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Leipzig: Der Krieg der Schwestern

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Der Krieg der Schwestern
Die neue Menschlichkeit des Militärs?
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Die Armee - bisher galt sie als eine letzte Bastion der Männlichkeit. Viele, die sich zu dem "starken Geschlecht" zählten, wollten und konnten sich in diesen geschützten Raum zurückziehen. Sexualität galt offiziell als Tabuthema und fand zumeist nur in starken Sprüchen Ausdruck. Jetzt dürfen auch Frauen in die Bundeswehr; Lesben und Schwule dürfen auf Grund ihrer Homosexualität nicht mehr diskriminiert werden. Damit holt sich die Bundeswehrführung ein Stück mehr Gesellschaft, ein Stück mehr Zwischenmenschlichkeit in die Truppe.

Gleichzeitig strebt Deutschland wieder eine stärkere Beteiligung bei der Krisenbewältigung mit militärischen Mitteln an. Derzeit sind wir im K=
osovo, in Kenia, in Afghanistan, im Persischen Golf... mit Truppenverbänden vertreten. Militäreinsätze werden am Computer vorbereitet, Raketen auf Knopfdruck gestartet. Nur noch wenige Bodentruppen sind an einem Krieg im herkömmlichen Sinne beteiligt. Immer bessere Waffensysteme kennen keine Menschlichkeit. Nie waren Menschenschicksale so fern.

Nach der Veranstaltung "Lieber ein warmer Bruder als ein kalter Krieger - Geschlechterrollen und Militarismus" des vergangenen Jahres, wird sich diese Diskussionsveranstaltung der Öffnung der Bundeswehr für Frauen, Lesben und Schwule aus zwei weiteren Sichtweisen widmen:

Welchen Einfluss gewinnt Sexualität im Umgang zwischen Soldatinnen und Soldaten? Wie geht die Bundeswehrführung mit der neuen Situation um? Ist der neue Umgang der Bundeswehr mit (Homo)sexualität eine Reaktion auf gesellschaftliche Veränderungen oder politisches Kalkül? Welche Handlungsfolgen ergeben sich daraus für eine queere Friedensbewegung?

Ist diese Entwicklung einer modernen Kriegsführung geschuldet, die es uns erlaubt, "besseren Kriegen", mit "besseren Waffen" und mehr Opfern, mehr "Menschlichkeit" zu Hause entgegenzusetzen?

Als Referentinnen sind Torsten Schleip (DFG-VK) und Achim Schmitz (ehemals Schwule Kriegsdienstgegner e.V.) eingeladen. Eine offene Diskussion, zu der alle Beiträge gefragt sind!!!

Was / Wann / Wo: "Der Krieg der Schwestern - die neue Menschlichkeit des Militärs?", Mittwoch, 12.03.2003, 19 Uhr, Rosalinde Leipzig (Brühl 64-66)

Veranstalterinnen: AG queer bei der PDS Sachsen in Kooperation mit Rosa Luxemburg Stiftung Sachsen e.V., Friedensweg e.V. und dem Referat für Gleichstellungs- und Lebensweisenpolitik des StuRa der Universität Leipzig

 

05.03.2003
anonym zugesandt   [Aktuelles zum Thema: Antimilitarismus]  Zurück zur Übersicht

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