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England: Bayers geheime Experimente mit Terminator-Genen in England | Umweltaktivisten fühlen sich von Regierung betrogen

Presseerklärung vom 28. Februar 2003

Bayer: Geheime Experimente mit Terminator-Genen in England

Umweltaktivisten fühlen sich von Regierung betrogen

Britische Umweltorganisationen protestieren vehement gegen Freilandversuche
des Bayer-Konzerns mit gentechnisch verändertem Raps, der sogenannte
"Terminator Gene" enthält. Terminator Gene schaffen sterile Pflanzen, deren
Samen für die Aussaat nicht weiter verwendet werden können. Die Verwendung
solcher Pflanzen wurde in dieser Woche von Forschern des Institute of
Science in Society (ISS) nachgewiesen. Die Freilandversuche an rund 150
Orten in ganz Großbritannien gehören zu einer 4-jährigen Versuchsreihe der
britischen Umweltbehörde.

Der Einsatz von "Terminator-Genen" wurde seitens des Saatgut-Herstellers
Bayer CropScience und der Aufsichtsbehörde DEFRA geheim gehalten, berichtet
der neuseeländische Nachrichtendienst Scoop. Die Wissenschaftler Mae-Wan Ho
und Joe Cummins vom ISS warnen vor den Gefahren der neuen Raps-Saat:
genetisch veränderte Raps-Samen können auf gentechnisch unbehandelte Sorten
und auf verwandte Arten überspringen. Verwandte Arten wie Broccoli, Senf,
Blumenkohl und wildlebende Pflanzen könnten an der Fortpflanzung gehindert
werden und schlimmstenfalls aussterben.

Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren: "Bereits im letzten
Sommer mussten die Freilandversuche in England gestoppt werden, nachdem
bekannt wurde, dass Saatgut der Firma Bayer verbotene
Antibiotika-Resistenzgene enthielt. Die Tests mit gentechnisch verändertem
Saatgut dienen nicht der Ernährungssicherheit sondern einzig und allein den
Profitinteressen der Agroindustrie."

Die Aktivistengruppe GM-Free Cymru aus Wales will die weitere Aussaat von
"Terminator Genen" parlamentarisch stoppen. Brian John von GM-Free Cymru:
"Die Verwendung dieser Technologie in Raps-Saaten ist über Jahre hinweg
geheim gewesen. Wir fühlen uns von den Verantwortlichen verraten. Erst
nachdem unabhängige Wissenschaftler die Existenz solcher Saaten nachgewiesen
hatten, gaben die zuständigen Stellen zu, dass in Großbritannien anderes
Saatgut verwendet wurde als in den USA und Kanada. Die Öffentlichkeit wurde
getäuscht und belogen."

Brasilianische Bauernaktivisten wie Wilson Campos hatten beim
Welt-Sozialforum in Porto Alegre vor Terminator-Gen-Saaten gewarnt. Diese
bewirken, dass die Bauern von der Ernte nichts für die nächste Aussaat
aufheben können, wie es in den meisten Entwicklungsl�ndern praktiziert wird.
Da sich die patentierten Pflanzen der Agrarindustrie nicht fortpflanzen
können, müssen die Bauern im Folgejahr wieder Saatgut kaufen. Nach den neuen
Regelungen sei es den Bauern auch verboten, Saatgut zu tauschen. Die
UN-Welternährungsorganisation FAO hat festgestellt, dass 1,4 Mrd. Bauern der
südlichen Hemisphäre darauf angewiesen sind, Saatkörner auszubringen, die
sie aus der Ernte abgezweigt haben oder die sie von ihren Nachbarn für die
Fruchtfolge eingetauscht haben.

Die Studie des Institute of Science in Society findet sich unter:
 http://www.i-sis.org.uk/CEDF.php

Coordination gegen BAYER-Gefahren e.V.
 CBGnetwork@aol.com
www.CBGnetwork.de
Tel: 0211-333 911
Fax 040 - 3603 741835

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren e.V. erhält keinerlei offizielle
Unterstützung. Der Verein ist dringend auf Spenden angewiesen.
Bankverbindung: Kto 179612 bei Ökobank Frankfurt, BLZ: 500 901 00

Beirat
Dorothee Sölle, Theologin, Hamburg
Dr. Sigrid Müller, Pharmakologin, Bremen
Dr. Erika Abczynski, Kinderärztin, Dormagen
Eva Bulling-Schröter, ehem. MdB, Berlin
Prof. Dr. Jürgen Rochlitz, Chemiker, ehem. MdB, Burgwald
Dr. Janis Schmelzer, Historiker, Berlin
Wolfram Esche, Rechtsanwalt, Köln
Prof. Dr. Anton Schneider, Baubiologe, Holzham
Prof. Jürgen Junginger, Designer, Krefeld

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28.02.2003
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