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Wittstock: Nein zum Bombodrom! Aufruf zu Aktionstagen

NEIN ZUM BOMBODROM!
... den Luftkriegs-Übungsplatz zwischen Berlin und Rostock verhindern!

AKTIONSTAGE 25.7.-3.8.2003-06-04
Direkte Aktionen - Vorträge+Diskussionen – Kunst+Kultur – Camps – Zivile
Inspektionen – Friedenstourismus - Rundtouren

RESIST NOW – FÜR EINE FREIE HEIDE!
Noch vor dem Sommer will die Bundesregierung den 80 km nördlich von
Berlin
gelegenen, seit mehr als 10 Jahren umstrittenen Luft-Boden-Schießplatz
bei
Wittstock in Betrieb nehmen. Um die drohende Inbetriebnahme abzuwenden
und
so ein Zeichen gegen die Militarisierung der Außen- und Innenpolitik zu
setzen, brauchen wir eure Unterstützung. Deshalb rufen wir euch auf, an
den
Aktionen zum Tag, an dem die ersten Bomben fallen sollen und den
Sommeraktionstagen vom 25.Juli bis 3.August teilzunehmen!

... GEGEN KRIEG UND KRIEGSVORBEREITUNG —
für eine zivilgesellschaftliche Alternative!
,,No war’’ lautete die schlichte und unmissverständliche Antwort von
Millionen von Menschen auf die Ankündigung des Irakkrieges durch die USA
Nun soll auch die Bundeswehr zusammen mit einer neuen EU-Truppe zu
solchen
Kriegen und schnellen Eingriffen in andere Länder befähigt werden –
alles um
den Bestand der westlichen Welt in ihrer heutigen Form zu sichern und
ihre
Vormachtstellung zu zementieren. Friedliche globale Konfliktlösungen
werden
so zu einer nachrangigen Option – mit einer flexiblen Armee ist es
einfacher, Krieg zu führen als im Vorhinein nach anderen Lösungen zu
suchen
Die FREIe HEIDe Wittstock soll Europas größter Bomber-Übungsplatz, und
ein
wesentlicher Beitrag zur Infrastruktur einer europäischen Armee werden.
Die Rohstoffe vermehren sich jedoch nicht, wenn man um sie Kriege führt
„Die Erde hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für
jedermanns
Gier.“ (Mahatma Gandhi). Es ist ein lohnenswertes Ziel, dass Arbeit und
Ressourcen zur Befriedigung der Bedürfnisse der Menschen in der ganzen
Welt
eingesetzt werden und nicht für Bomben, die eine gerechte und
umweltschonende Weltwirtschaft geradezu verhindern.

DAS GEPLANTE BOMBODROM
Die Größe von 20km Länge und 7km Breite erlaubt Einsatzübungen, die auf
keinem anderen europäischen Bombenabwurfplatz durchgeführt werden können
Nur hier ist das gleichzeitige Training von Luft- und Bodentruppen
möglich,
wie es für Angriffssituationen nötig ist. Dies soll auch allen
NATO-Verbündeten angeboten werden, die dann nicht mehr auf die teuren,
aufwändigen und zustimmungsbedürftigen Übungsmöglichkeiten in den USA
angewiesen wären. Das spart Geld und macht die EU militärisch
handlungsfähiger Die rot-grüne Regierung,will den Übungsbetrieb noch in
diesem Jahr aufnehmen lassen, was mit Blick auf die Wahlversprechen von
SPD
und Grünen und auf die regionale Geschichte verwunderlich erscheint
Nur 80 km nördlich von Berlin, inmitten einer der größten europäischen
Wald-, Seen- und Heidelandschaften, liegt das ehemalige Bombodrom
Wittstock.
Das 142km² große Gebiet in der Kyritz-Ruppiner Heide wurde in den 50er
Jahren von der Sowjetarmee nach und nach besetzt, enteignet und
schließlich
für alle Arten von Bombenabwürfen 40 Jahre lang genutzt. Viele
Betroffene
hatten die Hoffnung, dass der Rechtsstaat BRD stalinsches Unrecht wieder
gut
machen würde. Darum ging eine Welle von Empörung und Protest durch die
Region, die bis heute nicht abebbte. Sie begann, als das
Bundesverteidigungsministerium im August 1992 erklärte, den Platz nun
doch
,,weiternutzen zu wollen’’. Der Krieg sei im Landkreis
Ostprignitz-Ruppin
einfach weiter gegangen, so die Einheimischen, und damit solle endlich
Schluss sein.
Von den massiven Protesten überrascht traute sich die Kohl-Regierung
nicht,
in die Fußstapfen stalinscher Politik zu treten und das brutale Unrecht
von
damals zum geltenden Recht zu machen. Diesen Erfolg gilt es der jetzigen
Regierung gegenüber zu wiederholen

MILITARISIERUNG UND SICHERHEITSDEBATTE
Der Wehretat der BRD soll innerhalb der nächsten 10 Jahren von 24,7% auf
27%
des bundesdeutschen Gesamtetats steigen, dabei sollen 82 Mrd. € über die
bisherige Planung hinaus für neue Waffensysteme und Ausrüstung
ausgegeben
werden Unter diesen Voraussetzungen wird für Arbeitslosenversicherung,
Sozialhilfe und Renten weniger übrig bleiben, denn die Schwächsten haben
kaum Möglichkeiten sich zu wehren. Wird so das Problem gelöst, dass wir,
wie
es unisono klingt, viel zu lange über unsere Verhältnisse gelebt haben?
Im Gegenteil, es wird verschärft, denn es werden diejenigen
eingeschränkt,
die am wenigsten über die Verhältnisse lebten. Existenzangst und die
verschärfte Sicherheitsdebatte dienen zur Rechtfertigung der
Militarisierung und fördern die Bereitschaft alles zu dulden, was diese
Angst minimiert. Ein Milieu für bürgerrechtsverletzende Reformen der
„inneren Sicherheit“ und Globalisierung aller Ressourcen auch durch
Kriege
wäre geschaffen. So wird die Macht der Ökonomie auf eine Gesellschaft
mit
zunehmenden inneren Spannungen ausgeweitet. Ist ein solches System
bruchsicher auf Generationen angelegt?
Wenn es gilt, den weltweit wirkenden Gewaltapparaten eine
zivilgesellschaftliche Alternative gegenüberzustellen, ist die FREIe
HEIDe
ein geeigneter Ansatzpunkt. Denn friedlicher, selbstbestimmter Umgang,
und
internationale Abrüstung bringen mehr Sicherheit als Aufrüstung und
militärischer Drill.

AUF IN DIE FREIE HEIDE!
— an dem Tag, an dem die FREIe HEIDe wieder zum Bombenabwurfplatz
umfunktioniert werden soll, wollen wir das Gelände durch unsere
persönliche
Anwesenheit vor Bombenabwürfen schützen. Wir werden euch über unsere
konkreten Aktionen informieren, wenn es zu einer Inbetriebnahme kommen
sollte;
— wir wollen aber auch schon vorher aktiv werden, damit es erst gar
nicht
soweit kommt:
Aktionscamp vom 25.Juli — 3.August
mit Aktionen am und auf dem Gelände der FREIen HEIDe, wie
Protestwanderungen
und zivilen Platzinspektionen wollen wir unsere Ablehnung der
Kriegsvorbereitung öffentlich machen und den militärischen Betrieb
stören.
Ein lustiges, selbstbestimmtes Zusammensein im Camp zeigt gleichzeitig,
wie
wir und das Leben wünschen: gewaltfrei, ökologisch und phantasievoll.

PROGRAMM:
25.Juli, 18.00 Uhr: Begrüßung/Abendessen/Kennenlernabend

26.Juli: Tag der FREIen HEIDe
Es werden geländekundliche Ausflüge ,,auf den Spuren der FREIen HEIDe’’
mit
Fahrrad, Boot oder auch hoch zu Ross für alle Interessierten angeboten
20.00 Uhr: FREIe HEIDe im Rückblick und Ausblick (Vortrags- und
Diskussionsabend mit Dias, Filmausschnitten und Menschen aus der Region)

27.Juli-2.August:
Die schönen Wälder und Seen laden alle friedliebenden Menschen ein, ohne
Uniform zu baden, Wanderungen und Radtouren in die Wald- und
Heidelandschaft
zu unternehmen und sich auf Transparenten zu sonnen. Wir wollen an jedem
Tag
an unterschiedliche Personen und Ansätze in der Friedensbewegung auf
Veranstaltungen und Diskussionen anknüpfen und der Forderung nach einer
FREIen HEIDe mit Aktionen Zivilen Ungehorsams Nachdruck verleihen.

3.August, 14.00 Uhr: Gemeinsame Abschlussaktion mit der BI FREIe HEIDe

BEZUGSGRUPPENFINDUNG:
Wir laden euch ein, euch in Bezugsgruppen zu organisieren, denn die
gemeinsame Vorbereitung, Anreise und Aktionsdurchführung wird dadurch
besser
und macht einfach mehr Spaß. Die Bezugsgruppenbildung wird auch während
der
Aktionstage ermöglicht. Entscheidungen sollen, damit sie von allen
Beteiligten mitgetragen werden können, über einen moderierten
SprecherInnenrat, der aus SprecherInnen aller Bezugsgruppen besteht,
getroffen werden.

WAS SOLLTET IHR MITBRINGEN?
Wir bitten euch Tasse, Teller und Besteck, sowie für die Teilnehmer des
Aktionscamps Regenschutz, Isomatten, Schlafsäcke und Zelt selbst
mitzubringen. Den Ausweis nicht vergessen!
Widerstand soll auch Spaß machen. Bringt deshalb bitte Musikinstrumente,
Drachen und Boote mit, soweit möglich:

WIE HOCH IST DER TEILNAHMEBEITRAG?
nach Selbsteinschätzung 7-15 €/Tag incl. Verpflegung. Gerne kann auch
mehr
espendet werden. Keiner soll aus Kostengründen auf die Teilnahme
verzichten
müssen. Bitte setzt euch diesbezüglich mit uns in Verbindung!

WIE KOMMT IHR ZUM CAMP?
Ein ständiges Camp während der gesamten Zeit wird eingerichtet auf dem
Naturcampingplatz am Dranser See in der Nähe von Schweinrich, östlich
von
Wittstock Das Gebiet rund um die FREIe HEIDe Wittstock ist sehr
weitläufig.
Je nach Anreisetag kann der Ort vom angegebenen Campingplatz bei
Schweinrich
abweichen, dort findet ihr aber jederzeit einen Infopunkt der Aktion.
Bitte meldet euch an (per Coupon oder im Internet), damit wir die
Teilnehmerzahl abschätzen können. Ihr bekommt dann auch detaillierte
Informationen zu den Anreisemöglichkeiten und über die geplanten
Aktionen.

Informationen zur aktuellen Entwicklung, zu den Aktionen sowie Anmeldung
und
Anreiseinformationen findet ihr auch auf der Internetseite
 http://www.freieheide-nb.de/resistnow


WEITERE INFOS zu den geplanten Aktionen unter:
Ev. Jugendzentrum
resist now!
Rudolf-Breitscheid-Str. 38
16816 Neuruppin
Tel./Fax: 03391-3256
 resist@freieheide-nb.de

Zur Durchführung der Aktionen sind wir dringend auf Spenden angewiesen.
Wir
bitten daher um Spenden auf unser Aktionskonto:
Kto.-Nr. 173 160 2006
BLZ 100 900 00 (Berliner Volksbank Neuruppin)
Inhaber: Eckhard Häßler; Stichwort: resist

 

21.06.2003
FREIe HEIDe - resist now!   [Aktuelles zum Thema: Antimilitarismus]  Zurück zur Übersicht

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