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                        Berlin: Aufruf zur Gelöbnix-Demo und Unterstützerliste 
						 
                          Gelöbnix6
 Wir stören gern!
 Am 20. Juli 2002 will die Bundeswehr in Berlin zum sechsten Mal seit 1996
 ein "öffentliches" Gelöbnis durchführen. Bislang konnte von "öffentlich"
 keine Rede sein: Wegen der Proteste mussten die Soldaten hinter
 Polizeisperren auf den Krieg schwören. So wird es bleiben.
 Seit dem Amtsantritt der rot-grünen Bundesregierung finden die Gelöbnisse am
 20. Juli am Bendlerblock statt. Mit diesem Datum soll die Bundeswehr in eine
 antifaschistische Tradition gestellt werden. Unterschlagen wird, dass viele
 Attentäter vom 20. Juli 1944 an Verbrechen der Wehrmacht direkt beteiligt
 waren. Sie unterstützten den verbrecherischen Krieg und hatten alles andere
 als demokratische Vorstellungen. Erst angesichts der bevorstehenden
 militärischen Niederlage putschten sie gegen Hitler.
 Diese neue Traditionsbildung reiht sich ein in die Umdeutung der deutschen
 Vergangenheit auf dem Weg zur "Normalisierung". Im Anschluss an die den
 deutschen Faschismus relativierende Legitimationsstrategie während des
 Krieges gegen Jugoslawien werden seit vorigem Jahr als Gastredner bei den
 Gelöbnissen Politiker eingeladen, die für die Opfer des II. Weltkrieges
 sprechen sollen: Im vergangenen Jahr Paul Spiegel vom Zentralrat der Juden
 in Deutschland, dieses Jahr das polnische Staatsoberhaupt Alexander
 Kwasniewski. Das deutsche Militär wird als Menschenrechtsgruppe verkauft. Es
 ist nur eine Frage der Zeit, bis ein Schützenpanzer "Kurt Tucholsky" zu
 einer "humanitären Mission" aufbricht.
 Wo Kriege geführt werden, ist für Humanität kein Platz. Militärische
 Interventionen werden mit der Verteidigung so genannter westlicher Werte,
 selbst mit der Verteidigung der Rechte von Frauen legitimiert, um die
 demokratische linke Öffentlichkeit ruhigzustellen, eine scheinheilige
 Rhetorik angesichts der patriarchalen Logik, die militärischer Zurichtung
 und kriegerischer Zuspitzung innewohnt.
 Öffentliche Gelöbnisse sind archaische Rituale. Feierlich wird die
 Individualität des Wehrpflichtigen zu Gunsten des Funktionierens aufgegeben.
 Wir protestieren aber nicht nur gegen das Ritual, sondern gegen die
 Bundeswehr als Ganzes. Nach 1990 wurde ihre strategische Ausrichtung von der
 Landesverteidigung hin zur Sicherung des "ungehinderten Zugangs zu Märkten
 und Rohstoffen in aller Welt" (Verteidigungspolitische Richtlinien)
 verschoben.
 Im gleichen Zeitraum hat die Bundesrepublik in Europa an Macht gewonnen.
 Seither betreibt sie die Absetzung Europas von den USA. Deutschland gehört
 zu den Kontrollmächten auf dem Balkan und in Afghanistan und ist dringend
 interessiert, auf den Kriegsschauplätzen der Welt ein Wörtchen mitzureden.
 Langfristiges Ziel europäischer Außenpolitik ist es, im eigenen
 Interessengebiet selber "aufräumen" zu können.
 In Deutschland gegen Krieg zu sein, heißt, gegen Bundeswehr und
 Großmachtstreben auf die Straße zu gehen.
 Das Militär aus dem Gleichschritt bringen!
 Kein Gelöbnis am 20. Juli!
 Keine Auslandseinsätze!
 Auflösung der Bundeswehr!
 Demonstration ab U/S-Bahnhof Friedrichstraße mit Kundgebung am Gelöbnisort
 (Zeiten werden noch bekanntgegeben).
 UnterstützerInnen (Stand 01.07.2002):
 AGENTUR, anti-atom-plenum Berlin, Antifa Weissensee, Antifaschistische
 Aktion Berlin (aab), Antifaschistische Gruppe in Prenzlauer Berg (agip),
 Antifaschistische Initiative Moabit (AIM), Antifaschistischer Aufstand
 Köpenick (AAK), Antifaschistisches Aktionsbündnis III (A3), antimilitarismus
 information (ami), attac berlin, Autonome Antifa Nordost Berlin (AANO),
 Autopool, Büro für antimilitaristische Maßnahmen (BamM), Erich Mühsam Fest -
 Organisationsgruppe, Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte
 KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Bundesverband und LV Berlin, Deutscher
 Friedensrat e.V., FDJ LV Berlin, für ein linke strömung (felS), Grüne Jugend
 Berlin, Horber Initiative für den Frieden, illoyal - Journal für
 Antimilitarimus, i!loyal - Gruppe ehemaliger Reservisten, Initiative
 Griechenland unterm Hakenkreuz (Berlin), Neues Forum (Berlin),
 JungdemokratInnen/Junge Linke LV Berlin, Jusos LV Berlin, Jusos
 Steglitz/Zehlendorf, Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär
 (Berlin und Potsdam), Kommunistische Plattform der PDS Berlin, Krieg ist
 Frieden - bundesweite Koordination (Berlin), Rotdorn, [?solid] Bundesverband
 und LV Berlin, Treptower Antifa Gruppe (T.A.G.), Vollversammlung der
 Studierendenschaft der Ev. Hochschule für Soziale Arbeit Dresden
 Kontakt:
 030-61074411, DFG-VK Berlin
 030-4401300, Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär
 www.geloebnix.de
 
						 
	                      
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