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Löbau: Naziaufmarsch verhindern

Naziaufmarsch am 24.August 2002 in Löbau verhindern
Das "Bündnis Rechts" (BR) Sachsen will am 24. August 2002 in Löbau
aufmarschieren.

>>Wahl(k)rampf

Peinlich, Peinlich diese Aktion, dass "Bündnis Rechts Sachsen" will einen
Aufmarsch in Löbau durchführen, der der NPD Stimmen für den Bundestag
verschaffen soll. Nun geht das ja auch, doch der Kandidat der NPD für diesen Wahlkreis
JÜRGEN KRUMPHOLZ aus Görlitz (siehe Bild) hat 'leider' die entsprechende
200-Stimmen-Hürde nicht geschafft. Sein Antrag wurde am 26.Juli 2002 vom
Kreiswahlausschuss in Görlitz abgelehnt. Auch die Dresdener NPD-Kader SVEN HAGENDORF
und DIRK OEFLER wurden ebenfalls wegen Nichteinreichung dieser 200
UnterstutzerInnenstimmen als NPD-Bundestagsdirektkandidaten nicht zugelassen. Es ist
nur total komisch, dass die NPD in diesem Jahr auf die Idee kommt, mit
Aufmärschen Wahlkampf zu machen. In den vergangenen Wahlperioden hatten sie an
vielen Orten Infostände betrieben.

>> Bündnis Rechts

Das "Bündnis Rechts" (BR) ist eine Vereinigung, wie auch die
"Interessensgemeinschaft für die Wiedervereinigung Gesamtdeutschlands" (IWG), die sich aus
allen rechten Gruppierungen, wie zum Beispiel der NPD, der DVU, den REP, der
DLVH sowie den sog. Freien Nationalisten zusammensetzt. Das BR sollte dabei
als "geschlossene Rechtsfront gegen die etablierten Altparteien" verstanden
werden. So wurde diese am 04.10.1997 in Schleswig Holstein gegründet, worauf
mehrere Landesverbände gegründet worden sind, so auch in Sachsen. So kann man
das BR Sachsen über ein Nieskyer Postfach kontaktieren. Der Nieskyer Neonazi
ENRICO KEHRING, der auch Mitglied der sog. Schlesischen Jungs (Kameradschaft
aus Niesky) ist, wird als Ansprechpartner angegeben. Das gleiche Postfach wird
auch als Kontaktadresse für den Nieskyer NPD-Ortsverband ausgegeben. So kann
man von einer wahren Verflechtung zwischen rechten Kameradschaften, NPD und
eben diesem BR reden.
Der Vorsitzende des BR ist DIETER KERN aus Lübeck.
Dieser trat zum ersten Mal in der Region Ostsachsen beim IWG-Aufmarsch am
13.04.2002 in Bad Muskau in Erscheinung. DIETER KERN organisierte mehrere
Neonaziaufmärsche in Lübeck, in denen gegen die alternative Szene Lübecks gehetzt
wurde. In der Folge kam es zu mehreren Übergriffen und einem Angriff auf das
Lübecker Café Brazil.

>> Soziale Gerechtigkeit

Das Motto dieses Aufmarsches ist selten-komisch. "Sozialabbau stoppen -
Arbeitslosigkeit beenden: Soziale Gerechtigkeit schaffen!", gutbürgerlich
gekleidet aber trotzdem extrem nationalistisch. Denn die sog. "Soziale
Gerechtigkeit" gilt nur für eine Volksgemeinschaft, die der Deutschen. Deshalb ist dieser
Wahlkampf-Gig auch extrem gefährlich, weil nur beim zweiten Blick klar wird,
was hinter der Propaganda steckt.

Ganz unverhohlen wird mit der Weltwirtschaftskrise um 1930 gespielt und mit
heute verglichen. Das leugnen geschichtlicher Tatsachen wie der Shoa
(Massenmord an den Jüdinnen und Juden) oder der Kriegsschuld Deutschlands am Zweiten
Weltkrieg geht einher, mit dieser sog. "Sozialen Gerechtigkeit". Deshalb ist
es umso wichtiger dagegen zu protestieren und eben diesen
geschichtsrevisionistischen Wahnsinnigen antifaschistischen Widerstand entgegenzusetzen.

>> Löbau

In Löbau existiert keine wirklich große und organisierte Neonazi-Szene,
dafür wimmelt es in den umliegenden Dörfern und Städten des Landkreis
Löbau/Zittau nur so von Neonazis. So zum Beispiel die Kameradschaft "Odins Legion" aus
Kittlitz, die "Kameradschaft Oberlausitz" aus Seifhennersdorf oder auch der
"Nationale Jugendblock" aus Zittau.
Doch gab es auch krasse Übergriffe in Löbau, so wurden zwei ghanaische
Frauen am 09.07.02 von einem 13-jährigen Neonazi am Löbauer Bahnhof bedroht und
angegriffen

Im Frühjahr diesen Jahres hatte der 2. Löbauer Bürgermeister für Furore
gesorgt, als er einen Leserbrief eines zutiefst rassistischen Löbauers im Löbauer
Stadtjournal veröffentlichen ließ und dem zustimmte was dieser Rassist von
sich gab. Zwar distanzierte sich der eigentliche Löbauer OB vom Verhalten des
2. OB's, doch kann man auch die Stadt Löbau vergessen, wenn es darum geht
etwas gegen die Neonazis zu initiieren.

In Löbau wird am 28./29. September 2002 das insgesamt dritte Augen Auf -
Zivilcourage Zeigen - Festival stattfinden. Die Stadt Löbau hatte sich zuvor
gesträubt den Veranstaltern überhaupt einen Platz zur Verfügung zu stellen.
Selbst mit imageaufbessernder Zivilcourage nimmt man es offenbar in Löbau nicht
so ernst. Da waren die anderen Städte, Cottbus und Zittau, schon etwas
aktiver, wenn es darum ging das eingebraunte Image etwas rosa-rot zu tünchen.

>> Technix

Die Neonazis treffen sich um 10 Uhr am Bahnhof Löbau
Um 11 Uhr wollen die dann durch Löbau marschieren

Mehr Infos demnächst!!! Achtet auf weitere Ankündigungen!!!

=>  http://www.ostsachsen.tk


 

06.08.2002
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