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Halle: Oberbürgermeisterin spricht vor 200 Nazis

In Halle fand am 17.11.02 eine Veranstaltung statt, auf der die
Oberbürgermeisterin vor mehrheitlich Nazis sprach, die den
Gertraudenfriedhof in Halle/S. als Ausweichort für das verbotene
"Heldengedenken" in Halbe nutzten - gemeinsam mit den anderen Fraktionen
des
Stadtrates und sogenannten Würdenträgern der Bundeswehr, die dies in dieser
Situation offensichtlich widerstandslos hinnahmen. Sämtliche Parteien von
PDS über SPD, FDP bis CDU gedachten gemeinsam mit 200 Nazis den Toten des
1.
und 2. Weltkrieges und den Opfern des "Nationalsozialismus und
Stalinismus".

Dieses setzt neue "Standards". Gemeinsames Gedenken mit Nazis, eine Rede
halten vor Nazis, die den Mördern des 2. Weltkrieges und den Ausführern des
Holocaustes ihre "Ehre" erweisen - kein Problem, wird von allen
Stadtratsfraktionen geduldet - kommentarlos! Dieses ist ein unglaublicher
Skandal!!

Es wird nicht die Veranstaltung abgebrochen, es wird nicht gesagt, dass man
mit Holocaustleugnern und Menschen, die zum Rassenhass aufrufen, nicht
gemeinsam an einem Ort sein will, sondern es wird gemeinsam mit ihnen
gedacht, es wird vor ihnen gesprochen. Nicht unwahrscheinlich ist es zudem,
dass unter den anwesenden Nazis die Mörder von Torsten Lamprecht und
weiterer Todesopfer von Naziüberfällen der letzten Jahre in und um
Magdeburg
waren.

Es wird am Volkstrauertag mit ihnen gemeinsame Sache gemacht von PDS bis
CDU. Die Nazis dürften wohl die Täter des größten Verbrechens gegen die
Menschlichkeit gemeint haben, was meinten die Stadtratsfraktionen der Stadt
Halle/S.?

Es ist nicht nur unfassbar, sondern zeugt entweder von einer
klammheimlichen
Zustimmung, solang sich Nazis "ordentlich" benehmen, oder von einer
maßlosen
Rückgratlosigkeit. Der mangelnden Zivilcourage der anwesenden
Stadtratsmitglieder und der Oberbürgermeisterin Häußler. Kopf einziehen und
durch, besser nichts sagen, kein offenes Wort sagen, sich der zahlenmäßigen
Übermacht der Nazis beugen.

Dass die Polizei die Nazis von ihren zwei Bussen und vom Bahnhof aus hin
und
zurück eskortiert hat zeigt, dass die Behörden von dem Vorhaben der Nazis
gewusst haben. Man aber in keiner Weise bereit war dieses Ausweich-Event
der
Nazis zu unterbinden, es statt dessen noch durch ungestörte Teilnahme am
"Gedenken" der Stadt Halle stattfinden zu lassen.

Bereits letztes Jahr versuchten ca. 20 Nazis aus Halle und Umgebung, unter
anderem Sven Liebig ((ex-) Blood and Honour), Kränze gemeinsam mit OB
Häußler niederzulegen. Dabei kam es zu Protest von Mitgliedern des VVN
gegen
die Teilnahme von Nazis - und von sonst niemandem: Auch da schon war am
Volkstrauertag in Halle keine Partei willens, sich gegen die Anwesenheit
der
Nazis zu äußern. Die Polizei schaute vor einem Jahr nicht tatenlos zu, denn
durch den Protest des VVN wurden die Nazis so lange vom Friedhof entfernt
gehalten, bis die öffentliche Veranstaltung vorbei war. Antifaschisten und
Staatsschützer entfernten damals die Nazikränze vom Friedhof, was dann in
der regionalen Zeitung Mitteldeutsche Zeitung (MZ; DuMont, Köln) als
"klauen" bezeichnet wurde.

Diese einzige Tageszeitung der Region berichtete in diesem Jahr kurz und
ebenfalls ohne jeden Kommentar. Bezeichnender Weise war der Artikel in der
online-Ausgabe der MZ ( http://www.mz-web.de ) zu finden. Deshalb ist er hier
eingescannt. Wahrscheinlich ist auf dem Foto die einzige Perspektive zu
sehen, aus der die Nazis nicht all zu sehr auffallen. Sie werden von einem
Denkmal weitgehend verdeckt.

Wir protestieren aufs schärfste gegen dieses rückgratlose, Nazis duldende
Verhalten der Stadtratsfraktionen Halle!!

Nazis konnten in einer deutschen Stadt nach 1945 gemeinsam mit
VertretrerInnen des Stadtrates und der OberbürgermeisterIn an die Toten des
1. und 2. Weltkrieges gedenken. War es in Deutschland das erste Mal, dass
so
etwas stattfand? Wir wissen es nicht.


Das Verhalten der Stadträte und der OB Häußler darf nicht folgenlos
bleiben!!

Schreibt an die OB und die Fraktionen des Stadtrates:

 http://www.halle.de

Frau Oberbürgermeisterin Häußler
06100 Halle (Saale)

Telefon: (0345) 221 40 00
Telefax: (0345) 221 40 04
_________________________________________________________________________

CDU Fraktionsvorsitzender:
Frank Sänger
 cdu.fraktion@halle.de
www.anhalt.net/cdu-fraktion-halle Geschäftsstelle (Sekretariat):
Haus der Fraktionen,
EG, Zi 2 + 3
Tel.: (0345) 2 21 30 53
Fax.: (0345) 478 82 75

Geschäftsführer:
Herr Schütze
Tel.: (0345) 2 21 30 54
___________________________________________________________________________

PDS Fraktionsvorsitzender:
Dr. Bodo Meerheim

 pds.fraktion@halle.de Geschäftsstelle (Sekretariat):
Haus der Fraktionen,
1. Etage, Zi 7
Tel.: (0345) 2 21 30 55
Fax / Tel.: (0345) 2 02 12 21

Geschäftsführerin:
Frau Haupt
Tel.: (0345) 2 21 30 56
____________________________________________________________________________

SPD Fraktionsvorsitzender:
Knut Lehmann

www.spd-fraktion.halle.de
 spd.fraktion@halle.de Geschäftsstelle (Sekretariat):
Haus der Fraktionen,
1. Etage Zi. 4
Tel.: (0345) 20 29 007
Fax: (0345) 478 98 14

Geschäftsführer:
Herr Begenau
Tel.: (0345) 2 21 30 52
___________________________________________________________________________

HAL Fraktionsvorsitzende:
Mathias Weiland -
Bündnis 90/Die Grünen

 hal.fraktion@halle.de
 gruene-halle@dibomedia.de
 neues.forum@t-online.de
 mitbuerger@gmx.de
www.halle.gruene.de
www.neuesforum.de/s-anhalt Geschäftsstelle und Geschäftsführerin:
Frau Westphal
Haus der Fraktionen,
1. Etage, Zi. 6
Tel.: (0345) 2 21 30 57
Fax / Tel.: 2 03 15 97

____________________________________________________________________________
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UBF Fraktionsvorsitzender:
Prof. Dr. Dieter Schuh

Schmeerstr. 1
 mbl.fraktion@halle.de Gechäftsstelle und Geschäftsführer:
Herr Grunewald
Am Bruchsee 12, 06122 Halle
Tel.: (0345) 2 92 60 90
Fax: (0345) 2 02 25 20

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F.D.P.

Fraktionsvorsitzender:
Friedemann Scholze

 fdp.fraktion@halle.de
www.fdp-sachsen-anhalt.de/halle
Geschäftsstelle und
Geschäftsführer:
Herr Fiedler
Haus der Fraktionen,
EG, Zi. 5
Tel.: (0345) 2 21 30 59
Fax / Tel.: (0345) 2 03 15 95

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Homepage:  http://www.ludwigstrasse37.de


 

19.11.2002
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