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Gipfelinfo | WEF: Mindestens 8 Verletzte UPDATE | No law, no war! Prozesse gegen NATO-Gegner

Gipfelinfo - Meldungen über globalisierte Solidarität
und die Proteste gegen unsolidarische Globalisierung
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WEF: Mindestens 8 Verletzte UPDATE

Mindestens 8 Verletzte durch "Gummigeschosse", davon 6 durch Verletzungen im Gesicht, darunter viele Verletzungen im Augenbereich!
Mit Sicherheit zu erwartende Gesundheitsschäden durch massive Tränengaseinsätze auch gegen zahlreiche Eingeschlossene & Unbeteiligte!
Wie üblich schweigen sämtliche "offiziellen" Medien dazu ...
In Landquart kam es nach 15 Uhr zu Auseinandersetzungen, als ein Teil der blockierten Demonstrierenden die Autobahn blockieren wollte. Die Polizei setzte (u.a. die bayrischen) "Wasserwefer", "Tränengas" und "Gummigeschosse" ein. Dabei wurden auch die friedlichen DemonstrantInnen auf dem Bahnhof eingekesselt und willkürlich ausgiebig mit "Tränengas" und "Gummigeschossen" eingedeckt:

Mindestens 4 Personen erlitten laut Sanigruppen blutende Rissquetschwunden und mussten verarztet werden, 3 davon am Kopf: Eine Person wurde gleich 2x über beiden Augen an Augenbrauen/Stirn getroffen, eine unterhalb des Auges und eine seitlich über der Schläfe. Eine weitere Person erhielt offene Schnittverletzungen von Gummigeschossen an beiden Handinnenflächen, als sie sich die Hände schützend vors Gesicht hielt.

Laut indymedia.ch (1) mussten auch mehrere Personen vom "Tränengas" erbrechen oder lagen am Boden. Die Sanigruppen mussten ca. 50-100 Personen die Augen spülen.

Bisher wurde nicht bekannt, ob in Lanquart auch dieses Jahr wieder von "Wasserwerfern" die gefährliche CN-Mischung (2) eingesetzt wurde. Zwar wurden auf indymedia.ch (3) entsprechende "Gerüchte" gemeldet, jedoch bisher nicht bestätigt.

Eine Person wurde laut indymedia.de (4)von "Gummigeschossen" so stark an der Brust getroffen, dass sie kurze Zeit bewusstlos war. (In der Folge wurde von dem/der Berichtenden sogleich befürchtet, die "Gummigeschosse" seien aus Metall.) Keine Meldungen liegen bisher vor, ob auch heuer weder die schweren Geschosse (5) zum Einsatz kamen.

Eine Person wurde verletzt, als die eingekesselten friedlichen DemoteilnehmerInnen laut sonntagszeitung.ch (6) von Skins zuerst mit Schneebällen und dann mit Bierflaschen beworfen wurden, wobei die Genfer Polizei 10 Minuten nichts unternahm, während gleichzeitig die Bayrische Polizei vom Wasserwerfer aus ausgiebig die friedlichen DemonstrantInnen filmte. Laut sonntagsblick.ch (7) wurde eine Person "durch einen Schneeball am Kopf leicht verletzt".

Als der erste Zug wieder zurück nach Zürich losfuhr, wurden Beamte daraus mit Schneebällen und anderen Gegenständen beworfen, worauf Beamte auf dem Perron mit "Gummigeschossen" aus ca. 3 m Entfernung durch die geöffneten Fenster ins Wageninnere schossen. Dabei erlitten laut Sanigruppen 3 weitere Personen blutende Rissquetschwunden am Kopf, 1x am Schädel und 2x am Kinn.

In Bern wurden die Demonstrierenden zurst in das autonome Kulturzentrum abgedrängt und dieses darauf inkl. all den Unbeteiligten darin nach altbewährter Polizeitaktik eingekesselt und exzessiv "eingegast", wobei laut indymedia.ch (8) (vgl. Kommentare) Petarden auch in den Hof geschossen wurden, so dass das "Gas" auch in sämtliche Räume gelangte (wird vom Kino sogar von nzz.ch (9) bestätigt). Dass "Tränengas" extrem gefährlich ist, wenn Personen damit in geschlossenenen Räumen "behandelt" werden bzw. dem "Gas" über längere Zeit ausgesetzt sind ohne fliehen zu können, ist seit Jahrzehnten wissenschaftlich erhärtet (10) und international bekannt (auch der Berner Polizei). Doch keine Angst, sämtliche Medien werden die mit Sicherheit zu erwartenden Gesundheitsschäden (Bluthusten, Lungenentzündungen, Asthmaerkrankungen) auch diesmal verschweigen, ebenso wie die erst Jahre später auftretenden Spätschäden, von denen viele Betroffene berichten (chronische Entzündungen, Allergien, Gewebsveränderungen, Lymphknotenkrebs (--> 1195)) (11).

Eine Version mit Bildern auch auf  http://www.ssi-media.com/pigbrother/Report2003.htm

DU WEISST VON WEITEREN VERLETZTEN ODER HAST BILDER???
BITTE SCHNELL MAIL AN  pigbrother@ssi-media.com !

1)  http://www.indymedia.ch/demix/2003/01/3253.shtml
2)  http://www.ssi-media.com/pigbrother/Veraetzung1.2.02.htm
3)  http://www.indymedia.ch/demix/2003/01/3300.shtml
4)  http://germany.indymedia.org/2003/01/39703.shtml
5)  http://www.ssi-media.com/pigbrother/Gummi1.htm#3b
6)  http://www.sonntagszeitung.ch/sz/szUnterRubrik?ausgabeid=2838&ArtId=253387&rubrikid=114
7)  http://www.sonntagsblick.ch/PB2G/PB2GA/pb2ga.htm?snr=45007
8)  http://www.indymedia.ch/demix/2003/01/3306.shtml --> vgl. Kommentare
9)  http://www.nzz.ch/2003/01/26/il/page-newzzDBEPK0X9-12.html
10)  http://www.ssi-media.com/pigbrother/Dokgas2.htm#7
11)  http://www.free.de/WiLa/Berufskrankheit/quel112.htm --> 1195

[Homepage:  http://PigBrother.info]


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No law, no war! Prozesse gegen NATO-Gegner

No law, no war!
Nicht das Recht verteidigen, sondern das Recht brechen!
Für eine Welt der freien Menschen in freien Vereinbarungen!

Erklärung zum Prozeß gegen jb, angeklagt wegen der Aktionen gegen die NATO-Sicherheitskonferenz 2002
Ort: Amtsgericht München, Nymphenburger Str. 16, Raum A 232/II
Zeit: Donnerstag, 6.2.2003, 14 Uhr (also am Tag für der Sicherheitskonferenz 2003!!!)
Ein Gerichtsprozeß gegen den Protest zur NATO-Sicherheitskonferenz ist nur konsequent: Was Kampfjets, Generalstäbe, Kommandozentralen und Sicherheitsräte auf internationaler Ebene darstellen, sind Gerichte, Polizeiknüppel und Knäste im nationalen Rahmen. Sie dienen der Durchsetzung und Aufrechterhaltung von Ordnung. Diese Ordnung dient nicht den Menschen, sondern den Interessen derer, die diese Ordnung schaffen, verteidigen und ausbauen - oftmals selbst gefangen in den bereits lange bestehenden Sachzwängen einer herrschaftsförmigen, konkurrierend organisierten Gesellschaft.
Gerichtsprozesse dienen wie der Einsatz von Militär, Polizei, Abschiebebehörden, Psychiatrie, Bau-, Jugend- und Finanzämtern, Schulen usw. der Durchsetzung von Normalität. Abweichendes Verhalten soll als falsch, illegal, schädlich oder krank denunziert und ausradiert werden. Es ist ein Irrtum, der auch in vielen Friedens- und "linken" Gruppen verbreitet ist, dass Rechtsstaat, Gesetz usw. die Menschen vor Verfolgung schützen können. Nein: Rechtsstaat und die durch ihn festgesetzte Normalität sind die Grundlage, um davon abweichendes Verhalten verfolgen, ausgrenzen, abschieben oder diffamieren zu können.

Darum ist Recht und Gesetz die Grundlage von innerer und äußerer Kriegsführung, von Polizei und Justiz sowie von Krieg! Wer nach mehr Rechtsstaat, mehr Gesetzen, einer stärkeren UNO oder einem internationalen Staatsgerichtshof schreit, fordert mehr Unterdrückung, mehr Ordnung und mehr Krieg - wenn auch dessen modern mordende Variante, den humanitären Einsatz für die Menschenrechte.

Widerstand ist notwendig. Die Spielregeln der Herrschenden zu beachten oder gar hochzuloben als zu rettendes Gut ist absurd, denn diese Spielregeln sind ja gerade dafür gemacht, die herrschende Ordnung zu sichern und selbst den Protest gegen die Herrschenden in geordnete Bahnen zu lenken. Das Demonstrationsrecht ist keine Errungenschaft, sondern der Kanal, in den Protest kontrollierbar geleitet wird. Widerständigkeit entsteht dann, wenn diese Bahnen verlassen oder subversiv genutzt werden - wenn also das Ziel ist, neue Freiräume, Handlungsmöglichkeiten und buntes Leben zu erobern. In ihnen kann kreativer Protest wachsen, aber auch utopische Elemente einer freien Gesellschaft, die den Glauben an die bessere Herrschaft, die noch demokratischere Demokratie oder die dem Menschenrecht verpflichteten KapitalbesitzerInnen abschütteln zugunsten der Idee von Selbstbestimmung und autonom-kooperativem Handeln.

Laßt Euch nicht durch die Herrschenden und ihre Spielregeln steuern. Und lasst Euch ebenso wenig durch die eigenen, herrschende Bedingungen, interne Ordnungen und Spielregeln durchsetzenden Eliten, Bündnisse, Organisationen usw. einengen oder gar benutzen. Wir wollen nicht länger die bunte Masse auf der Straße sein, die schöne Bilder fürs Fernsehen produziert, über deren Köpfe hinweg aber die Eliten politischer Bewegung und die Ausführenden der herrschenden Ordnung in Medien, Parteien usw. darum streiten, warum der Protest stattfindet.
Der Protest gegen die NATO und gegen jeden Krieg ist richtig und nötig. Jeder Akt von Unterdrückung und Herrschaft ist falsch. Deutschland, jedes Finanzamt, die NATO, alle Knäste und Schulen, Polizei und Justiz, das Regime von Saddam Hussein - diese und alle anderen Herrschaftsgebilde müssen verschwinden. Jeder kleine Schritt ist wertvoll, wenn er Herrschaft verdrängt und Freiräume bzw. neue Handlungsmöglichkeiten schafft. Damit dem Widerstand eine emanzipatorische Perspektive folgt, müssen es die Menschen selbst sein in einem kreativen, gleichberechtigten Prozeß, die die Herrschaftssysteme hinwegfegen. Weder die NATO, noch die UNO noch ein internationaler Staatsgerichtshof und keine Elite politischer Bewegung ist dafür geeignet, sondern nur der selbstbestimmte Organisierungsprozeß der Menschen selbst, die Grenzen, Behörden, Gremien, Gesetze usw. als Ordnung erkennen und überwinden.

Für eine herrschaftsfreie Gesellschaft! Gegen jede Form von Ordnung!
No law, no war!

Hinweise und Informationen:
- Internetseite zu Anti-NATO-Aktionen, die sich gegen Herrschaft, Staat und Recht wenden:  http://nato.wikoop.de
- Es wird eine Infozeitung zu "No law, no war!" gegen (A3 Faltblatt). Eine Kopiervorlage wird kurz vor der NATO-Konferenz auf obiger Internetseite zum Download bereitstehen.
- Kontaktaufnahme mit dem Angeklagten (auch für Presse, Interviews usw.) über die Projektwerkstatt in Saasen, Tel. 06401/903283, oder über die gemeinsamen Pressehandys unabhängiger Aktionsgruppen in München, u.a. 0171/8348430.
- Unabhängige Aktionsplattformen sind zur Zeit in München aufgrund der Verbote durch die Führungsgremien linker und demokratischer Organisationen nicht möglich. Ein Selbstorganisierungsprozeß jenseits von Hierarchien und zentraler Steuerung wird aber versucht. Informationen über die Internetseite.
- Direct-Action im Internet: www.direct-action.de.vu
- Herrschaftskritik und Utopien im Internet: www.herrschaftsfrei.de.vu
- Organisierung von unten usw.: www.hoppetosse.net
- Kreative Antirepression (z.B. bei Gerichtsverfahren): www.projektwerkstatt.de/antirepression

P.S.
Hinweis des Angeklagten: "Dieser Prozess wird getrennt von den anderen Prozessen vorbereitet, weil ich die für die anderen Prozesse mit Unterstützung der Roten Hilfe erarbeitete Prozeßerklärung ebensowenig mittrage wie die politische Ordnung stützende Prozeßstrategie. In der Prozeßerklärung der Roten Hilfe wird die demokratische Ordnung offensiv verteidigt. Die Angeklagten werden in eine Opferrolle gepreßt. Zudem wird immer wieder darauf hingeweisen, daß Polizei und Ordnungsbehörden unrechtmäßig handeln. Ich sehe das nicht so, sondern sehe Polizei, Behörden ebenso wie das Militär als Ausführende einer herrschenden Ordnung, die ich überwinden will. Rechtsstaat und Demokratie sind nicht unsere Retter, sondern das Problem.
Ebenso finde ich eine Prozeßstrategie, die formale Spielregeln beachtet, falsch.
Ich will Ordnung in Frage stellen und dort, wo es gelingt, durchbrechen. Ich möchte gern mit vielen den Prozeß als Versuch angehen, die herrschende Ordnung im Gerichtssaal und anschließend in München gehörig durcheinanderzuwirbeln.
Meine inhaltlichen und strategischen Bedenken habe ich im Vorfeld auch der Roten Hilfe und den anderen Angeklagten benannt. Sie sind zurückgewiesen oder schlicht nicht beachtet worden."

Homepage:  http://nato.wikoop.de

[indymedia.de, von Kreative Antirepression - 27.01.2003 12:08]


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gipfelsoli infogruppe

Die AutorInnen der Beiträge, so sie nicht von uns verfasst sind, sind
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27.01.2003
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