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Venezuela: 11.-13. April Solidaritaetskonferenz

Nach Caracas!

Einladung zum Internationalen Solidaritätstreffen - Venezuela 11-13. April

Vor knapp einem Jahr putschte ein rechtes, vom Unternehmerverbands-Chef
Pedro Carmona geführtes Bündnis gegen die gewählte Regierung in Venezuela. Dem
Putsch vorher gegangen waren Proteste gegen die Pläne von Präsident Chávez, das
Erdölunternehmen PDVSA umzustrukturieren und die Einnahmen neu zu verteilen.
Die regierungsfeindlichen Demonstrationen wurden dabei fast ausschließlich
von der Ober- und Mittelschicht des Landes getragen. Der ebenfalls zum
oppositionellen Bündnis gehörende Gewerkschaftsverband CTV ist so eng mit der
langjährigen Regierungspartei Acción Democrática verflochten, dass man ihn als Teil
der politischen Elite betrachten muss.

Als sich am 11. April 2002 Zehntausende von Menschen, die Mehrheit von ihnen
aus den Armenvierteln, versammelten, um den Marsch der Opposition zum
Präsidentenpalast in Miraflores zu stoppen, eröffneten unbekannte Scharfschützen
das Feuer auf beide Seiten und ermordeten 17 Demonstranten. Diese Morde dienten
als Legitimation für den Putsch am darauffolgenden Tag. Doch Massenproteste
führten bereits 24 Stunden später zur Rückkehr der Regierung Chávez ins Amt.
Im Nachhinein tauchten Indizien dafür auf, dass die tödlichen Schüsse gezielt
abgegen worden waren, um einen Anlass für den Putsch zu erzeugen.

Ein Jahr nach den Ereignissen organisieren nun an die 100
Basisorganisationen, alternative Medien sowie ATTAC-Venezuela eine Solidaritätskonferenz in
Caracas, an der u. a. der bolivianische Indígenaführer Evo Morales, der
Kleinbauernaktivst José Bové, Ignacio Ramonet und Bernard Cassen von Le Monde
Diplomatique, Fausto Bertinotti (Rifondazione Communista -Italien) sowie die
Autoren Marta Harnecker (Chile) und Walden Bello (Philippinen), der
Friedensnobelpreisträger Andrés Pérez Esquivel und der Musiker Mano Chao teilnehmen werden.

Die Konferenz wird drei Themenblöcke behandeln: die Reformen der so
genannten „Bolivarianischen Revolution“, die Hintergründe des Putschversuchs und die
Spielräume des venezolanischen Reformprojekts im Zeitalter der
Globalisierung. Tatsächlich sind seit 1998 in Venezuela bemerkenswerte Veränderungen
eingeleitet worden. Eine weitreichende Landreform, auch städtischen Landes, wurde
verabschiedet, die demokratische Partizipation erweitert und die Autonomie der
indigenen Bevölkerung verfassungsrechtlich verankert. Außenpolitisch hat
sich Venezuela v. a. gegen die Interventionspläne der USA und Spaniens in der
Region engagiert, sich als einzige Regierung der Region klar gegen den Plan
Colombia positioniert und die OPEC gestärkt. In diesem Zusammenhang ist auch die
ausländische Unterstützung für die rechte Opposition zu sehen.

Parallel zur offiziellen Konferenz organisieren Basisgruppen und alternative
Medien in ganz Caracas Feiern, Konzerte und Diskussionsveranstaltungen.
Internationale Beteiligung ist dabei ausdrücklich erwünscht. Auf Einladung von
verschiedenen Stadtteilorganisationen werden kostenlose
Übernachtungsmöglichkeiten in den Barrios von Caracas angeboten! Für Übersetzungen und Begleitung
ist ebenfalls gesorgt.

BIENVENIDAS A CARACAS!

(Kontakt:  kolumbien-odyssee@gmx.net)


 

12.03.2003
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