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Hamburg: Eimsbüttel libertaire.

Veranstaltungsreihe zur Eröffnung des Libertären Kultur- und
Aktionszentrums in der Fettstraße 23, 20357 Hamburg

Mit einer Veranstaltungsreihe im November eröffnet das Libertäre Kultur-
und Aktionszentrum in der Fettstraße 23, Hamburg-Eimsbüttel. Dabei wird
die libertäre (=anarchistische) Bewegung vorgestellt. Die
Veranstaltungen reichen von historischen Fragen über zeitgenössische
anarchistische Literatur bis zu aktuellen Themen wie z.B. die
Globalisierungskritik, die Zapatistas, Anti-Castor-Bewegung oder die
Sans Papiers. Sie werden ergänzt durch anarchistisches Kabarett, lecker
Kaffee/ Wein/ Tapas und einem Volksmenü (auch lecker). Zu allen
Veranstaltungen werden Bücher, Broschüren und Zeitschriften aus dem
anarchistischen Spektrum zum Verkauf angeboten.


Die Repression, die Militarisierung und die Macht des totalen Marktes
ist weiter auf dem Vormarsch; wir müssen die Zeit nutzen zur Überprüfung
unserer Politik, zur Reorganisation und Vertiefung unserer Analysen und
Strategien. Es gibt keinen vernünftigen Grund anzunehmen, dass die
kapitalistische Produktionsweise eine Gesellschaft hervorbringt, in der
die menschlichen Bedürfnisse ihre angemessene Entfaltung finden. Darum:
Das Leben ändern, die Welt verändern! Der Kampf geht weiter!

"Der erste Schritt zum Glück heißt: Beginnen!" meinte der libertäre
Dichter und Revolutionär Erich Mühsam. Obwohl der erste Schritt der
anarchistischen Bewegung Hamburgs ins 19. Jahrhundert zurückreicht,
beginnt mit der Einweihung des Libertären Kultur- und Aktionszentrums in
der Fettstraße ein neuer Schritt, dem organisierten Anarchismus in
Hamburg einen Ort zu geben. Die Räume in der Thadenstraße 118 - wo das
Libertären Kultur- und Aktionszentrums vorher lag - sind zu klein
geworden. Die Fettstraße 23 lässt künftig Veranstaltungen für bis zu 70
Personen zu.
Neben der anarchistischen Gewerkschaftsinitiative 'Freie Arbeiterinnen-
und Arbeiterunion' trifft sich im Libertären Kultur- und Aktionszentrum
das 'Radio Libertär' (die regelmäßig auf FSK sendet) und ein loser
Zusammenhang von Menschen, der sich dort zur Auseinandersetzung mit
anarchistischen Themen bildet. Darüber hinaus wird im Zentrum das
wöchentliche Café 'Chat Noir' veranstaltet und eine einzigartige
Bibliothek mit Werken des Anarchismus geführt.

Die Veranstaltungen im Einzelnen (Ort: Fettstr. 23, 20357 Hamburg):

Freitag, 1.November:
19 Uhr: Eröffnung Café CHAT NOIR mit leckeren Tapas, Wein, Kaffee usw.
im Libertären Zentrum, Fettstr. 23, Hamburg.

20 Uhr: Lesung aus dem Roman 'Der neue Mensch. Fragmente eines
Antiquierten'
Wolfgang Nacken beschreibt in seinem Roman 'Der neue Mensch' die
brüchige Identität eines Anarchisten im Übergang: was bisher galt, hat
sich totgelaufen. Was der Mainstream verheißt, macht unglücklich. Was
bleibt, ist die Sehnsucht nach einer ganz anderen Welt. Die Lesung ist
eine Premiere - der Roman ist noch nirgends erschienen.

Samstag, 2. November:
16 Uhr: "GLOBALISIERUNG UND WIDERSTAND" Vortrag und Diskussion mit der
FAU Münster. Darstellung der wichtigsten Institutionen (WTO, IWF,
Weltbank), Verträge (MAI, NAFTA) und der grundlegenden Fragestellung,
was es mit dem schwammigen Begriff der Globalisierung auf sich hat. Des
weitern eine Dastellung und Kritik der sogenannten
GlobalisierungsgegnerInnen, mit ihren Protesten von Seattle, Göteborg,
Genua; und ihren Organisationen (wie z.B.Peoples Global Action, ATTAC
etc).

ab 20 Uhr: Anarchistischer Abend
a.) HARALD HAHN, Musik und Kabarett aus Berlin.
b.) "BLARZER SCHWOCK" anarchistisch-autonomes Kabarett aus Münster.
Aus einer Kritik der Zeitung APOPLEX/Münster: "Ein toller Abend, an dem
sich gezeigt hat, daß die Herren der Szene nicht nur über sich selbst
lachen, sondern auch mit ihren selbstgemachten Texten voll ins Schwarze
treffen. Große Klasse!"

Sonntag, 3. November:
17 Uhr: VOLKSMENU
20 Uhr: WAS IST ANARCHIE? Was sie schon immer über Anarchie wissen
wollten, aber nie zu Fragen wagten. Einführung von FAU Hannover. Wenn
von Gewalt und Zerstörung die Rede ist, liegt vielen das Wort "Anarchie"
schon auf der Zunge. Alles, was nicht klappt, waren wir - das Böse
sowieso-. Doch was Anarchie wirklich bedeutet, weiß kaum einer genau zu
sagen. Kurz und locker gibt es eine Einführung in die Gedankenwelt der
Anarchie - für alle, die mit Ihren Vorurteilen aufräumen wollen.

Sonntag, 10. November:
20.00 Uhr: "ARGENTINIEN SPEZIAL" 60 Min. Film (dt.) von Kanal B.
Das Video informiert (u.a. an Hand von Interviews) darüber, wie das Land
von den internationalen Finanzinstitutionen wie IWF und Weltbank mit
Maßnahmen neoliberaler Politik und mit Hilfe einer korrupten
einheimischen Klasse systematisch ruiniert wurde. Seit dem Volksaufstand
von Dezember 2001 suchen die Menschen neue Wege der Organisierung: in
Nachbarschafts- und Stadtversammlungen, mit Straßenblockaden, in
öffentlicher Bloßstellung und 'Krachschlagen' z.B. gegen die
Verantwortlichen der blutigen Militärdiktatur (30.000 'Verschwundene')
und Besetzungen der Betriebe. Den Eliten aus Politik und Wirtschaft
rufen die Menschen zu: "Ihr sollt alle abhauen!"

Freitag, 15. November:
20 Uhr: "ROTES NOTIZBUCH", eine szenische Lesung der Edition Nautilus,
aus dem Buch
von Mary Low & Juan Brea.
Eine junge Britin australischer Herkunft und ihr kubanischer
Lebensgefährte begeben sich nach Spanien, kurz nach Beginn des Kampfes
gegen den faschistischen Putsch der Franco-Truppen 1936. Sie zeigen uns
das Alltagsleben der Revolution, die ansteckende Lebensfreude der
Menschen, die fest daran glauben, daß es möglich ist, die Welt zu
verändern. "Man hatte das Gefühl, plötzlich in einer Ära der Gleichheit
und Freiheit aufgetaucht zu sein. Menschliche Wesen versuchten, sich wie
menschliche Wesen zu benehmen und nicht wie Rädchen in der
kapitalistischen Maschine" George Orwell.
Der Roman diente als Vorlage zu Ken Loachs Film: 'Land and Freedom'.

Sonntag, 17.November:
20.00 Uhr: "VIVA LA UTOPIA - ES LEBE DIE UTOPIE"
Ein eindrucksvoller Film über die Entwicklung der spanischen
anarchistischen Bewegung bis zum Höhepunkt des Kampfes gegen den
Faschismus und der sozialen Revolution. Historische Bilder lösen sich ab
mit bewegenden Interviews mit den alten KämpferInnen für Freiheit,
Gleichheit und menschliche Würde.

Freitag, 22. November:
20 Uhr: "DIE FLAMME DER LIEBE UND DES AUFSTANDES", Oliver Steinke liest
aus seinem fiktiv-autentischen Roman. Die Handlung ist in den endlosen
Weiten der Ukraine, des revolutionären Rußland der Jahre 1917-1921, dem
Befreiungskampf der Bauern der Machno-Bewegung, dem Verrat der
Bolschewisten und der Leidenschaft der Liebe und Freiheit eingebunden.

Sonntag, 24.November:
20.00 Uhr: "NESTOR MACHNO - UKRAINISCHER BAUER UND ANARCHIST" (Video)
Ein poetischer Film zur Entwicklung der Machno-Bewegung (der
ukrainischen Bauernbewegung für eine anarcho-kommunistische
Gesellschaft) ab 1905 und dessen Namensgeber: Nestor Machno, sowie über
den Verrat und die Liquidierung der Bauernbewegung durch Lenin und
Trotzki in den Jahren 1917-1921.

Mittwoch, 27. November:
19.30 Uhr: Die 'Anti-Castor Bewegung'.
Als Teil der Anti-Atom-Bewegung, ist die Anti-Castor-Bewegung
zunehmender Repression ausgesetzt. Im Wahn, jede Widerstands- oder
Protestbewegung als eine "Brutstätte für Terror" und ein Sammelbecken
für Menschen die "keinen Respekt vor dem Hab und Gut anderer" hätten,
sind wir zunehmender Kriminalisierung durch Politik und Polizei
ausgesetzt. Informationen zu Widerstandsformen, die aktuelle Situation
im Wendland und die Auswirkungen der "Inneren Sicherheit" werden
erläutert.
Veranstalterin: Anti-Atom Büro

Donnerstag, 28. November:
19.30 Uhr: "WIDERSTAND IN CHIAPAS/MEXIKO" Zwei GenossInnen erzählen zur
aktuellen Situation und Geschichte des Aufstandes, für Würde der
indigenen Bevölkerung, gegen die Verarmung und Entrechtung im
Neoliberalismus. Und Vorstellung des Solidaritätsprojektes der
KAFFEEKOOPERATIVE LIBERTAD. "Wir sind nicht der neue Mann oder die neue
Frau. Der Zapatismus ist nicht die neue Welt. der Zapatismus ist eine
Anstrengung, eine Einrichtung. Er ist die Lust auf den Kampf für
Veränderung, um alles zu verändern, einschließlich uns selbst".
Subcomandante Marcos.

Freitag, 29.November:
19.30 Uhr: "ANARCHISTISCHE KLANG, WORT UND BILD-INKOMPENTATIONEN" Die
Libertäre Stadtteilgruppe Harburg gestaltet den Abend, als eine Collage
aus eigenen und angeeigneten Liedern, Klängen, Texten, Zitaten und
Bildern in lebhafter Folge. Zwischen Arbeit und Entfremdung, Herrschaft
und Anarchie, Liebe und Kriegspannen wir einen Bogen, um mit den Pfeilen
kreativen Widerstands auf das Herz des Spießbürgers zu zielen. Wer
abenteuerlich genug ist, seine Deckung zu verlassen, ist herzlich
willkommen.

Termine noch offen:

8. oder 9. November:
SANS PAPIERS eine Veranstaltung der FAU Schweiz.
Kooperation mit: Medizinische Beratungsstelle für MigrantInnen
(angefragt)
Café Exil (angefragt)


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LIBERTÄRES Kultur- und Aktions- ZENTRUM
...für alle denen Freiheit und Gleichheit eine tätige Herausforderung
ist!
FETTSTR.23, D-20357 HAMBURG

Nähe: U/S-Bahn Sternschanze, U2:Christuskirche, Bus: 115, 181, 182

 

20.09.2002
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