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Aachen: Silvesterdemo "Radikal ins neue Jahr!"

Aachen: Heraus zur Silvester-Demonstration "Radikal ins neue Jahr!"

Vor uns liegt ein neues Jahr, von dem abzusehen ist, welche alltäglichen
Einschnitte für das Leben vieler Menschen es bereithalten wird.
Kürzungen in allen sozialen Bereichen, ein immer größer werdender Zwang
zur Drecksarbeit für einen Hungerlohn, massive Repression gegen die
verbleibenden Freiräume sind hierfür nur einige Beispiele. Ebenso werden
weiterhin Menschen gejagt und abgeschoben werden, weil sie den falschen
Pass in der Tasche haben. Hand in Hand mit den staatlichen Behörden
werden auch weiterhin Neonazis Jagd auf alle die machen, die anders
aussehen, anders denken und anders handeln als es der gesellschaftliche
Mainstream vorschreibt. Frauen müssen auch weiterhin mit der Angst vor
gewaltsamen Übergriffen leben.

Alleine hier in Aachen stehen dutzende sozialer und kultureller
Initiaven vor dem Aus. Gleichzeitig liegen sämtliche Pläne fertig in der
Schublade, die Studierenden als eine der größten Bevölkerungsgruppen
dieser Stadt mehr und mehr zu schröpfen. Durch die Grenzlage ist die
alltägliche Präsenz von Polizei und Bundesgrenzschutz bereits heute kaum
noch zu ertragen. Unterdessen wird die zunehmende Existenz von
Neonazigruppen in der Region systematisch verharmlost und damit ihr
Aufbau unterstützt.

Wer dem Mainstream selbstbewußt entgegentritt, muß mit staatlicher und
sozialer Repression rechnen. Einrichtungen wie das Autonome Zentrum, das
Flüchtlings-Café Zuflucht, der Notruf für vergewaltigte Frauen und
Mädchen, Drogenhilfeeinrichtungen und viele mehr können bereits ein
langes Lied über diese Entwicklung singen. Eine Gruppe von
HausbesetzerInnen in Aachen, die den Aufbau eines Sozialen Zentrums
vorantreiben will, wurde gar mit dem Einsatz von 850 Polizisten
konfrontiert, die nichts als eine Abschreckung stellvertretend für alle,
die sich zur Wehr setzen, im Schilde führten.

Doch nicht nur in Aachen regt sich Protest gegen die Neoliberalisierung,
alltäglichen Rassismus und den sozialen Kahlschlag. Wie ein roter Faden
zieht sich dieser Widerstand durch Deutschland und Europa - und damit
auch die reflexartigen Repressionsmaßnahmen der Herrschenden. In Köln
droht dem Bauwagenplatz "Wem gehört die Welt?" die Räumung, der
Bauwagenplatz "Bambule" in Hamburg wurde bereits dem Erdboden
gleichgemacht. In Düsseldorf muß eine Gruppe von Roma mit monatelangen
Schikanen leben, seit sie ihre von staatlichem Rassismus geprägte
Situation öffentlich thematisiert hat. Unsere Solidarität gilt allen,
die sich - an welchem Ort und mit welchen Mitteln auch immer - gegen die
zunehmende Ausgrenzung und Ausbeutung zur Wehr setzen und für eine
bessere Welt kämpfen.

Unser Traum ist eine Welt ohne Konkurrenz, in der die Ellenbogen der
Starken beiseite treten und Platz machen für die Köpfe und Herzen von
allen. Doch die Interessen der politischen und wirtschaftlichen Führung
in einem kapitalistischen System sind logischerweise ganz andere als das
Wohlergehen aller Menschen, die dort und anderswo leben. So bleibt es an
uns, die wir unseren Platz in diesem System vorenthalten bekommen oder
freiwillig verweigern, aus eigener Kraft eine radikal veränderte Welt zu
schaffen, in der viele Welten Platz haben und der Mensch nicht länger
des Menschen Wolf ist.

Den sozialen Kahlschlag stoppen! Der sozialen Repression entgegentreten!

Offene Grenzen & Bleiberecht für alle Menschen! Gegen Faschismus,
Rassismus und Patriarchat!
Soziale, kulturelle und politische Freiräume erkämpfen! Radikal ins neue
Jahr!

Silvester-Demonstration 31.12.2002 Aachen
Auftakt 22.00 Uhr Pontstraße/Templergraben

Vorher und nachher Anlaufstelle im besetzten Haus Lochnerstraße 48.
Schlafplätze sind vorhanden - Isomatte & Schlafsack selbst mitbringen.

Freitag, 27.12.02, 20 Uhr: Vorbereitungstreffen zu der Demonstration.
Ché-Haus, Pontstr. 41, Aachen.

Es rufen auf und unterstützen: Autonome Gruppen in Aachen,
antifaschistische gruppe S.P.U.N.K., Autonomes Antifaprojekt an den
Aachener Hochschulen, BesetzerInnen und UnterstützerInnen der
Lochnerstraße 48, Fachschaft 7/1 an der RWTH Aachen, Jugendantifa sXe
XGetActiveX Stolberg, Antifa Düren, Antifa (x) Recklinghausen

 

20.12.2002
"S.P.U.N.K. - antifaschistische gruppe"   [Aktuelles zum Thema: Soziale Kämpfe]  Zurück zur Übersicht

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