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                        Gotha: antirademo am 20.7. verboten 
						 
                          Heute wurde den AnmelderInnen einer antirassistischen Demo am 20.7. in Gotha
 mitgeteilt, dass diese von der stadt verboten wird. 
 Die Vorgeschichte
 Gotha, Stadt ohne Rassismus?
 Vor einem Jahr war in Gotha noch alles in Ordnung. Die schöne Thüringer
 Kleinstadt hat vorher noch nie was von Nazis gehört, bis letztes Jahr ein
 Naziaufmarsch sie aus ihrem Dornröschenschlaf riss. Schnell war ein Bürger
 Aktionsbündnis gegen Rechts gegründet und weit weg  von der Nazidemo, Flagge gegen
 Rechts gezeigt. Danach war es wieder ruhig in Gotha, doch das Aktionsbündnis
 (AB) blieb am Ball..  Mit einem  Ortseingangschild  mit der Aufschrift
 ,,Gotha, Stadt ohne Rassismus"  wollte  das AB die BesucherInnen und
 BewohnerInnen  willkommen heissen .  Das Gotha eben keine Stadt ist, wo es nur
 liebe,  tolerante und antirassistische  Menschen gibt,  musste auch das AB bald
 einsehen.  Als  die Stadt ein AsylbewerberInnenheim plant formierte sich der
 Bürgermob. Auf einer BürgerInnenversammlung zu diesem Thema  mit 200-300
 Gothaer BürgerInnen konnte der Nazikader Patrick Wieschke (NSAW)  reden und
 erhielt Applaus von der anwesendende Gothaer Bevölkerung. Mitglieder des AB
 versuchten zu intervenieren, was mit Buhrufen  beantwortet wurde. Die Nazis fühlten
 sich wieder mal als "Vertreter des Volkswillen" kündigten eine
 Demo mit dem Motto: ,,Stoppt den Multikulturellen Wahn" für den
 20.07.02 in Gotha an. 
 Dagegen wollten AntifaschistInnen eine Demo durchführen, um den alltäglichen
 Rassismus am Beispiel Gotha zu kritisieren und um Unterbringung in Wohnungen
 und Bleiberecht für Flüchtlinge zu fordern.
  
     
 Beim dem Gespräch mit der Stadt wurde deutlich das sie kein Interesse an
 einer linken Demonstration hat, welche den alltäglichen Rassismus kritisiert und
 Forderungen von Flüchtlingen unterstützt. Es wurde zuerst versucht die
 VeranstalterInnen dazu zu bringen, ihre Demo abzusagen und statt dessen am
 ,,Multikulturellen Bürgerfest", unter dem Motto: Gotha zeigt sich,  Gegen
 Rassismus und Gewalt" (oder so ähnlich), teilzunehmen. Als sie sich
 darauf nicht einlassen wollten, wurde ihnen eine völlig  neue Demoroute
 angeboten. Außerdem sollte die Demo nicht wie geplant 3 Stunden vor der Nazidemo,
 sondern Zeitgleich zur Nazidemo stattfinden. Als die VeranstalterInnen auch
 dieses "Angebot"  ablehnten, wurde ihnen nach kurzer Beratung
 mitgeteilt das die Demo verboten wird.
 Es scheint der Stadt Gotha zu genügen , wenn ein  " BürgerInnenfest
 mit Bratwurstbude gegen Nazis" statt findet und sie ihr Image als Stadt
 der anständigen Deutschen wart. Anstatt sich damit auseinander zu setzen, dass
 Gotha eben keine "Stadt ohne Rassismus" ist und das das auch
 nicht zufällig so ist, sondern Ursachen hat.
 Die VeranstalterInnen haben angekündigt gegen das Verbot zu klagen. Also
 haltet Augen und Ohren offen.
 
 
						 
	                      
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