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Gotha: Antirassistische Demonstration am 20.07.02

das verbot der antira-demo am 20.7.in gotha wurde gestern aufgehoben! die
stadt gotha
reagierte darauf mit einer beschwerde beim oberlandesverwaltungsgericht.
scheiterte aber.
die demo findet am sa. 20.7. um 14 uhr (neue uhrzeit !!!!) auf dem markt in
gotha statt.

Antirassistische und antifaschistische Demonstration am 20.Juli 2002 in
Gotha

Für Samstag, den 20.7.2002 rufen das Nationale und soziale Aktionsbündnis
Westthüringen (NSAW) und die ,,Bürgerinitiative Deutsches Eisenach"
zu einer Demonstration des ,,Nationalen Widerstandes" auf, unter
dem Motto: ,,Stoppt den multikulturellen Wahn! - Volksbefragung
statt Ignoranz deutscher Interessen!".
Damit richten sie sich gegen ein geplantes AsylbewerberInnenheim im
Stadtgebiet Gothas.

Wir finden AsylbewerberInnenheime nicht begrüßenswert, da Flüchtlingen
aufgrund ihrer Herkunft somit ein menschenwürdiges Leben vorenthalten wird und die
Zentralisierung in Heimen zu Ausgrenzung und Kontrolle beiträgt.
Die Faschisten unterscheiden jedoch in ihrer Ablehnung der Präsenz von
AsylbewerberInnen aus einer rassistischen Ideologie heraus die
,,Wertigkeit" von Menschen und deren Interessen, was in ihrem Motto deutlich zum
Ausdruck kommt.

Im deutschen Interesse scheint es nicht zu liegen, jedem Menschen zu helfen,
der aus einer wie auch immer gearteten Notsituation nach Deutschland
geflüchtet ist, nein, das Interesse ist die Sicherung des eigenen Wohlstandes die
das Elend der Anderen in Kauf nimmt. Um dieses Interesse zu verschleiern wird
sich rassistischer Ideologiefragmente bedient - ,,die
Ausländer" bringen dann Kriminalität, Dreck, Überfremdung usw.

Auf einer BürgerInnenversammlung in Gotha kamen all diese
rassistisch/ökonomischen Bedenken zum Ausdruck. Den spontanen Impuls des Volksmobs nutzten
organisierte Faschisten: der NSAW-Kader Patrick Wieschke durfte zum Thema
sprechen, seiner Hetze wurde applaudiert. Der Versuch einiger, an dieser Stelle zu
intervenieren, wurde mit Buhrufen beantwortet.

Die geforderte Volksbefragung zur Einrichtung von AsylbewerberInnenheimen,
die auf den ersten Blick noch basisdemokratisch-sympathisch anmutet, würde in
diesem Fall zur Artikulationsplattform des Rassismus der Gothaer Bevölkerung
werden und ist somit abzulehnen, bis ein Umdenken stattgefunden hat.

Wir fordern allerdings nicht nur Reflexion über den eigenen Rassismus und
eine klare Ablehnung faschistischer Organisationen von der Gothaer Bevölkerung
ein.
Wir begreifen Rassismus als ein institutionalisiertes Phänomen, das sich
z.B. auch in der kontrollierenden Zusammenfassung von Flüchtlingen in Heimen
zeigt. Dieses entwürdigende Verfahren ist abzulehnen. Auch Flüchtlinge haben ein
Recht auf menschenwürdiges Leben!

Auch wenn wir das ,,Recht" prinzipiell ablehnen, weil es in
seiner staatlich institutionalisierten Form zur Aufrechterhaltung der
kapitalistischen Gesellschaftsordnung beiträgt, finden wir es angesichts der Situation
von Flüchtlingen in Deutschland notwendig, für eine konkrete Verbesserung
dieser Situation schon innerhalb des Kapitalismus einzutreten.

Auf nach Gotha:
Dem rassistischen Mob auf die Pelle rücken!
Einzelunterbringung und Bleiberecht für alle Flüchtlinge!

Und selbstverständlich:
Naziaufmarsch verhindern!

Juli 2002 - [Antifascist Youth Erfurt]

die vorläufige Route der Nazis in Gotha

Die Faschos wollen 14.00Uhr starten. Die Route wie sie bis jetzt bekannt
wurde:

Parkplatz am Naturkundemuseum - Parkallee - Friedrichstr. - Huttenstr.
- Gartenstr. - Lutherstr. - Marktstr. - Unterer Hauptmarkt
(Zwischenkundgebung) - Oberer Hauptmarkt - Jüdenstr. - Bürgeraue -
Gadollastr. - Humboldtstr. - Waltershäuser Str. - Cosmarstr. -
Puschkinallee - Parkallee - Parkplatz am Naturkundemuseum
(Abschlusskundgebung)

www.aye.antifa.net
 a.y.e@gmx.net

 

19.07.2002
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