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Berlin: Aufruf zur LL-Demo | Hinein in den revolutionären Antikriegsblock

Liebknecht-Luxemburg-Demonstration
Sonntag, 12. Januar 2003, 10.00 Uhr,
Berlin, U-Bhf. Frankfurter Tor


Kontakt:  LLLDemo@yahoo.de

HotLine: 0170-733 6527

internet:  http://www.geocities.com/LLLDemo

Weitere Termine am LL(L)-Wochenende
siehe am Ende des Aufrufes)


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***** AUFRUF *****
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„Im übrigen bin ich der Meinung,
daß dieser Staat zerstört werden muß“

Mit diesen Worten pflegte Rosa Luxemburg ihre Reden zu beenden. Sie benannte
damit nicht nur eine Kritik an der kapitalistischen Gesellschaft, die die
Besitzlosen in permanenter Armut hielt und sich anschickte, die Arbeiter in
die
Schützengräben des Ersten Weltkriegs zu schicken, wo parallel zur Todesrate
nur noch die Profitrate stieg. Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht kämpften
gegen den Krieg, sie entlarvten ihn als Geldmaschine des Kapitals und
benannten
den Verrat der Sozialdemokratie, die sich mit dem Kapitalismus verbündete.
Die Lösung war nicht der Kampf gegen den französischen oder russischen
Arbeiter, sondern gegen die Kapitalisten, gegen die Herren im eigenen Land.
Diese
brauchen den Krieg, um leben zu können und noch reicher zu werden.

Für diese klaren Worte wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht von
rechtsradikalen Freikorpsverbänden im Januar 1919 ermordet, damit die junge
revolutionäre Bewegung in sich zusammenbricht und keine Alternative zu
diesem System
darstellen kann.

Wenn wir heute Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht gedenken, wollen wir zum
einen an ihre Taten erinnern. Zum anderen aber gilt auch 84 Jahre nach ihrer
Ermordung, die Missstände dieser Gesellschaft lautstark zu benennen. Auch
heute werden Millionen in Armut gehalten, auf der ganzen Welt, aber auch in
Deutschland. Mittlerweile ist es wieder die Sozialdemokratie, die den
stärksten
Angriff auf die erkämpften Rechte der Arbeiterinnen und Arbeiter politisch
durchführt. Mit dem sog. Hartz-Konzept sollen die Millionen Erwerbslosen
gezwungen werden, Jobs anzunehmen, die maximal auf ein Jahr befristet sind
und mit
grade mal drei Euro entlohnt werden. Der sozialdemokratische
Wirtschaftsminister Clement - als Landeschef der NRW- SPD verantwortlich für
die Vielzahl der
sozialdemokratischen Korruptionsfälle - meint dazu lapidar: „Wir brauchen
weniger Konsum und mehr Geld für den Staat.“ Doch nicht nur die jetzigen
Erwerbslosen werden mit Hartz entrechtet, der gesamte Arbeitsmarkt steht
heute zur
Disposition. Mit den ungarantierten Billigjobs soll das Lohnniveau extrem
gesenkt werden, garantierte Arbeitsverhältnisse werden von ungarantierten
ersetzt, viele Jahre Beschäftigte durch Erwerbslose ausgetauscht und selbst
in die
Erwerbslosigkeit geschickt. Und wer da nicht spurt, bekommt eben nichts
mehr.
Doch nicht nur der Arbeitsmarkt wird umgestaltet, die Sozialdemokratie
schwingt sich außerdem dazu auf, auch noch das Bildungs- und
Gesundheitssystem zu
zerschlagen. Demnächst soll sowohl Bildung als auch medizinische Versorgung
nur noch bekommen, wer genügend selbst zahlen kann. Alle anderen, und bei
drei
Euro die Stunde sind das viele, sollen gerade noch ihren Namen schreiben
können und bekommen maximal eine Aspirin. So löst die SPD auch das
Rentenproblem.

Doch ist dieser Feldzug gegen unsere erkämpften sozialen Rechte noch lange
nicht genug. Seit Antritt der rot-grünen Regierung marschieren deutsche
Soldaten wieder unverhohlen an die Front - zuerst zur Umsetzung der alten
Nazi-Pläne der Zerstückelung des Balkans. Nun, seit dem 11. September, im
sog. Krieg
gegen Terror weltweit. Dabei ist auffällig, dass oft alte Verbündete wie die
Taliban, Ossama Bin Laden und Saddam Hussein bekämpft werden, die lange Zeit
das Geschäft der kapitalistischen westlichen Staaten mitbesorgten. Ob nun in
Afghanistan, im Irak oder im Roten Meer, noch immer dient jeder dieser
Feldzüge der Absicherung der Ölquellen oder der Transportwege für dieses Öl.
Damit
die Ressourcen weltweit ausgeplündert werden können, wird die Bundeswehr
rund
um die Welt stationiert - diesmal nur im Verbund mit den USA im Nato-Rahmen,
man will ja schließlich beim dritten weltweiten Krieg auch einmal gewinnen.

Der nächste Feldzug ist trotz aller Einwände bis hinein in die UNO längst
beschlossen. Und auch die Bundeswehr wird wieder mitmischen, trotz der
„Absage
des Kanzlers“. Es geht gegen den Irak. Die Nato-Führungsmacht USA droht
heute
allen Staaten, die sich der kapitalistischen Verwertung auch nur teilweise
entziehen, mit atomaren Präventivschlägen. Im Visier sind dabei nicht nur
der
Irak, der Iran und Nordkorea, sondern auch Kuba und die Guerillagebiete in
Kolumbien.

Seit der Wende 1989 haben die kapitalistischen Staaten keinen Konkurrenten
mehr, mit ihrer Globalisierung schreiten sie nun zur uneingeschränkten
Ausplünderung, sowohl hier in Deutschland als auch in jedem anderen Land.
„Menschenrechte“, „Frauenrechte“ „Demokratie“, „Rechtsstaat“ und
„Zivilgesellschaft“
sind dabei nur Begriffe, mit denen der Durst nach noch mehr Profit
rhetorisch
abgesichert wird. Mittlerweile bereiten alle kapitalistischen Staaten,
sowohl
der EU als auch die USA, im Zuge der 11.-September-Hysterie einen
Generalangriff auf die nicht integrierbare radikale Linke vor. Radikale
Systemkritik
wird heute verboten: Demo-Verbote, Häuserräumungen, Medienzensur, totale
Überwachung mittels Video-, Abhörgeräten und Genkarteien, Menschenjagd auf
Fremde
sind an der Tagesordnung. In den USA werden Tausende verhaftet, weil sie
Araber
sind. Im spanischen Staat befinden sich mittlerweile 2000 Linke auf der
Flucht. In Italien gibt es eine Verhaftungswelle gegen sog.
Globalisierungsgegner nach der anderen, gleichzeitig läuft das
„Schwarzhemd-Lied“ - vergleichbar
dem Horst-Wessel-Lied - im staatlichen Fernsehen. Die bürgerliche Presse
sekundiert diesen Krieg nach innen wie nach außen in vorauseilender
Gleichschaltungssucht - obwohl die vermeintlichen Massaker wie Racak im
Kosovo im
Nachhinein als mediale Lügenkonstrukte entlarvt wurden. Für ihre Profite
haben sie
noch jedes Gesetz geschaffen oder geändert.
Wenn wir heute Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht gedenken, reicht es nicht
aus, sich nur der Vergangenheit zu erinnern. Gedenken heißt auch,
aufzuzeigen, dass dieses System zur Absicherung der Profite den Krieg
gebiert, heißt,
dieses System des permanenten Krieges nach außen wie nach innen zu
bekämpfen,
heißt, nicht nur an die Vergangenheit zu denken, sondern eine Zukunft zu
fordern.

Denn wie Rosa Luxemburg kurz vor ihrer Ermordung schrieb: „Eure Ordnung ist
auf Sand gebaut. Die Revolution wird sich morgen schon rasselnd in die Höh'
richten und zu eurem Schrecken mit Posaunenklang verkünden: Ich war, ich
bin,
ich werde sein!“

In diesem Sinne:

Hinein in den Revolutionären Antikriegsblock!
Der Hauptfeind steht im eigenen Land!
Krieg dem Krieg nach innen wie nach außen!
Für die soziale Revolution!

Vorbereitungskreis Revolutionärer Antikriegsblock,
Dezember 02


bis 2001 mit Aufrufen, Diskussionen und Plakaten zur LL(L)-Demo)

Termine:

Freitag - 10. Januar

ab 18 Uhr - LUNTE, Weißestr.53 - U-Bhf. Boddinstraße
INFOPOINT, Pennplatzbörse
ab 20 Uhr - VOLXKÜCHE/Kneipe

ab 20 Uhr - SoliParty in der KÖPI für die BrotfabrikbesetzerInnen
Køpi: Köpenicker Straße 137, S-Bhf Ostbahnhof
Bands: Tiefenrausch (SKA/Berlin), Spandauer (PunkRock - Hamburg), etc.
mit Volxküche & Infos

Samstag - 11.01.

InfoPoint ab morgens bis spät abends in der LUNTE, mit Pennplatzbörse
mit Essen und Musik

21.00 Uhr, Sama-Café
Samariterstr. 32, (U-Bhf. Samariterstrasse)
Kopenhagen-Soliparty
für die Opfer von Repressalien bei den Protesten gegen den EU-Gipfel:
DJs, Cocktails und Infos

Sonntag - 12.01.

10 Uhr: LUXEMBURG-LIEBKNECHT-LENIN-DEMONSTRATION

ab 13h Kaffee & Kuchen im ZIELONA GORA,
ab 17 Uhr VOLXKÜCHE im ZIELONA GORA
ZIELONA GORA - Grünbergerstr. 73, U-Bhf. Samariterstrasse


Montag - 13.01.

21.00 Uhr - Sama-Café,
Montags-Kino: "Karl Liebknecht - Trotz alledem"

Mittwoch - 15.01.

21.00 Uhr - Sama-Café: Liederabend
Detlef K. (mit Gitarre) singt ArbeiterInnen- und Rebellensongs.

 

03.01.2003
anonym zugesandt   [Aktuelles zum Thema: Int. Solidarität]  Zurück zur Übersicht

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