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5.4. Naziaufmarsch Neumünster

Hallo Leute!
Hier ein Aufruf von uns: (ist in Zusammenarbeit mit der [AAE] entstanden)

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5.4. Neumünster: Naziaufmarsch verhindern!


Am 5. April 2003 wollen in Neumünster Faschisten gegen die
Ausstellung "Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskrieges
1941 - 1944" demonstrieren. Es ist mit bis zu 1000 Nazis zu rechnen. Darum ist es
dringend notwendig, das so viele AntifaschistInnen wie möglich am 5.4. in
Neumünster auf der Straße present sind. Kommt zahlreich! Seid "aktiv"!

Deutsche Täter sind keine Opfer

Am 5 April will die versammelte Rechte in Neumünster aufmarschieren. Der Grund
für den Aufmarsch ist die Ausstellung "Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen
des Vernichtungskrieges 1941 - 1944" die von Ende März bis Mitte Mai in
Neumünster gastieren wird. Alt- und Neonazis mobilisieren nun bundesweit zu
einer Demo unter dem Motto "Unsre Großväter waren keine Verbrecher".
Heldengedenken Für die neofaschistische Szene sind die sog. Heldengedenken
konstitutiv. Das bedeutet, dass an diesem Tag Parteien, welche sonst kaum
miteinander reden, anwesend sein werden. Das Spektrum reicht von der
sogenannten Erlebnis-Generation bis zum anpolitisierten Jung-Nazi, von
Konservativen bis hin zu den militanten Neonazis, von Geschichtsrevisionisten bis
zu den Freien Kameradschaften. Diese Form von Demonstration versucht somit
auch einen Brückenschlag ins konservative Lager. Deutlich zeigt sich diese
Integrationskraft am Beispiel des Hess-Aufmarsches im letzten Jahr in Wunsiedel.
Dort demonstrierten dreitausend Alt- und Neonazis aus der gesamten BRD und aus
vielen europäischen Ländern gemeinsam, um offen einem nationalsozialistischen
Verbrecher zu gedenken. Der Reiz für die Nazis bei der Demonstration gegen die
Wehrmachtsausstellung liegt auf der Hand. Dort können sie relativ unbehelligt der
Verbrechen der Nationalsozialisten gedenken, denn ohne den Vernichtungskrieg
bzw. die tatkräftige Mithilfe der Wehrmacht wären Auschwitz, Treblinka oder
Sobibor nicht möglich gewesen.


Die Deutschen und ihre Geschichte

Mit dem Gedenken an die toten Landser bewegen sich die Nazis momentan voll im
Trend des gesellschaftlichen Diskurses über die Verbrechen, welche an
den ?unschuldigen? Deutschen begangen wurden. Diese Verbrechen an den
braven Deutschen wurden laut ihrer Argumentation wahlweise entweder von der
kleinen Gruppe Nazi-Unholden begangen, welche die Deutschen ins Verderben
geführt haben oder aber von den Alliierten, insbesondere durch die
Bombardierung deutscher Städte. Diese Debatte konnte erst möglich werden,
nachdem die Deutschen den anderen Staaten glaubhaft machten, die eigenen
Verbrechen aufgearbeitet und aus der Geschichte gelernt zu haben. Einer der
entscheidensten Schritte in diese Richtung war mit Sicherheit die Bombardierung
Jugoslawiens. Nicht trotz, sondern wegen Auschwitz wurde das Land 1999
angegriffen. Da die deutsche Regierung propagierte sie habe in Jugoslawien neue
KZs entdeckt, fühlte sie sich zu militärischen Schritten berufen, denn sie hatten ja
aus ihrer eigenen Geschichte gelernt. So war es ihre moralische Pflicht, das Land
zu bombardieren und den Balkan nach ihren Vorstellungen neu zu ordnen.
Deutschland präsentiert sich als Musterschüler. Gerhard Schröder nennt die
Deutschen eine ?erwachsene Nation?. Eine andere Form des nationalen
Selbstbewusstseins zeigte sich ausgerechnet am 8. Mai letzten Jahres. Dort hielt
es Gerhard Schröder für notwendig, mit dem antisemitischen Volksdichter Martin
Walser in ungezwungener Atmosphäre ein wenig über Patriotismus und Nation
zu ?plaudern?. Wohin die Reise geht, dürfte auch dem/der Letzten klar sein. Wenn
nämlich Deutsche stolz erklären, sie hätten aus ihrer Geschichte gelernt und
würden nebenbei auch noch für Menschenrechte eintreten, bedeutet dies nichts
anderes, als dass die BRD es sich wieder in den Kopf gesetzt hat, ihre
weltpolitische Souveränität ein wenig auszuweiten bzw. den dritten Giff zur
Weltmacht zu vollziehen.


Die Helden zu Fall bringen

Neumünster besitzt für die Nazis einen hohen symbolischen Wert, da sich dort
der ?Club88? befindet, welcher durchaus als wichtigster Knotenpunkt innerhalb der
norddeutschen Naziszene bezeichnet werden kann. Wie wichtig der Club ist, zeigte
unter anderem das Konzert anlässlich des sechsten Geburtstags des Clubs im
September letzten Jahres, an dem über 700 Nazis teilnehmen konnten. Gefeiert
wurde allerdings aus Platzmangel in einem ehemaligen Industriekomplex im
Stadtteil Wittdorf. Von Seiten der Polizei oder den Ordnungsbehörden gab es
keinerlei Behinderung gegen den Auftritt der Bands aus dem ?Blood&Honour?-
Netzwerk. Es wäre also nicht verwunderlich, wenn sich am 5 April über tausend
Nazis in Neumünster einfinden würden, um gegen die Wehrmachtsausstellung zu
demonstrieren. Unser Ziel sollte sein, den Aufmarsch unmöglich zu machen und die
Nazis nach Hause zu schicken. Langfristig ist es natürlich wichtig, die
gesellschaftlichen Räume zurückzuerobern und mit Inhalten zu füllen.

>Die Nazis von allen Straßen fegen. >Zusammen kämpfen gegen.
>Staat,Nation,Kapital. >Nie wieder Deutschland.

[5. 4. 2002 | IN NEUMÜNSTER]

[ANTIFA DEMO] Am 05.04.03 um 10:00 in der Rudolf Weißmann Straße (AOK
Parkplatz)

[NAZIAUFMARSCH] Ab 12.00 Uhr am Jugendspielplatz

Antifaschistische Aktion Nordfriesland(AAN)

Homepage:  http://www.nadir.org/nadir/initiativ/aae/

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01.04.2003
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