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Hannover: Drei Veranstatungen

1. Antifa Soli-Konzert am 10.10.02

This is not a Love Song.
supporting antifascism concert tour

Solitour für antifaschistische Projekte. Initiert von der Autonomen Antifa [M],
der [ATAG] (Autonome Thüringer Antifa Gruppen) und unterstützt durch die
Antifaschistische Aktion Hannover

Acts:
-The casanova action (Berlin)
-Fla flas (Texas)

Donnerstag 10.10.02- UJZ KORN Hannover- 20.00 Uhr

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2. Veranstaltung "Rechtsradikalismus in Europa"

In dieser Veranstaltung referiert Graeme Atikinson über rechte Parteien und
Strukturen in Europa. Graeme Atkinson arbeitet für das internationale
antifaschistische Magazin SEARCHLIGHT. Er ist nicht nur ein Kenner der extremen
rechten in Europa sondern auch aktiv am Kampf gegen das Vordringen
rechtsextremer Organisationen in Nordengland beteiligt, einer Region, die
besonders von den sozialen Verwüstungen des Neoliberalismus der Thatcher-Ära
gezeichnet ist. Wir erwarten deshalb von seinem Vortrag sowohl Einsichten in
politische Zusammenhänge wie Anregungen für unsere eigene politische Praxis.
Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten und übersetzt.

Eine Veranstaltung der Antifaschistischen Aktion Hannover und des VVN-BdA
Hannover.

Samstag-12. Oktober-15.00 Uhr- Freizeitheim Linden-Hannover

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3. Antifa Info Abend Vol. 3
Die Gegenwart begreifen!

WIDERSTAND GEGEN NEOLIBERALE POLITIK IN SÜDAMERIKA AM BEISPIEL ARGENTINIEN

Donnerstag- 17. Oktober- 20.00 Uhr im UJZ KORN

Am 19. Dezember 2001 beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte Argentiniens.
Nach Jahren von Wirtschaftskrise, Sparprogrammen und Verarmung sagen
Hunderttausende im ehemaligen Musterland des Neoliberalismus: BASTA!
Sie stürzen die Regierung "de la Rua", und jagen bis zum Jahresende auch seine
Nachfolger aus dem Amt. Unmittelbarere Auslöser des Aufstandes war der
corralitio, das Einfrieren der privaten Bankkonten. Inzwischen geht es längst
um mehr. Staatliche Politik hat jegliche Legitimation verloren. In unzähligen
Versammlungen überall im Land diskutieren die Menschen über ihre Zukunft, die
sie längst schon selbst in die Hand genommen haben.

WER A SAGT MUSS AUCH B SAGEN ...
Bis zur Rezession, die vor vier Jahren begann, galt Argentinien als ein
sehr "europäisches" Land. Der Lebenstandard war im Vergleich mit anderen (nicht
nur lateinamerikanischen) Ländern sehr hoch. So kam es, dass Argentinien als
Musterland einer neoliberalen Politik galt, welche vom IWF (Internationaler
Währungsfond) gesteuert, auch in anderen Ländern durchgesetzt werden sollte
oder immer noch soll.
Die Weichen zu dieser Politik wurden ausgerechnet während der Militärdiktatur
zwischen 1976 und 1983 gestellt. In dieser Zeit wurde die Produktion
umstrukturiert und öffentliche Unternehmen privatisiert. In der Zeit danach
explodierte die Auslandverschuldung; so überstiegen die Schulden 1999 das
Jahreseinkommen um 429% und Argentinien wurde immer mehr abhängig vom IWF,
welcher die Politik des Landes maßgeblich durch Sparprogramme und
andere "Auflagen" mitbestimmt.
Mittlerweile liegt die Arbeitslosigkeit bei über 20 Prozent. 12 von 37
Millionen Einwohnern gelten "offiziell" als arm. Die meisten von ihnen konnten
sich früher zur Mittelschicht zählen. Heute muss die Hälfte der Menschen, die
unter der Armutsgrenze leben, mit einem Einkommen von umgerechnet sechzig
Dollar im Monat auskommen. Das Sozialsystem ist fast völlig zusammen gebrochen.
Viele Staatsangestellte haben seit Monaten keinen Lohn mehr bekommen, oder sie
werden mit Schuldscheinen und Coupons bezahlt, die die jeweiligen
Provinzregierungen drucken. Löhne und Renten sinken.

Nachdem Argentiniens Präsident de la Rua schließlich die privaten Bankkonten
einfrieren lässt kommt es im ganzen Land zu Plünderungen.
Am Abend des 19. Dezember ruft er auf Grund dessen schließlich den
Ausnahmezustand aus. Überall strömen die Menschen auf die Strassen. Es ist aus
allen Richtungen das Klappern von Topfdeckeln zu hören und die Menschen
singen "Steckt euch den Ausnahmezustand in den Arsch". Am nächsten Tag tritt de
la Rua zurück und muss per Helikopter aus dem Regierungssitz fliehen.

Doch was ist seit dem passiert? Wie geht es den Leuten, die ihre Geschicke in
die eigene Hand genommen haben heute? Diese und andere Fragen werden wir
versuchen zu klären. Dazu werden wir Euch unter anderem einen Film zeigen. Auch
wenn das Ende dieses Kapitels der Geschichte noch längst nicht geschrieben ist.


Was hat die Situation in Argentinien mit Antifaschismus zu tun?
Warum ist Argentinien Thema beim ANTIFA INFO ABEND?

Wenn man Antifaschismus auf die Konfrontation mit Neonazis, NPD und rechten
Skinheads reduziert, dann hat Antifaschismus (oder auch Faschismus!) auf den
ersten Blick rein gar nichts mit der Situation oder Argentinien zu tun.
Antifaschismus hat aber sehr wohl etwas damit zu tun, wenn man Antifaschismus
als eine internationale Sache und als einen Bestandteil von linker Politik
begreift!

Antifaschismus ist zunächst einmal die Antwort auf Faschismus, ganz einfach.
Wenn man Faschismus als eine, zugegebenermaßen extreme, Ausdrucksform von
Kapitalismus und Imperialismus begreift, sollte deutlich werden, warum die
Situation in Argentinien Thema beim ANTIFA INFO ABEND ist: Es geht um
Kapitalismus und um den Widerstand gegen seine Auswirkungen!
Wir als AntifaschistInnen sind nicht nur gegen Nazis, sondern wir wollen auch
die Wurzeln des Faschismus bekämpfen. Faschismus ist ein politisches System,
das seine Ursachen hat. Und die gilt es immer wieder zu beleuchten und zu
benennen, wie z.B. den Kapitalismus.

Und nur mit dem Wissen um den politischen Zusammenhang, in dem Faschismus zu
sehen ist, mit seinen Funktionen, die er für den reibungslosen Ablauf einer
kapitalistischen Welt erfüllen kann, werden faschistische Ideen wirklich
radikal – an die Wurzeln gehend – zu bekämpfen sein.

... WER VON KAPITALISMUS NICHT REDEN WILL, SOLLTE VON FASCHISMUS SCHWEIGEN !
B A S T A !
Donnerstag- 17. Oktober- 20.00 Uhr im UJZ KORN

Eine Veranstaltung von Schwarze Strolche -Jugendantifa- und
Antifaschistische Aktion Hannover [AAH]


Mehr News und Infos auf unserer Seite
 http://www.antifa-hannover.de/


antifaschistische Grüße

Antifaschistische Aktion Hannover


 

05.10.2002
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