nadir start
 
initiativ periodika archiv adressbuch kampagnen aktuell

Duisburg: Wiedererstarken der Neonazi-Szene


Die Duisburger Neonazi-Szene war aufgrund interner Streitigkeiten und
fehlender Führungspersonen ca. ein Jahr lang kaum handlungsfähig. Jetzt aber lassen
sich Versuche erkennen, die Neonazi-Strukturen wiederaufzubauen und
Nachwuchs zu rekrutieren.

Die Verurteilung und 18monatige Haft von Nico Wedding, einem der führenden
Nazi-Kadern in NRW aus Duisburg, war einer der wichtigen Gründe für die
Handlungsunfähigkeit der Szene.

Nico Wedding war nach einem Überfall auf Teilnehmer einer Gedenkkundgebung
am Mahnmal der Gedenkstätte des ehemaligen KZ in der Kemna wegen schweren
Landfriedensbruchs und schwerer Körperverletzung zu 18 Monaten Haft verurteilt
worden. Die Brutalität der Tat hatte damals zu Schlagzeilen in der bundesweiten
Presse geführt, z.B. in der jungen welt von 24.11.2000, 8.12.2000 und
11.1.2001.

Trotz – oder gerade wegen ? – dieser Tat ging die „Karriere“ von Nico
Wedding in der Szene weiter; er wurde zum Landesvorsitzenden der „Jungen
Nationaldemokraten“, der Jugendorganisation der rechtsextremen NPD gewählt.

Seit Anfang der Jahres versuchen die „Jungen Nationaldemokraten – Duisburg“
unter der Führung von Nico Wedding, Aufmerksamkeit zu erregen und Nachwuchs
zu rekrutieren, indem sie versuchen gesellschaftlich relevante Themen zu
besetzen. So organisierte die JN-Duisburg in Zuge des Irak-Kriegs eine
Veranstaltung am 16.2.2003 in Duisburg-Beeck unter dem Titel „Kein Blut für Öl“ mit dem
bundesweit bekannten Neonazi Horst Mahler, wo Nico Wedding ebenfalls ein
Vortrag hielt. Weiterhin sammelte die JN-Duisburg am 22.2.2003 in der Duisburger
Innenstadt Unterschriften und verteilte ihre Propaganda.

Um die so gewonnenen Kontakte auszubauen, und insbesondere Jugendliche für
sich zu gewinnen, veranstaltet der Landesvorsitzende der NPD/JN, Nico Wedding,
als nächstes einen „großen Kameradschaftsabend“ am 2.8.2003. Die
Vorbereitung und Organisierung dieses Treffens läuft größtenteils über seine Wohnung auf
der Tonstr.23 in Duisburg-Duissern, von wo aus er die Website der NPD/JN in
NRW betreibt und ebenfalls die offizielle Fax-Nummer des Landesvorstands
angemeldet ist.

Es liegt an uns allen, dafür zu sorgen, daß diejenigen, die Duisburg als
Basis für Neonazi-Aktivitäten in ganz NRW mißbrauchen wollen, keine Chance haben
werden. In nächster Zeit werden Veranstaltungen stattfinden, die über die
Neonazi-Szene in Duisburg und NRW informieren.

Für weitere Informationen und Rückfragen stehen wir unter
 du_gegen_rechts@gmx.de
zu Verfügung.

 

18.07.2003
du gegen rechts   [Aktuelles zum Thema: Antifaschismus]  Zurück zur Übersicht

Zurück zur Übersicht