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Berlin: Der 9. Tag im Weinrich-Prozess

Justiz pro forma

Der neunte Verhandlungstag im Weinrich-Prozeß in Berlin war eine etwas peinliche Veranstaltung, denn es gab eigentlich nichts zu verhandeln. Die geladenen französischen Zeugen zum Tatkomplex Bombenanschlag in der rue Marbeuf sind derzeit nicht aufzutreiben. Dies bezeichnete der Vorsitzende als generelles Problem, das sich voraussichtlich durch den gesamten Prozeß ziehen wird. Die angeklagten Taten liegen zwischen 20 und 28 Jahren zurück.

Da der Prozeß in einem so frühen Stadium jedoch nicht länger als zehn Tage unterbrochen werden darf, befand sich der Kammervorsitzende in der Bredouille, trotzdem etwas "Verfahrensförderndes" unternehmen zu müssen. So kam es, daß sich Richter, Schöffen und Rechtsanwälte fünf Minuten lang Bilder vom Tatort ansehen durften, die sie problemlos auch in den Akten nachschlagen könnten. Der anklagende Oberstaatsanwalt war zum Termin erst gar nicht erschienen.

Nächster Termin: 7. Mai, 11 Uhr, Turmstr. 91, Saal 500

 

05.03.2003
anonym zugesandt   [Aktuelles zum Thema: Repression]  Zurück zur Übersicht

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