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Weimar: Naziaufmarsch am 9. November verhindern!

Liebe Antifaschistinnen und Antifaschisten!
Kommt am 09. November nach Weimar und unterstützt die Aktionen gegen den
Naziaufmarsch! Für einen unübersehbaren autonomen/antifaschistischen
Widerstand!
Aktuelle Infos erhaltet ihr auf der Homepage der Autonomen Thüringer
Antifa- Gruppen [atag] unter:  http://www.puk.de/atag


NPD will am 9.11. in Weimar aufmarschieren

Nazis den Weg nach Hause zeigen!
Bundesweite Demonstrationen gegen den antisemitischen Aufmarsch der NPD
am 9. November 2002 in Weimar

Am 9. November marschieren sie wieder:
Die NPD hat in Weimar für diesen Tag eine Demonstration angemeldet. Das
Motto: „Deutschlands Selbstbestimmung endlich vollenden!“ – und das
just an dem Tag, an welchem sich das nationalsozialistische Pogrom vom
9. November 1938 zum 64. Mal jährt.
Es ist ja im Grunde nichts Neues, dass sich die Nazis
geschichtsträchtige Tage für ihre nationalistischen Aufmärsche
aussuchen. Was aber dieses Jahr in
Weimar stattfinden soll, ist an Dreistigkeit nicht zu überbieten. Neu
ist am geplanten Aufmarsch in jener Stadt, in welcher sie am 20.April
schon den
Geburtstag ihres verblichenen Führers feierten, dass sie offen
antisemitisch auftreten: Möllemanns Bemühungen, einen widerlichen
Antisemitismus
salonfähig zu machen, werden von der NPD nun auf die Straßen der Goethe-
und Buchenwaldstadt Weimar getragen. Dazu bietet sie zumindest einen
illustren Redner auf, der in jüngster Zeit im Zusammenhang mit dem
stockenden NPD-Verbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht, immer
deutlicher mit primitiv antisemitischen Statements unangenehm
aufgefallen ist: der Rechtsanwalt Horst Mahler wird zu „den Massen“
darüber sprechen,
welche Machenschaften Deutschland an seinem nationalen Erwachen hindern,
nämlich – natürlich – die Juden, wer hätte das gedacht.
Hinter dem neuerdings allenthalben anschlussfähigen Antiamerikanismus so
mancher Kriegsgegner verbirgt sich zumindest bei der NPD eine krude,
dumpfe Judenfeindschaft, ein Antisemitismus der ganz und gar nicht
subtilen Art. Ausdruck findet diese widerwärtige Geisteshaltung auch im
neuen Ton
des Aufrufs: Offen wird die „Befreiung von der Bevormundung durch
Zentralräte“ gefordert. Hier finden Möllemanns Attacken gegen den
stellvertretenden Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland,
Michel Friedmann, ihr antijüdisches Echo auf der NPD-Kundgebung in
Weimar.
Neben Mahler sprechen noch der NPD-Chef Udo Voigt und zwei angebliche
Studenten.

Schon lange ist AntifaschistInnen klar, dass nicht jeder Naziaufmarsch
zwingend eine Gegenaktion erfordert und wir uns unseren Terminkalender
nicht
von diesen Kameraden diktieren lassen dürfen. Und doch: der Aufmarsch
der NPD ausgerechnet am 9. November in Weimar kommt durch den
schrillen antisemitischen Ton und das Aufgebot höchster NPD-Prominenz
besondere Bedeutung zu. Wir haben uns deshalb entschlossen, bundesweit
zu Gegenmaßnahmen gegen den Nazi-Aufmarsch in Weimar zu mobilisieren.
Tretet den Antisemiten und Nazis entgegen, wo ihr sie trefft – und kommt
zur bundesweiten Gegendemonstration nach Weimar. Ein breites Bündnis
Thüringer und Weimarer Initiativen und Organisationen ruft unter dem
Motto „Das bunte Haus trauert – Nationalismus und Antisemitismus den Weg

versperren“ zu Gegenaktionen am 9. November auf. Unternehmungslustige
AntifaschistInnen aus dem ganzen Bundesgebiet könnten sich bei der
zentralen Kundgebung auf dem Theaterplatz in der Stadtmitte versammeln
und dort auf interessante Durchsagen zur zeitgleich um 11 Uhr auf dem
Baudertplatz (Bahnhofsvorplatz) beginnende Nazi-Demo warten. Wenn dort
genügend ambitionierte DemonstrantInnen sind, könnte man dem Motto
„Nazis den Weg nach Hause zeigen“ auch frühzeitig Taten folgen lassen.
Also, wir sehen uns auf dem Theaterplatz und treten an diesem Tag der
Trauer um die Opfer des Nationalsozialismus den Nazis entgegen.

 

23.10.2002
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