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Evian - Termine und Camps

Gipfelinfo - Meldungen über globalisierte Solidarität
und die Proteste gegen unsolidarische Globalisierung
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Im folgenden eine Zusammenstellung einiger Infos zu Evian. Alle Texte sind von
indymedia.de.

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G8-Gipfel in Evian - Ablauf der Proteste
Kurze Liste der "wichtigsten" Termine rund um den G8-Gipfel am Genfer See vom
28. Mai bis 3. Juni

Intergalactic Village vom 29.5.-3.6. in Annemasse, nahe Flugplatz Infos unter
www.g8.illegal.org

Antikapitalistisches Dorf vom 29.5.-3.6. auch in Annemasse
Infos unter www.vaaag.org

Gegengipfel "Gipfel für eine andere Welt" ab dem 29. Mai in Annemasse im Centre
Martin Luther King
Infos unter www.crid.asso.fr

Podiumsdiskussionen am 30. Mai in Genf, Maison de Faubourg, Rue des
Terreaux-du-Temlpe 8
Infos unter www.schweiz.attac.org

Gegengipfel "Schldentribunal" am Samstag 31. Mai

"Feuer am See" am Samstag 31. Mai

!!! internationale Grossdemonstration am Sonntag 1. Juni in Genf und Annemasse.
Diese Demos sollen sich an der schweizerisch-franz. Grenze treffen, auch wenn
das nicht genemigt wurde. In Lausanne soll auch eine Demo stattfinden.
Infos unter www.g8-evian2003.org

!!! Blockade des Gipfels am Sonntag 1. Juni !!!
Infos unter www.g8-evian2003.org

Es sind nur noch 5 Wochen bis Evian, also macht hin mit eurer Mobilisierung ;)

Wir sehen uns am Genfer See!
Homepage:  http://anti-g8.de


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Temporäre Dörfer um Evian: Der VAAAG-Entwurf
Aufruf für ein alternatives, antikapitalistisches Dorf gegen alle Kriege.

stop the machine
VAAAG - Aufruf für ein alternatives, antikapitalistisches Dorf gegen alle
Kriege. (Original: "Appel à un village alternatif, anticapitaliste et
anti-guerres"  http://www.vaaag.org/)

Am 1., 2., 3. Juni 2003 wir das Gipfeltreffen der Staatschefs der acht am
stärksten industrialisierten Länder abgehalten Werden. Als Ort für die
Durchführung dieser Veranstaltung wurde eine natürliche Festung gewählt:
Evian-les-Bains, eine nahe den Bergen der Haute- Savoye gelegene Stadt.
Zweifellos wird ein großangelegtes miltärisch-polizeiliches Aufgebot aufgestellt
werden, um die Lemanische Region dicht zu machen und das Betreten der "Roten
Zone" durch Demonstranten zu verhindern. Um nicht die Erfahrungen der
vergangenen Gegengipfel zu wiederholen und sich wieder in einer ausweglosen
Konfrontationssituation wiederzufinden, haben wir vor, am Rande des Gegengipfels
ein Dorf unter doppelter Flagge aufzubauen: der antikapitalistischen und der
gegen alle Kriege.

Wir stellen uns diesen Ort als einen autonomen Aktions- und Reflexionsraum vor,
als einen Ort des Bruchs mit dem kommerziellen System und dem Kapitalismus, und
wollen in seinem Inneren kollektive, auf der Selbstverwaltung und auf der
direkten Demokratie beruhende Praktiken umsetzen. Dieses Dorf wird eine
Ideenwerkstatt sein, wo Diskussionen, Foren - darunter die der sozialen Kämpfe -
und mit unserer Kultur der Gegenöffentlichkeit verknüpfte Performances wie
Konzerte, Theateraufführungen und Filmvorführungen stattfinden werden.

Dieses Dorf wird zu guter Letzt das Sammelbecken der Ideen, die wir lokal und
täglich - wie die Bewegungs- und Aufenthaltsfreiheit - verteidigen sein und es
wird die Alternative einer von allem Autoritarismus, Kapitalismus, Rassismus,
Faschismus uns Sexismus befreiten Gesellschaft anbieten. Wenn ihr dieses Projekt
mittragen wollt, bitten wir euch, uns zu kontaktieren, oder euch mit einem der
das Dorf unterstützenden Kollektive in Verbindung zu setzen.

Am 1., 2., und 3. Juni wird in Evian das G8 Treffen abgehalten: das
Gipfeltreffen der acht Mächte, die die Welt regieren. Wegen dem starken
Aufkommen von Protesten gegen die kapitalistische Globalisierung und nach dem
Tod Carlo Giulianis in Genua im Juli 2001 haben die acht größten Räuber
beschlossen, ihre Feierlichkeiten durch ganze Bataillone von Polizisten und
Soldaten aller Arten geschützt in entlegenen Ecken zu organisieren. Dieses Jahr
ist es Frankreich, das den G8 beherbergt, in der Stadt Evian, die am Ufer des
Genfer sees liegt und in den Bergen der Haute Savoye eingekapselt ist. Die
herrschenden Klassen und die Regierungen - durch den G8 - und die verschiedenen
internationalen Institutionen - wie IWF und Weltbank - nehmen sich das Recht
heraus, die Welt im Namen des allheiligen Kapitals zu regieren. Im Süden und im
Norden, im Osten und im Westen, überall ist es der gleiche Diskurs: er zielt
darauf ab, die Ökonomie des Marktes auf alle Bereiche unseres Lebens
auszuweiten. Die Folgen sind für uns immer die gleichen: Elend, Ausbeutung,
Repression und Krieg.

Seit mehreren Jahren weiten sich aber auch die Mobilisierungen aus, die bestrebt
sind, den Herren des G8 Kontra zu geben. Für uns beschränkt sich der Kampf gegen
den G8 nicht nur darauf, als Bittsteller für einen Kapitalismus mit menschlichem
Antlitz anzutreten, oder um seine Regulierung oder die Einführung von Steuern zu
bitten. Uns geht es darum, eine andere Art von Gesellschaft zu fördern, in der
die Beziehungen zwischen den Menschen nicht auf einer Logik des Profits und der
Vorherrschaft gründen.

Auf der ganzen Welt hören die ökologischen und menschlichen Tragödien nicht auf,
sich zu vermehren. Der Krieg wird zum einzigen Mittel angesichts der
ökonomischen und sozialen Missstände, mit denen das System nicht mehr fertig
wird. Die Staaten führen sowohl einen äußeren Krieg gegen den Terror als auch
einen inneren Krieg gegen die Armen. Diese Armut ist die Folge der
Destabilisierung der Lebens- und Arbeitsbedingungen. Sie entsteht gleichwohl
durch die Privatisierung der Gesamtheit der sozialen Dienste - beispielsweise im
Bereich der Gesundheit, der Bildung, der Transporte, oder des Wassers - Sie ist
die Folge der Logik des maximierten Profits, und des schnellen Geldes, der
Flucht durch die Vermarktungsmechanismen - über den Umweg der Gentechik - und
der Gängelung der ländlichen Bevölkerungen durch die großen Lebensmittel- und
Agrarmultis. Um den zivilen Frieden zu erhalten, den einige euphemistisch
"Nationalen zusammenhalt" nennen, entwickeln die Staaten und die Imperien
militärische und polizeiliche Arsenale wie es sie noch nie gegeben hat. Man sagt
nicht mehr, dass man den Freiheiten und den Rechten der Menschen Rechnung trägt,
sondern, dass man "für Sicherheit sorgt". Gleichermaßen sagt man nicht mehr,
dass man Arme daran hindert, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, sondern dass
man "um bessere Reisebedingungen für die Kunden kämpft". Man sagt nicht: Raus
mit den Ausländern und mit den Armen!", man zieht es vor zu sagen, dass man "den
Strom der Eingereisten human unter Berücksichtigung der Nachfrage von
Arbeitskraft verwaltet". Die fortgesetzte Angst hat den Verlust der
Selbständigkeit der Individuen zur Folge und den Zweck, solidarischen
Zusammenhalt zu zerstören. So sucht jeder und jede in einer starken Macht die
Antwort auf die durch die kapitalistische Globalisierung zustande gekommenen
Fragen.

Nichtsdestotrotz vermehren und organisieren sich die Widerstände. Es ist gut,
dass die Ausgebeuteten und die Unterdrückten durch Kampf, für direkte Aktion und
Solidarität die Kräfteverhältnisse umkehren. Durch eine Globalisierung der
Kämpfe werden die Multinationalen Unternehmen und die Staaten nicht mehr es so
drehen können werden, dass der andere, der Fremde, zum Sündenbock für die
Situationen gemacht wird, die durch die ökonomische und soziale Politik zustande
kommen. Die Standortauslagerungen, die Billigflaggen, die Ausbeutung von
Menschen, die Zerstörung der tropischen Wälder, die Verlegung der Fabriken mit
giftigen Ausstößen in den Süden, sind beispielsweise nicht ein Zufallsprodukt,
sondern sie entstehen aus der Logik des Profits, dem einzigen und
ausschließlichen Existenzgrund für den Kapitalismus und den Libreralismus, weil
diese Logik selbst zur Herabsetzung von Lebendem zur Ware, auf die Bildung und
die Kultur angewendet wird.

Ohne Gerechtigkeit kann es kein Frieden geben! Zahlreich politische und
ökonomische Entscheidungsträger hätten es gerne, wenn der Kampf der Klassen den
Rang einer fernen Erinnerung erlangen würde. Sie hätten ebenso gerne, dass
diejenigen, die sich unter ihren Gesetzen krumm machen und mit charity-business
vorlieb nehmen müssen, um nicht zu verrecken das weiter so tun. Es ist Zeit,
dass die Ausgebeuteten die Dinge wieder in die Hand nehmen und andere
Sichtweisen als die eines unbestimmten und die Natur zerstörerenden Wachstums
neu definieren, die der hierarchisierten und auf vielschichtigen
Herrschaftsbeziehungen - zu den Völkern, zur Natur, zu Frauen, oder aber Kindern
- basierenden Arbeit eine Alternative bieten. Nur die wieder-aktuell-Machung der
Selbstverwaltung und der Aneignung der Produktionsmittel zur Versorgung von
vielen - und nicht zum Vorteil einer Minderheit - wird es ermöglichen, den
kriegerischen Kräften und den Integralismen - seien sie national-populistisch,
liberal oder law-and-order basiert - die sich auf der ganzen Welt entwickeln
entgegenzutreten. Seit mehreren Jahren beschränkt sich der Widerstand nicht nur
auf eine Infragestellung der etablierten Ordnung oder Unordnung, sondern er
beinhaltet auch die Suche nach Alternativen auf die unterschiedlichen gebotenen
Modelle. Der Wille, andere Räume zu erschließen, die allen Formen von Herrschaft
( Patriarchale, ökonomische, soziale, kulturelle, militärische, autöritäre...)
eine Absage erteilen, wird deutlich sichtbar. Deshalb scheint es uns eine
interessante Möglichkeit, den Aufbau und die Umsetzung eines Dorfes
vorzuschlagen, das gleichzeitig zwei Dinge sein will:

- Ein autonomer Raum, der Reflektion und Aktion und politischen Ausdruck
ermöglicht und vor allem die Behauptung unserer alternativen Vorschläge. Die
Aktion wird in Form von Praktiken des Ungehorsams und des Widerstands zum
Ausdruck kommen können. Sie wird aber gleichwohl konkrete Alternativen,
antiautoritäre Praktiken, Umsetzungen von direkter Demokratie und
Selbstverwaltung zum Ausdruck kommen. Wir wollen, dass dieser Ort, jenseits der
notwendigen Sichtbarkeit, auch ein Raum der sozialen und politischen Experimente
wird, in Bruch mit dem Kapitalismus und den klassischen und/oder
institutionellen Formen der Repräsentanz.

- Ein autonomer Ort, der ein wahrhaftiger Ort der Zusammenkunft der Widerstände
gegen die kapitalistische Globalisierung werden möge, in dessen Rahmen
verschiedene Achsen und Strategien vertreten sind und das Recht, sich
auszudrücken haben werden. Es wird ebenso eine Gelegenheit sein, um zwischen den
verschiedenen Einzelindividuen, Gruppen, Netzen oder Vereinigungen Verbindungen
herzustellen.


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Vor dem G8: Libertäre Zone in Genf (Schweiz)
Das Dorf wird in der Woche vor dem G8-Treffen in Genf stattfinden
Freitag 23. Mai bis Freitag 30. Mai 2003

Solidarisch mit den Dörfern VAAAG in Annemasse (Frankreich) und C'village in
Lausanne.
Vor dem G8-Treffen in Evian wird in Genf eine selbstverwaltete Zone in Form
eines Dorfes entstehen. Diese Plattform wird organisiert durch eine regionale,
antiautoritäre und antikapitalistische Gruppe.
Unser Ziel ist es, den konkreten Widerstand, den wir täglich auf lokaler und
globaler Ebene leisten, zu vereinen und nicht nur einen symbolischen Kampf gegen
den G8-Gipfel in Evian zu führen.
Wir wollen keine perfekte Welt realisieren, doch möchten wir eine andere
Gesellschaftsform leben, indem wir unsere verschiedenen Lebensweisen
zusammenbringen.
In der Woche vor dem G8-Gipfel wird ein Dorf entstehen, das vom aktiven
Engagement jeder und jedes Einzelnen lebt. Das Dorf gibt allen Teilnehmerinnen
und Teilnehmern die Gelegenheit zu Erfahrungsaustausch und Diskussion - und zu
ein paar Tagen alternativen Lebens.
Fühlst du dich von diesem Projekt angesprochen? Wir laden alle Einzelpersonen
und Gruppierungen ein, das Dorf zu beleben und mit eigenen Beiträgen zum Erfolg
zu verhelfen.
Das Dorf wird in der Woche vor dem G8-Treffen in Genf stattfinden
Freitag 23. Mai bis Freitag 30. Mai 2003

Homepage:  http://www.zaage.lautre.net


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gipfelsoli infogruppe

Die AutorInnen der Beiträge, so sie nicht von uns verfasst sind, sind mit
eckigen Klammern versehen. Wir können leider keine Verantwortung für die
Richtigkeit der Beiträge übernehmen. Auch geben die Beiträge nicht zwangsläufig
unsere Meinung wieder.

Kontakt, Kritik, Beiträge:  gipfelsoli@nadir.org

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30.04.2003
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