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Gipfelinfo: G8-Treffen: Genf/ Lausanne/ Annemasse/ Evian

Gipfelinfo - Meldungen über globalisierte Solidarität
und die Proteste gegen unsolidarische Globalisierung
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- Razzia und Festnahmen bei Indymedia in Genf!
- Zusammenfassung des Tages vom Sonntag, den 1.Juni, 2003.
- Auch nachts noch Strassenschlachten in Genf
- demos in genf und annemasse beendet - infos
- Kesselung und Räumung des Camps in Lausanne
- Aufruf zu Solidaritaetsaktionen nach den Uebergriffen in Lausanne
- Bestätigte Nachrichten über Brückenvorfall in Lausanne
- Kontrollen bei der Abreise nach Deutschland
- Sieben Stunden Tränengas

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Razzia und Festnahmen bei Indymedia in Genf!

Das Indymedia-center in Genf in der l'usine wurde am sonntag abend von der
polizei angegriffen. Die Polizei, die schon am Abend vorher das Gebaeude
umstellt hatte, drang nun in das selbstverwaltete Zentrum ein und blockierte
die Strassen. Niemand konnte hinein und hinaus. Mindestens 2 Personen wurden
von Gummigeschossen verletzt. Weder Presse noch das Legal team hatten Zutritt.
Insgesamt waren etwa 100 Polizeikraefte in dem Zentrum. Sie setzten beim
Eintritt in das Gebaeude Schlagstoecke ein. Mindestens 11 AktivistInnen wurden
verhaftet, anscheinend sind alle nach einigen Stunden wieder freigelassen
worden.

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Zusammenfassung des Tages vom Sonntag, den 1.Juni, 2003.
last update : 17 :55

Genf:

5:00 Uhr morgens. Einige hundert Aktivisten blockieren die drei Hauptbrücken
über Genf seit. Beim Pont-sous-Terre versuchen zivile Autos ihren Weg durch die
Blockade zu erzwingen, teilweise mit Anwendung von Gewalt. Die Blockade an der
Coulouvreniere Brücke schlägt in Krawalle um.

10:30. Eine Demonstration mit etwa 100.000 Teilnehmern beginnt.

15:00 bis 18:00 Uhr. Etwa 100 Personen ziehen durch die Straßen und
randalieren. Die Polizei versucht die Kontrolle zu bekommen und sperrt die
Straßen ab. Gelegentliche Stein- und Flaschenwürfe in Richtung Polizei, welche
mit Tränengas antwortet.

St. Cergues (zwischen Annemasse und Evian):

Von 6:00 bis 10:15 Uhr eine brennende Blockade. 800 bis 1000 Menschen
versammeln sich direkt an der "roten Zone" und blockieren eine grössere und
eine kleinere Strasse. Mehrere verschiedene Gruppen sind an der Aktion
beteiligt: Disobedienti, Pink and Silver und weitere. Mindestens eine männliche
Person erlitt eine Kopfverletzung, nachdem er von einer Tränengasgranate
getroffen wurde. Die Polizei verwendet lediglich Tränengas, keine Wasserwerfer,
und verhält sich nicht aggressiv bei dem Versuch, die Strasse bei St. Cergues
zu räumen. Aktivisten in St. Cergues versuchen, ihre Blockade bis 3 Uhr des
nächsten Morgens aufrecht zu erhalten.

10:30. Einige Aktivisten kommen von der Blockade in die Action Camps zurück und
berichten dem Medienzentrum: "Wir wurden mehrere Stunden mit Tränengas
angegriffen. Wir sind zurückgekommen, weil wir müde sind. Wir hörten einige
Aktivisten wollten kommen, um uns abzulösen. Aber wir sind keiner Gruppe über
den Weg gelaufen. Die Polizei ist dort nicht aggressiv. Die Strasse ist immer
noch blockiert. Bevor wir gingen hielten wir noch ein Meeting, um unsere
nächste Taktik abzusprechen. Ich habe das Gefühl, dass wenn wir mehr wären,
dann könnten wir auch die Strasse auf der anderen Seite blockieren, bei nur ca.
40 Polizisten auf der Strasse und ca. 20 im Dorf. Die Wasserkanone wurde bisher
nur einmal verwendet. Vor ca. 15 Minuten wurden 4 Leute in St. Cergues
verhaftet, und die Polizei versuchte die Demonstration vom Wald bei Annemasse
heraus anzugreifen.

Annemasse:

11:45. Die Blocke in Annemasse hält, doch es werden weniger Leute. Die
Sambaband spielt weiter (mit Unterbrechungen). Eine Person wurde von einer
Granate am Bein verletzt, kann jedoch aus eigenen Kräften weiterlaufen. Eine
weitere Person am Kopf verletzt und bewusstlos und von der Ambulanz
abtransportiert. Um 12:50 gingen die Teilnehmer der Blockade wieder zurück nach
Annemasse, wo brennende Barrikaden zwischen den Demonstranten und der Polizei
stehen. Die Polizei nahm den Abzug der Demonstranten nicht sofort wahr und
sperrte die Straße noch eine Weile lang grundlos ab.

Lausanne:

9:00 bis 11:30. Der Demonstrationszug des Pink und Black Blocks erreicht das
offizielle Camp der 'Bourdonette'. Nachdem sie nahe der roten Zone (Rue de
Nanteu) auseinandergetrieben wurden traf sich der Pink und Black Block am Place
Mont Oliviers. Ca. 1500 Leute erreichten das Camp der Bourdonette.

Ca. 11:30. Die Polizei beobachten die Situation ohne einzuschreiten.

12:45. Im offiziellen Camp in Lausanne werden die Demonstrationsteilnehmer von
der Polizei ins Innere des Camps zurückgedrängt und umzingelt. Die Polizei
verlangt nach Identitätsnachweisen und transportiert Personen in Handschellen
ab.

13:15. 500-800 Menschen befinden sich im Camp und werden von etwa 50 Riot Cops
zu Personalfeststellungen aufgefordert. Noch weigert man sich. Die Polizei
droht mit der Verhaftung aller Personen ohne Ausweis um 15:30. Mehr als 300
Personen werden verhaftet. Etwa 200 weitere für den Abtransport bestimmte
Personen werden vor einer Verhaftung gerette, nachdem das eintreffende Legal
Team die Polizei davon überzeugen konnte, dass eine Verhaftung unter diesen
Umständen rechtswidrig sei. Gegen 17:45 verlässt die Polizei das Camp bei
Bourdette.

16:00. Die Demonstration, die für diesen Nachmittag um 15:00 Uhr geplant war
wurden von den Behörden verboten. Daraufhin wird zu einer Versammlung um 16:00
Uhr am Parc de Milan zusammengerufen.

17:00. Die Demonstration beginnt. 1500 bis 2000 Menschen gingen vom Place de
Milan zur Avenue de Cour in Richtung Genfer See. Später wechselte die
Demonstration ihre Route und ging in Richtung "rote Zone" an der Avenue de
Bains. Gegen 17:30 erreichen sie diese, betreten sie aber nicht und ändern ihre
Route wieder in Richtung Camp an der Avenue des Rois (Bourdonette). Abgesehen
von zwei Verkehrspolizisten ist keine Polizei bei der Demonstration. Um 17:40
wächst der Demonstrationszug an und bewegt sich in Richtung Internationeles
Olympisches Komitee (IOC).

Aubonne:

11:20. Als eine Gruppe von Aktivisten versucht die Autobahn zwischen Genf und
Lausanne zu blockieren und damit die Ankunft der G8-Delegierten in Lausanne zu
verhindern kommt es zu einem ernsthaften Zwischenfall. Während einige Menschen
versuchten, die Strasse mit Transparenten zu blockieren, und später damit, sich
auf die Strasse zu liegen, hingen zwei Aktivisten an einem Seil, auf jeweils
beiden Seiten der 30m hohen Brücke. Das Seil wurde somit über der Fahrbahn über
die Brücke gespannt. Die Polizei erreichte den Ort sehr schnell und verhielt
sich nicht freundlich. Das Transparent wurde heruntergerissen und Personen
wurden an ihren Haaren gezogen. Obwohl sich noch Menschen auf der Fahrbahn
befanden wurde der Verkehr weitergeleitet. Hierfür wurde das Seil zunächste
angehoben und kurz darauf von einem der Polizisten durchgeschnitten. Eine der
Personen am Seil fiel die Brücke hinab in den steinigen Fluss und wurde mit
mehreren Knochenbrüchen an Fuß und Wirbelsäule ins Krankenhaus geflogen. Das
Seilende der anderen Person konnte gesichert und festgehalten werden. Die
Polizei beobachtete diese Dramatik ohne einzuschreiten, während die zweite
Person abgeseilt und ebenfalls ins Krankenhaus gebracht wurde, wo sie noch
unter Schock steht. 11 Unterstützer wurden sofort verhaftet.

[Anm.d.Ü: Im französischen und englischen Original dieser Übersetzung wurde
noch von einem Unfall gesprochen, und davon das Seil wäre
vermutlich "gerissen". Spätere Aussagen und Fotomaterial belegen, dass das Seil
von einem der Polizisten durchschnitten worden ist. Mehr unter:
 http://de.indymedia.org/2003/06/53237.shtml ]


[indymedia.de, von a. - 02.06.2003 00:47]


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Auch nachts noch Strassenschlachten in Genf

Etwa 500 DemonstrantInnen, die meisten anscheinend aus Genf, darunter viele
MigrantInnen, lieferten sich stundenlange heftige Strassenschlachten mit der
Polizei. Rund um den Place Bel-Air schlugen sie gegen 23.00 Uhr Schaufenster
ein und pluenderten Geschaefte. Die deutsche Polizei musste sich zurueckziehen.
Erst nach einer halben Stunde startete die schweizer Polizei einen Gegenangriff
mit massivem Traenengasbeschuss. Das gesamte suedliche Flussviertel war von
Gasschwaden durchzogen. Die Riots halten weiter an. Auch die deutsche Polizei
ist weiter beteiligt.


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demos in genf und annemasse beendet - infos

die demo ist gegen 14.00 uhr beendet worden. zuvor trafen die beiden teile aus
annemasse und genf auf der autobahn nahe der grenze aufeinander. die
schaetzungen der teilnehmerInnen reichen von insgesamt 100.000 bis 200.000.
unter ihnen waren viele militante, die hauptsaechlich in einem block im
vorderen drittel demonstrierten. im verlauf der demo wurden mehrere banken und
die zeitarbeitsfirma adecco angegriffen. insgesamt waren heute auch 4
tankstellen ziel militanter proteste. gegen ende der demo auf der autobahn nahe
der grenze wurde eine bp-tankstelle gepluendert, umverteilt und zerstoert. ein
feuer wurde von der feuerwehr geloescht. waehrend der pluenderung kam es zu
streitereien unter den demonstrantInnen. die polizei war nicht sichtbar
praesent. auch die pluenderung konnte ungestoert ablaufen.

viele der aktivistInnen sind nun in die innenstadt von genf zurueckgekehrt.
dort kommt es zur zeit zu auseinandersetzungen mit der polizei, die mit steinen
und flaschen beworfen wird. die polizei setzt traenengas ein, wasserwerfer sind
vor ort. das quartier rive ist voll von menschen. [...]

[indymedia.de, von -- - 01.06.2003 16:20]


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Kesselung und Räumung des Camps in Lausanne

Im Anschluss an die Demo in Lausanne hat die Schweizer Polizei damit begonnen,
das Lausanner "camp la bourdonnette" zu räumen. Etwa eine halbe Stunde nach der
Rückkehr der DemonstrantInnen ins camp marschierten mehrere hundert
Einsatzkräfte gegen das camp vor. Zunächst wurde die Forderung gestellt, dass
20 Leute ihre Personalien abgeben. Dies wurde von den CamperInnen verweigert,
woraufhin der Platz komplett umstellt wurde. Seit heute mittag wurden die
Personalien zwangsweise aufgenommen. Die AktivistInnen machen auf dem zentralen
Platz im camp eine lautstarke Sitzblockade. Die Stimmung ist kämpferisch, es
wird viel gesungen und geschrien. Alle Weggeschleppten wurden nach Durchsuchung
und Feststellung der Personalien auf die Polizeiwache transportiert. Bis 15h
waren etwa die Hälfte der Aktivistinnen festgenommen, wobei es einige
Leichtverletzte gab. Es entstand dann eine Pause der Inhaftierungen, da die
Raumkapazitāten auf den Polizeiwachen ausgelastet waren. Den Leuten dort wird
die Freilassung angeboten gegen die Bedingung, dass sie ihre Papiere
zurücklassen:-)) Etwa gegen 15:30h trafen nochmals etwa 150 cops zur
Verstārkung ein, die die restlichen ca. 130 auf dem zentralen Platz im camp
zusammensitzenden Leute direkt einkesselten. Das camp wird also
vorraussichtlich komplett geräumt werden. Die ganze Aktion wird von Seiten der
Cops mit den Vorfällen während der Demo legitimiert. Chefcops meinen, dass sich
die sogenannte Rechtmässigkeit der Aktion im nachhinein herausstellen werde,
wenn "genug Beweismaterial" gefunden ist. Laut einem Sprecher des Lausanner
Anti-G8-Bündnisses ist das Vorgehen der Polizei rechtswiedrig, da es gegen
einen im Vorfeld geschlossenen Kontrakt mit der Stadtverwaltung verstößt.

[indymedia.de, von fix & foxi - 01.06.2003 23:31]


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Aufruf zu Solidaritaetsaktionen nach den Uebergriffen in Lausanne

Nach den Uebergriffen in Lausanne und Genf rufen wir fuer morgen zu
Soliaktionen auf. Wie Indymedia berichtete hat hat die Polizei ein Camp in
Lausanne mit Traenengas aus der Luft angegriffen und besetzt. Die Bewohner
wurden z.T. geschlagen und inhaftiert, sind allerdings inzwischen fast alle
wieder frei.
Wir sind z.Z. auf dem VAAAG in Annemasse und ueberlegen was an Soliaktionen
fuer die Menschen in Lausanne moeglich ist. Allerdings ist die Stimmung hier
recht angespannt und Aktionen in Kleingruppen scheinen nicht mehr ratenswert.
Es wird wohl eine Demo geben. Es waere unserer Meinung nach wichtig, dass auch
in anderen Laendern Aktionen stattfinden, da unsere Aktionsmoeglichkeiten nach
den erfolgreichen Blockaden eingeschraenkt sind. Aktionen in anderen Staedten
und Laendern sind auch nicht durch den Ausnahmezustand, der hier herrscht,
eingeschraenkt. Ausserdem koennen sie zeigen, das es weltweit Aufmerksamkeit
dafuer gibt, was hier passiert und uns hier ein bischen Freiraeume schaffen.

Wir rufen deshalb dazu auf insb. morgen um 11 Uhr vor den Schweizer Botschaften
Aktionen zu machen. Dieser Aufruf wird international verbreitet.

ERGÆNZUNGEN

adressen in deutschland

Botschaft Berlin
Schweizerische Botschaft
Otto-von-Bismarck-Allee 4A
DE-10557 Berlin

Generalkonsulat Dresden
Schweizerisches Generalkonsulat
Leipziger Strasse 116
DE-01127 Dresden

Generalkonsulat Düsseldorf
Schweizerisches Generalkonsulat
Ernst-Gnoss-Strasse 25
DE-40219 Düsseldorf

Generalkonsulat Frankfurt a.M.
Schweizerisches Generalkonsulat
Zeil 5, 5.OG
DE-60313 Frankfurt a.M.

Konsulat Freiburg i.Br.
Schweizerisches Konsulat
Theodor-Ludwig-Strasse 26
DE-79312 Emmendingen

Generalkonsulat Hamburg
Schweizerisches Generalkonsulat
Rathausmarkt 5
DE-20095 Hamburg

Generalkonsulat München
Schweizerisches Generalkonsulat
Brienner Strasse 14
DE-80333 München

Generalkonsulat Stuttgart
Schweizerisches Generalkonsulat
Hirschstrasse 22
DE-70173 Stuttgart
URL:  http://www.eda.admin.ch/repadd/g/home/emb/land35.html

[indymedia.de, von No Border No Nation - 01.06.2003 22:17]


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Bestätigte Nachrichten über Brückenvorfall in Lausanne

Zusammenfassung aller bestätigten Nachrichten über den Aktivisten der am 1.
Juni von der Brücke in Lausanne gefallen ist.

Aktivisten nach dem Sturz
Es waren fünf Aktivisten anwesend die filmten und bezeugen konnten was passiert
ist. Sie gingen zur Polizei in Lausanne die ihre Aussage aber nicht wollten.
Jetzt diskutieren sie mit Anwälten was zu tun ist. Nun bestätigt sogar die
Polizei auf der kürzlich gehalten Pressekonferenz, dass sie das Seil gekappt
hätten. Es gibt Fotos des durchgeschnittenen Seiles und des verletzten
Aktivisten.

Es waren ca. 15 Aktivisten. Die Nationalitäten Britisch, Irisch, Schweizerisch,
Spanisch und Amerikanisch. Um ca. 11 Uhr gingen sie zur Brücke und spannten
zwei Seile, das eine mit einem Banner mit der Aufschrift "G8 illegal" und das
andere mit dem Seil, an dessen Enden jeweils zwei Personen hingen. Die Brücke
war ca. 30 Meter hoch.

Als die Polizei kam wussten sie nicht mit der Situation des Staus fertig zu
werden. Sie kamen mit nur zwei Polizeiautos und begannen am Anfang die
Aktivisten wegzustoßen und zu schreien. Die Aktivisten erklärten, wie heikel
die Situation heikel wäre, weil die Personen an den Seilen ihr Leben
riskierten.

Dann begann einer der Polizisten das Seil anzuheben, um Autos durchfahren zu
lassen - bereits jetzt ein gefährlicher Schritt. Nach einer Weile schnitt er
das Seil einfach durch und ließ Martin Shaw zu Boden stürzen.

Es dauerte über eine Stunde bis die notwendigen Rettungsdienste, Feuerwehr,
Notarzt und Hubschrauber kamen. Währendessen hing die andere Kletterin, die
nicht genannt werden will, noch immer an der Brücke. Sie hing dort für 15
Minuten.

Martin Shaw ist ein professioneller Kletterer mit jahrelanger Erfahrung in der
Vorbereitung solcher taktischer Blockaden. Die anderen waren aus einer Gruppe
erfahrener Aktivisten. Es war eine sorgfältig vorbereitete Aktion. Sechs
Personen wurden sofort verhaftet. Von fünf Personen des italienischen IMC
wurden die Aussagen aufgenommen. Andere Aktivisten halfen bei der medizinischen
Situation und waren bei Martin, als die Polizei kam. Im Moment ist Martin noch
immer im Krankenhaus in Lausanne. Sein Kopf wurde nicht verletzt und er leidet
nur an ein oder zwei Brüchen.

Die Personen die ihre Aussagen machten wurden unverletzt entlassen und sind in
Genf und Lausanne, bereit für Interviews.

übersetzt von CycleWay

Einige Bilder auf Indymedia Italien:
 http://italy.indymedia.org/materiali/evian_crime/DSCN0009.JPG
 http://italy.indymedia.org/materiali/evian_crime/DSCN0010.JPG
 http://italy.indymedia.org/materiali/evian_crime/DSCN0017.JPG
 http://italy.indymedia.org/materiali/evian_crime/DSCN0016.JPG
 http://italy.indymedia.org/materiali/evian_crime/DSCN0032.JPG
 http://italy.indymedia.org/materiali/evian_crime/DSCN0025.JPG
 http://italy.indymedia.org/materiali/evian_crime/DSCN0033.JPG

[indymedia.de, von unbekannt - 01.06.2003 21:04]


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Kontrollen bei der Abreise nach Deutschland

Deutsche Polizei/BGS kontrolliert abreisende Autos. Auf deutscher Seite werden
aus Frankreich und der Schweiz kommende Autos auch kilometer nach den
Grenzübergängen auf Rastplätzen kontrolliert bzw. herausgewunken. Von
Festnahmen ist nichts bekannt.

[indymedia.de, von x2 - 01.06.2003 22:55]


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Sieben Stunden Tränengas

Erfolgreiche Blockade zwischen Annemass und Evian, durch die bergigen
Landschaft bedingt gibt es nur sehr wenige mögliche Zufahrtsstrassen von
Annemasse nach Evian. Diese wurden von 3000 menschen sieben Stunden erfolgreich
blockiert.

Gegen 4:30 Uhr verliesen heute Nacht zwei Demonstrationen das intergalactic und
das VAAAG Camp. Die eine zweihundert Menschen zählend bestand aus
parolenrufenden frnzösischen Linksrucklern und erlangte keine weitere
Bedeutung. Die andere, 3000 Menschen zählend, setzte sich in Richtung Evian in
Bewegung um die Zufahrtsstrasse nach Evian und damit den G8 Gipfel zu
blockieren. Der Zug wurde von einem Bus und mehreren Autos begleitet, welche
Essen und Wasser transportierten. Die Menge schleppte die ganzen folgenden
Stunden Absperrgitter, Holz und Spaten mit sich. Anderthalb Stunden liefen sie
durch die Nacht bis sie um halb sieben auf eine Polizeisperre stiessen, welche
sofort mit zwei Signalraketen als Warnung und mehreren Salven Tränengasgemisch
in welcher neben CS-Gas auch ein Stoff der Hyperventilation verursacht
beigemischt ist, antwortete. Direkt hinter der Polizeisperre aus RiotCops und
Wasserwerfer stand französisches Militär, im Reserve hatten sie einen ganzen
Laster mit Tränengasgranaten, der wohl noch für weitere zwölf Stunden
dauerbeschuss gereicht hätte. Dank der guten Vorbereitung der seitens der
Demonstranten, es hatte etliche Vorbereitungstreffen gegeben, das letzte mit
1000 beteiligten und vorbereitenden simuierenden Rollenspielen, brach keine
Panik aus. Die AktivistInnen zogen sich geschlossen blieben zusammen zurück und
beschlossen den "brennenden" Barrikadenbau aus den mitgebrachten Materialien um
dann wieder vorzurücken. Die Polizei antwortete immer wieder mit endlosen
Salven von Tränengas, aber obwohl niemand Gasmasken dabei hatte, man nur mit
nassen Tuch und Grasnarben die die Gaspatronen löschten sich gegen eben diese
half, blieben alle dort, im Nebel, bei der Blockade. Stündlich wurde ein
SprecherInnenrat abgehalten, bestehend aus Delegierten der Bezugsgruppen,
welcher erstaunlich gut funktionierte und immer wieder das Vorgehen beschloss.
So wurde zB eine kleine Nebenstrasse entdeckt und ebenso von einer kleineren
Gruppe von hundert verbarrikadiert (und die Barrikaden mit Blumen verziert).
Nach sieben Stunden erfolgreicher Blockade im Tränengasnebel begann die Gruppe
zu zerbröckeln und beschloss sich zurückzuziehn.
Seltsam dass die einzigste erfolgreiche Blockade von den Camps in Annemass
ausging, obwohl dieses Camp als völlig uneffiktiv abgetan wurde, und der
Hauptbrennpunkt in Lausanne erwartet wurde. Irgendwie erinnert das an den
PinkSilverBlock Prags, der es als einzigster bis ins Kongresszenrum des G8
Gipfels geschafft hatte, während sich der blaue Block in Strassenschlachten mit
der Polizei verlor...
Interessant auch die durchgehaltende dauernde Absprachen der
SprecherInnentreffen und die effiktive Vorbereitung auf die Aktion. 3000
entschlossene Menschen, eine bunte Mischung aus VAAAG, Hippies, Yuppies,
Attacis die zusammen sieben stunden im Tränengasnebel ausharrte ... und
erfolgreich blockierte.

[indymedia.de, von one - 01.06.2003 16:27]

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gipfelsoli infogruppe

Die AutorInnen der Beiträge, so sie nicht von uns verfasst sind, sind
mit eckigen Klammern versehen. Wir können leider keine Verantwortung
für die Richtigkeit der Beiträge übernehmen. Auch geben die Beiträge
nicht zwangsläufig unsere Meinung wieder.

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02.06.2003
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