Zustaenden
in Oesterreich erfahren. Also: Verbreiten, verbreiten, verbreiten!
Natuerlich ist es ebenso moeglich dieses Material (auch auszugsweise)
fuer Zeitschriften zu verwenden, schickt uns halt zumindestens ein Mail,
wenn ihr dies tut.

Kritik und Anmerkungen (wenn moeglich schreibt bitte in deutsch oder
englisch!!) an:

 raw@raw.at

Viel Spass beim Lesen!

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[1] Wen das Wahlglueck verlaesst...
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[2] Rechtswidrige "Drogenrazzia"
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[3] Strassers Asylvorschlaege - abgelehnt und kritisiert
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[4] Rechtswidrige Asylrichtlinie
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[5] Visapflicht fuer Rumaenen?
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[6] Mein Freund, der Justizminister
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[7] Bald eine Abtreibungsklink weniger?
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[8] Oberdonau hoert Musik
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[9] Tag der Heimat
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[10] Antisemitismus aber Oesterreich
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[11] Der Heimwerker als Holocaustleugner:
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[12] Der neue Verfassungsschutzbericht ist da
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[13] In Kaernten/Koroska tut sich was...
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[1] Wen das Wahlglueck verlaesst...
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Von einem Wahldebakel zum andern schlittert momentan die rechtsextreme
Regierungshaelfte FPOe: Nachdem sie bereit bei den Wahlen des letzten
Jahres erhebliche Verluste einfahren musste, hat sie sich in dieser
Hinsicht bei den Ende September stattgefunden habenden Landtagswahlen in
Oberoesterreich und Tirol noch einmal "gesteigert". Satte 11,6 Prozent
verloren die Freiheitlichen in Tirol und liegen dort nur mehr bei 8
Prozent, in Oberoesterreich waren es gar 12,2 Prozent (nun 8,4 Prozent).

Dabei half es auch nicht, dass die FPOe teilweise zu recht unorthodoxen
Werbemethoden griff: In der oberoesterreichischen Gemeinde Kremsmuenster
wurden die potentiellen WaehlerInnen mit 20 Euro Belohnung fuer den
Besuch einer Wahlkampfveranstaltung angelockt. Immerhin konnte die
ansaessige FPOe somit die Verluste im einstelligen Prozentbereich halten
;-)

Besonders bitter fuer die strammen Recken von rechts aussen: In beiden
Laendern wurden sie von den Gruenen als drittstaerkste Kraft abgeloest,
diese konnten in Tirol ihren Stimmenanteil beinahe verdoppeln und halten
nun bei 15,5 Prozent WaehlerInnenanteil. In Oberoesterreich profitierte
vor allem die SPOe von einer durchgehend auslaenderfeindlich gefuehrten
Diskussion um den Verkauf der Staatsanteile des Stahlkonzerns VOEST.

Doch bevor der Eindruck eines grossen Umsturzes in der oesterreichischen
Parteienlandschaft entsteht: In beiden Laendern koennte die groessere
Regierungspartei OeVP ebenfalls - wenn auch nur leicht zulegen, in Tirol
sogar mit 49,9 Prozent die absolute Mehrheit erobern, in Oberoesterreich
reichte es hingegen "nur" zu 43,4 Prozent.

(Quelle:  http://derstandard.at)

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[2] Rechtswidrige "Drogenrazzia"
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Puenktlich zum Schwarz/Blauen Regierungswechsel im Jahr 2000 fand im
Fluechtlingslager Traiskirchen (Niederoesterreich) eine "Drogenrazzia"
statt. Fuer die Kriminalabteilung Niederoesterreich war die Aktion ein
voller Erfolg, auch wenn keine Drogen gefunden wurden und es massive
Vorwuerfe wegen der diskriminierenden, rassistischen und demuetigenden
Vorgangsweise gab. Im Namen von 32 Asylwerbern wurde vor 3 1/2 Jahren
ein Beschwerdekatalog mit insgesamt 282 Gesetzesverstoessen beim
Unabhaengigen Verfassungssenat (UVS) eingebracht.

Nun wurde die Razzia im Fluechtlingslager vom UVS als rechtswidrig
erklaert, die Ausweitung des Durchsuchungsbefehls fuer das Traiskirchner
Bahnhofsgelaende und ein Lokal war "rechtlich nicht abgesichert". Die
pauschale Verhaftung aller in einem Gebaeudekomplex aufhaeltigen
Personen sei nicht erforderlich gewesen und die stundenlange
"praeventive Fesselung" der Asylwerber mit Plastikbaendern war ein
eindeutiger Verstoss gegen die europaeischen Menschenrechte. Aber auch
wenn die fehlende Versorgung waehrend der Festnahme vom UVS bestaetigt
wird, wurden einige Beschwerdepunkte einfach ignoriert. 26
UVS-Entscheidungen stehen noch aus, die Tatsache, das diese Razzia
rassistisch motiviert war, wird vom UVS damit geleugnet, das eben
ausschliesslich gegen "schwarzafrikanische Verdaechtige" vorgegangen
wurde. Uebrigens, eine Anzeige gegen die Gendarmeriebeamten wurde
bereits vor 2 Jahren von der Staatsanwaltschaft zurueckgelegt - die
Ermittlung in dieser Sache fuehrte uebrigens die bereits oben erwaehnte
Kriminalabteilung Niederoesterreich.

(Quelle:  http://derstandard.at)

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[3] Strassers Asylvorschlaege - abgelehnt und kritisiert
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Im EU-Parlament wurde eine von Innenminister Ernst Strasser (OeVP)
angeregte Verordnung als "sinnlos" abgelehnt und Oesterreich
aufgefordert, diese Initiative zurueckzuziehen. Der Vorschlag beinhaltet
eine Liste sogenannter "sicherer Drittstaaten", die alle an der
momentanen EU-Aussengrenze liegen und in die Asylwerber abgeschoben
werden sollen, wenn eine Einreise ueber diese Laender erfolgt ist.

Auch bei einem Expertenhearing im oesterreichischen Parlament wurde das
von ihm eingebrachte neue Asylgesetz, das Ende November beschlossen
werden soll, wieder einmal heftig von Vertretern des UNHCR und Amnesty
International als menschenrechts- und verfassungwidrig kritisiert.
Strasser zeigt sich verwundert, will aber seine menschenrechtswidrige
Asylpolitik nicht aufgeben und "die eine oder andere Änderung" am neuen
Asylgesetz vorschlagen.

(Quelle:  http://derstandard.at)

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[4] Rechtswidrige Asylrichtlinie
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Der Oberste Gerichtshof (OGH) erklaert die umstrittene Asylrichtlinie
von Innenminister Strasser (OeVP), bei der AsylwerberInnen aus vielen
Staaten von der Bundesbetreuung ausgeschlossen werden koennen (siehe
boeses:oesterreich 1102), fuer ungueltig und als gesetzlich nicht
gedeckt. Dass dies nun zur Folge haben koennte, dass der Staat nun doch
alle AsylwerberInnen aufnehmen muss, kommentiert Strasser in bekannt
menschenfreundlicher Manier mit: "Dies ist zu befuerchten". Schliesslich
koennten dadurch ja Zusatzkosten fuer sein Ministerium entstehen...

Als besonderer Kenner der Materie erwies sich der Innenminister dann
noch mit einem - aeusserst "realitaetsnahen" Vergleich: Durch das Urteil
sei zu befuerchten, dass jetzt sogar Deutsche versorgt werden muessen,
wenn ein entsprechender Asylantrag gestellt werden wuerde. Asylantrag?
Innerhalb der EU?? Schon mal was von Niederlassungsfreiheit gehoert Herr
Minister???

(Quelle:  http://derstandard.at)

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[5] Visapflicht fuer Rumaenen?
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In einem Interview in einer der groessten Wochenzeitungen spricht
Innenminister Strasser die "Steigende Kriminalitaet wegen erzwungener
Visa-Freiheit" bei rumaenischen und bulgarischen StaatsbuergerInnen an,
zu der Oesterreich durch EU-Vereinbarungen gebunden ist. Er will sich
politisch fuer die Wiedereinfuehrung der Visapflicht fuer rumaenische
StaatsbuergerInnen einsetzen und mit polizeilichen Massnahmen die
"Banden in den Griff kriegen".

(Quelle:  http://derstandard.at)

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[6] Mein Freund, der Justizminister
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Nicht nur, dass Justizminister Dieter Boehmdorfer (FPOe) die
Unabsetzbarkeit der RichterInnen in Frage stellt und ihre lebenslange
Bestellung zur Wahrung der Unabhaengigkeit anzweifelt, nun laesst
Boehmdorfer auch noch das Verfahren gegen den Protokollchef des
Kaerntner Landeshauptmannes Joerg Haider, Franz Koloini, im Zusammenhang
mit den Haider-Reisen in den Irak, einstellen. Die Entscheidung
Boehmdorfers erging in letzter Instanz und hat zur Folge, dass Koloini,
der verdaechtigt worden war vor dem Untersuchungsausschuss des Kaerntner
Landtages Unwahrheiten ausgesagt zu haben, nicht mehr wegen falscher
Zeugenaussage strafrechtlich verfolgt werden kann.

Gegen die Begruendung, dass "das Verfahren eingestellt werden musste,
weil die staatsanwaltschaftlichen Behoerden den Aspekt des
Aussagenotstandes in ihren Berichten nicht beruecksichtigt haben"
protestierten selbst die OeVP-KollegInnen aus der Koalition. Doch es
scheint, dass vor dem Gesetz doch nicht alle ganz so gleich sind: manche
sind gleicher und mit einem Freund als Justizminister sind unangenehme
Verfahren schnell beseitigt.

(Quelle:  http://derstandard.at)

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[7] Bald eine Abtreibungsklink weniger?
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Die radikalen AbtreibungsgegnerInnen, allen voran Human Life
International, werden sich bald freuen koennen: die Lucina-Klink,
vormals Mairo, im 2.Bezirk in Wien steht kurz vor ihrer Schliessung. Die
Betreiberin der Klinik, in der Abtreibungen im Vergleich zu anderen
Einrichtungen relativ guenstig angeboten werden, hat Anfang September
den Betrieb vorerst eingestellt, da in den Praxisraeumen eine erhoehte
Dosis giftiger Substanzen entdeckt wurde. Auch im Blut der
Mitarbeiterinnen wurde eine verstaerkte Konzentration festgestellt, die
nicht auf normale Lebens- oder Arbeitsbedingungen zurueckzufuehren ist.

Ausserdem sei durch den staendigen "Psychoterror" (die Verhandlung in
erster Instanz, bei der die Methoden des HLI als solches bezeichnete
werden duerfen, wurde gegen die christlichen FundamentalistInnen
entschieden) der radikalen AbtreibungsgegnerInnen, die direkt neben der
Klinik ein "Lebensschutzzentrum" errichtet hatten, die Arbeit erschwert
bzw massiv beeintraechtigt (worden). Eine Ausweichmoeglichkeit wurde bis
jetzt noch nicht zur Verfuegung gestellt.

(Quellen: www.derstandard.at /  http://slp.at/mairo.html)

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[8] Der Heimwerker als Holocaustleugner
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Zu drei Jahren teilbedingter Haft wurde Wolfgang Froehlich, ehemaliger
Bezirksrat der FPOe, verurteilt. Jahrelang hatte gegen ihn ein
Haftbefehl wegen Verdachts der NS-Wiederbetaetigung bestanden. Selbst im
Prozess konnte er mit seinen "Wahrheiten" nicht hinterm Berg halten: Die
Massentoetungen seien "absolut unmoeglich" gewesen, seien also
"technisch-physikalischer Nonsens", so Froehlich und appelliert an den
Richter: "Wenn Sie nur ein bisschen Heimwerkerverstaendnis haben, werden
Sie mich verstehen".

Verteidigt wurde Froehlich von Herbert Schaller, der im Verbotsgesetz
"Anklaenge an die Diktatur" sieht. Der Holocaustleugnung kann er
durchaus Positives abgewinnen: "Es waere doch eine grosse Freude, wenn
es diese scheusslichen Massenmorde an Juden gar nicht gegeben haette,
weil es die Naturwissenschaft nicht erlaubt." Hoch die Nazilogik...

(Quelle:  http://derstandard.at)

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[9] Oberdonau hoert Musik
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Am Samstag, den 6. September wurde in Oberoesterreich zum zweiten Mal
innert kuerzester Zeit ein Skinheadkonzert veranstaltet. Das Konzert
fand in der Gemeinde Vorchdorf (Ooe) statt, nachdem die Veranstalter in
Vorarlberg letztlich am Bauern gescheitert waren, der auf der fuer das
Konzert vorgesehenen Wiese Jauche verteilte. Daraufhin wurde das Konzert
kurzerhand nach Oberoesterreich verlegt. Zwischen 650 und 1000
BesucherInnen aus In- und Ausland wohnten dem Konzert bei.

Einem rechten deutschen Internetforum zufolge sollen die Bands Noie
Werte (Deutschland), Propaganda (Deutschland), Stonehammer (Kanada),
Tollschock (Oesterreich) als Unterstuetzer beim Auftritt des
Endstufe-Gitarristen und Saengers Brandy (Deutschland), Razors Edge
(GB), Aggressive Force (USA) und Bully Boys (USA) aufgetreten sein. Laut
Aussagen von Teilnehmern soll die Gruppe "Bully Boys" auf Wunsch des
begeisterten Publikums ihren Hit "Six Million" - ein von "Sieg
Heil!"-Gegroele begleiteter Lobgesang auf den Holocaust - in Vorchdorf
gleich zweimal gespielt haben. Zu einem Einschreiten der
Sicherheitsbehoerden kam es dennoch nicht.

(Quellen:  http://derstandard.at /  http://www.doew.at)

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[10] Tag der Heimat
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Unter dem Motto "Rechtsfrieden erfordert Dialog" hielt die rechtsextreme
Sudetendeutsche Landsmannschaft Oesterreichs ihren diesjaehrigen "Tag
der Heimat" in Klosterneuburg bei Wien ab. Barbara Rosenkranz -
Nationalratsabgeordnete der FPOe (siehe boeses:oesterreich 0502) -,
Johannes Prochaska (OeVP) und Dipl.-Ing. Franz Lebeth (SPOe) sprachen zu
den Heimatverlorenen. Schliesslich verirrte sich auch noch Vizekanzler
und FPOe Parteiobmann Herbert Haupt in die trachtige Atmosphaere und
versprach weitere Unterstuetzung fuer die "Heimatvertriebenen". Ein
Fonds in der Hoehe von 7,3 Millionen Euro - letzten Jahres von Bund und
Laendern eingerichtet - reicht wohl nicht, um saemtliche
revanchistischen Grossprojekte der Oesterreichischen Landsmannschaft zu
finanzieren. In diesem Sinne: "Benes vor, noch ein Tor".

(Quelle:  http://www.sudeten.at)

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[11] Antisemitismus aber Oesterreich
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Von Jahresbeginn bis 31. August 2003 wurden dem "Forum gegen
Antisemitismus" 108 antisemitische Vorfaelle gemeldet. Dabei handelte es
sich u.a um Schmierereien, Drohungen, offene Beschimpfungen, aber auch
gewaltsame Uebergriffe gegen juedische Menschen. Die Dunkelziffer sei
weitaus hoeher einzustufen. Die Anzahl der Uebergriffe ist demnach im
Jahre 2003 um 71,4 Prozent hoeher, als im gleichen Zeitraum letzten
Jahres. Aber, wer will denn gleich Antisemitismus ausmachen...

(Quelle:  http://derstandard.at)

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[12] Der neue Verfassungsschutzbericht ist da
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Nicht viel neues hat das Bundesamt fuer Verfassungsschutz und
Terrorismusbekaempfung (BVT) fuer das Jahr 2002 zu sagen: ein leichtes
Ansteigen von linken, ein Zurueckgang von rechten Straftaten und im
Bereich des militanten Tierschutzes eine "qualitative Aenderung in der
Vorgangsweise, nicht jedoch in der Anzahl der strafrechtlichen Taten"
wurde festgestellt. Die rechtsextreme Szene setzt sich hauptsaechlich
aus Skinheads und Revisionisten zusammen, ist eng mit der deutschen
Szene vernetzt und agiert verstaerkt via Internet. Fast scheint es, als
ob der Staatsschutz einige Informationen von Antifa-Flugblaetter
abgeschrieben haette, so wortgleich tauchen einige Formulierungen im
neuen Verfassungsschutzbericht auf.

Was den "Linksextremismus" betrifft, so wird wiedereinmal auf die
Trennung marxistisch/leninistisch bzw. anarchistisch/autonom
hingewiesen, daneben gibt es dann noch die "Freien Radikalen", die
keiner Gruppierung angehoeren und "vorwiegend spontan und unorganisiert"
bei Demonstrationen auftreten, um ihr "Gewaltpotential auszuleben". Im
gesamten Bundesgebiet wurden 59 Straftaten veruebt, im Vergleich dazu
werden 326 Delikte der rechten Szene zugerechnet. Alles in allem: keine
Gefahr von links und rechts, Oesterreich ist sicher.

(Quellen:  http://www.bmi.gv.at/staatsschutz/ /  http://derstandard.at/)

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[13] In Kaernten/Koroska tut sich was...
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... und das wird nicht gern gesehen. Momentan entsteht im 'Haiderland'
wieder eine kleine alternative Szene, die zweisprachig die Kunst- und
Kulturlandschaft Kaerntens/Koroskas belebt. Thematisiert werden der
Umgang mit SlowenInnen, insbesondere die revisionistische
Geschichtsschreibung in allen seinen Grausamkeiten, aber auch
alltaegliche Ereignisse. Am 'Tag der Kaerntner Einheit', Kaerntens
Landesfeiertag, am 10. Oktober, werden die deutschnationalen Traditionen
gepflegt: das offizielle, heimattreue Kaernten versammelt sich, um den
Abwehrkampf 1918/1919 und die Volksabstimmung 1920 zu feiern. Aktionen
gegen den Kaerntner Normalzustand sind geplant.

Vom 12. auf den 13. September kam es zu einem Polizeiueberfall auf ein
linkes Innenstadtlokal in Klagenfurt/Celovec, den 'Bierjokl/Pri Joklnu',
bei dem 5 Personen festgenommen wurden. Die buergerliche Presse stellte
die Aktion als eine 'Strassenschlacht mit Rechtsradikalen' dar, da die
Jugendlichen ihrer Kleidung nach wie Skinheads aussahen. AktivistInnen
arbeiten gerade an einem Soliprojekt fuer die Betroffenen (Kontakt unter
 joklsoli@gmx.at ).

Auch 'Radio dva', ein zweisprachiges freies Radio in Kaernten, ist
Zielscheibe von Landeshauptmann Haider geworden: er fordert oeffentlich
die Einstellung des Radiokooperationsprojektes "Radio dva", um "diesen
Radikalinskis das Handwerk zu legen". Es scheint, dass der braunblaue
Sumpf Kaerntens die Bestrebungen, abseits von FPOe-Kultur und
Heimatdienstabende, eine alternative Richtung einzuschlagen, unterbinden
will.

(Quellen:  http://www.ikuc.at/sputnik /  http://www.n3tw0rk.org /
 http://at.indymedia.org/)

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EPILOG
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Falls ihr diese Aussendung nicht mehr von uns haben moechtet, schreibt
uns einfach ein kurzes Mail. Bitte schaut aber zuerst, ob ihr das
betreffende Mail auch wirklich DIREKT von uns bekommen habt, sonst
muesst ihr euch halt an die netten Leute wenden, die diese Aussendung
weitergeschickt haben ;-)))))

Umgekehrt geht das natuerlich auch (und freut uns auch viel mehr).
Wer/welche in Zukunft direkt von uns, und damit auch garantiert alle
unsere Aussendungen, kriegen moechte mailt uns einfach mit dem Wunsch in
unseren Verteiler aufgenommen zu werden (Und auch hier noch mal der
Hinweis: Schreibt wenn moeglich bitte in deutsch oder englisch!).

Noch einfacher koennt ihr den Newsletter auf unserer Homepage
( http://www.raw.at) im Bereich "Kontakt" bestellen. Einfach
e-mail-Adresse ausfuellen, die gewuenschte(n) Sprache(n) auswaehlen und
ab damit!

In diesem Sinne
bis zum naechsten Mal

KEIN FRIEDE MIT OESTERREICH!!!

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05.10.2003
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