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Berlin: Gabriel Max Str. 3 besetzt

Folgende Pressemiteilung der BesetzerInnen erreichte uns:


Pressemiteilung Berlin, den 24.1.03

Inland-Berlin-Friedrichshain

Hausbesetzung

Wir haben heute, daß seit mehreren Jahren leerstehende Haus in der
Gabriel-Max-Str.3 besetzt. Das ist Eigentum der Wohnungsbaugesellschaft
Friedrichshain WBF und ist seit über 5 (?)Jahren ungenutzt.
Der langsame Verfall des Hauses ist hiermit beendet, denn wir werden das
Haus in Eigenregie wieder instand setzen. Es soll sort wieder möglich sein
gemeinsam zu wohnen und zu leben. Seit der letzten Häuserräumung im Jahr 97
hat sioch die Situation wohnungspolitisch nicht verbessert, sondern im
Gegenteil. Die Mieten steigen in der ganzen Stadt. Wurde Ender der 90er
Jahre noch ca. 30% des Einkommens für die Miete aufgewendet, so ist dies
inzwischen bei über 40%. Während früher der Staat noch regulierend eingriff,
mittels des sozialen Wohnungsbaus, der sozialen Stadterneuerung, fallen
diese Regulierungsmechanismen angesichts von Systemzwängen, den viel
zitierten "leeren Kassen", weg. Damit ist der Wohnungsmarkt wieder ganz dem
Spiel der freien Marktkräfte unterworfen, was zu einer konkreten
Verschlechterung der Betroffenen führt. Diese Verschlechterung bezieht sich
aber auch auf andere Bereiche, wie beispielsweise die Verteuerung der
Eintrittspreise für Bäder oder der Austritt Berlins aus dem
Arbeitgeberverband. Wir fordern aber nicht, daß der Staat nun wieder sozial
wird und die schlechten Verhältnisse etwas erträglicher gestaltet, sondern
wir treten dafür ein, daß das Privateigentum an Wohnraum, sowie das
Privateigentum an Produktionsmitteln abgeschafft wird.
Mit dieser Besetzung wollen wir auch zum Ausdruck bringen, daß wir es nicht
widerstandslos hinnehmen werden, daß linke Projekte angegriffen, zerstört
und/oder an den Stadtrand gedrängt werden sollen. Das gilt in Berlin
beispielsweise für die Wagenburg SChwarzer Kanal und die Rigaer Str. 94. In
Hamburg ist das Symbol für die Zerstörung von alternativen Lebensräumen die
Wagenburg Bambule. Diese wurde im Herbst geräumt. Seit dem kämpfen die
Menschen dort für den Erhalt des Wagenplatzes. Dieser Widerstand
verbreiterte sich und führte zur Forderung nach dem Rücktritt der
Bürgerblock Regierung. Wir erklären uns mit den Forderungen der Bambule
solidarisch! Schill muß weg! Bambule überall!
Um diesen, und anderen, Entwicklungen Widerstand entgegenzusetzen, findet am
22.02.03 eine Demonstration unter dem Motto "Die Zähne zeigt, wers Maul
aufmacht- Keine Ruhe für die Mitte" statt. Beginn ist am Oranienplatz um
13.00 Uhr.

Solidarische Grüße an die Bambule in Hamburg!

Für viele besetzte Orte in Berlin und anderswo!

Für den Erhalt linker Projekte!

Gegen Sozialabbau und Ausgrenzung!

 

24.01.2003
anonym   [Aktuelles zum Thema: Soziale Kämpfe]  Zurück zur Übersicht

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