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Noch 2 Wochen bis zum EEF: Auf nach Berlin!

Parallel zur Bologna follow-up Konferenz europäischer BildungsministerInnen
findet vom 18.-20. September in Berlin das erste European Education Forum
(EEF) an der Humboldt-Universität in Berlin statt. Studierende, SchülerInnen und
LehrerInnen aus ganz Europa werden nach Berlin kommen und dort 2 Tage lang
über die heutige Europäische Bildungspolitik debattieren und an Alternativen
arbeiten. Am 20. September wird es eine Abschlussdemo in Berlin geben. Die
Bolognakonferenz der Europäischen BildungsministerInnen in Berlin hat einige
Dokumente auf ihrer offiziellen Website zum Gipfel publiziert, die deutlich
machen, in welche Richtung es nach Meinung der MinisterInnen gehen soll.

Auf der Konferenz zu Perspektiven des Bologna-Prozesses für die
Universitätsreform in Italien und Deutschland, die am 11. und 12. März 2003 in die Villa
Vigoni
(  http://www.villavigoni.it ) stattfand, steht neben der immer nach vorne
geschobene Internationalisierung und Mobilität der Universitäten und
Studierenden, dass es von besonderer Wichtigkeit für die Entwicklung von einem
Europäischen Hochschulraum ist, dass ein Konkurrenzbewusstsein zwischen den
verschiedenen Europäischen Universitäten innerhalb des globalen BildungsMARKTES
entwickelt wird
(  http://www.bologna-berlin2003.de/pdf/Villa_Vigoni_Zusammenfassung.pdf ).

In einem Bericht der Europäischen Kommission vom 05.02.2003 (KOM 2003 58
endgültig) steht, dass der Europäische Rat während der EU Gipfel von Lissabon
als strategisches Ziel festgelegt hat: “Die Union zum
wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt zu
machen“. Weiter heißt es, dass die Einnahmequellen von Universitäten
diversifiziert werden sollen durch u.a. Einkünfte aus dem Verkauf von Leistungen und
Nutzung von Forschungsergebnissen. Auch Beiträge von Studierenden
(Studiengebühren) werden genannt. Die European University Association (EUA) schreibt in
Trends 3, ein Report von der EUA Graz Konvention vom 29/31 Mai 2003, dass die
Europäischen BildungsministerInnen in ihrem Abschlussdokument von der
Bologna-Nachfolge Konferenz in Prag in 2001 zwar schreibt, dass Bildung ein öffentliches
Gut ist und, dass es unter der Verantwortung der öffentlichen Hand bleiben
soll, aber die EUA weist darauf hin, dass es einen Konflikt gibt, zwischen
denen in der Bolgona-Erklärung genannten Ziele: Kooperation und Wettbewerb. Auch
werden die von der EU gestellten Forderungen während der laufenden GATS
Verhandlungen im Bildungsbereich (an die USA) kritisiert. Die GATS-Verhandlungen,
die durch die verschiedenen Wirtschaftsministerien, für die EU
Mitgliedstaaten durch Handelskommissar Pascal Lamy, geführt werden, werden in immer wieder
neu stattfindenden Verhandlungsrunden die Bildungspolitik beeinflussen.
Bemerkenswert ist, dass laut einer Untersuchung der EUA nur ein Drittel der
Bildungsministerien einen politischen Standpunkt über Hochschulen und GATS
entwickelt haben, bei den Universitäten und Hochschulrektoren-Konferenzen in Europa
sieht es laut der EUA nicht viel besser aus. Die Verbände von Studierenden
sind dagegen mit der GATS-Materie sehr vertraut.

Dass EEF möchte Lehrenden und Lernenden ein offenes Forum zum Austausch und
zur Diskussion zur Verfügung stellen. Hierbei soll die aktuelle europäische
Bildungspolitik kritisch analysiert und Alternativen entwickelt werden.
Schwerpunkte des EEF sind hierbei u.a. der Bologna-Prozess und das GATS-Abkommen.

Zu den Schwerpunktthemen gibt es Podiumsdiskussionen und
Informationsveranstaltungen an den Abenden. Tagsüber bieten verschiedene europäische Gruppen und
Einzelpersonen mehr als 50 Workshops an. Diese Workshops bieten Gelegenheit
für besonders intensive Diskussion und Gestaltung durch die TeilnehmerInnen,
so dass eine wirkliche Beteiligung ‚von unten’ möglich wird.

Zwei Wochen vor dem Start befinden sich alle, die das Forum vorbereiten, im
Endspurt. Wir erwarten Teilnehmer aus ganz Europa und darüber hinaus: Unter
anderem aus Frankreich, Belgien, Großbritannien, der Schweiz, Bangladesh,
Spanien, Ghana, Bulgarien, Norwegen, Rumänien, Bhutan, Italien, Slowenien,
Litauen und den Niederlanden werden SchülerInnen, StudentInnen und Lehrende an
Schule und Universität nach Berlin kommen, um ihre Vorstellungen zur
Bildungspolitik in Europa auszutauschen und weiter zu entwickeln.

Am 20. September endet das EEF mit einer großen Bildungsdemonstration gegen
die vorherrschende europäische Bildungspolitik, die Bildung mehr und mehr vom
Grundrecht zur vermarktbaren Dienstleistung macht.

Eingeladen sind alle, die sich kritisch mit Bildungspolitik
auseinandersetzen wollen. Dabei ist egal, wie viel Vorkenntnisse jede(r) einzelne mitbringt:
Für jeden sind geeignete Veranstaltungen vorhanden.

Genauere Informationen zum Programm, zur Anreise und zur Unterbringung sind
auf der Homepage  http://www.eef2003.org zu finden.

--
EU-wide protestcampaign in 2003:
Education is not for sale!
 http://www.education-is-not-for-sale.org


European Education Forum
September 18-20 2003 Berlin
 http://www.eef2003.org

Spenden für das European Education Forum:
KontoinhaberIn: AStA der FHD LAT EEF
Kontonummer: 390 513 21
Bankleitzahl: 300 500 110

Independent news from student- and schoolstudent activists:
 http://education.portal.dk3.com/


 

06.09.2003
education-is-not-for-sale   [Aktuelles zum Thema: Bildung]  Zurück zur Übersicht

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