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Saarland: Festnahme und versuchte Abschiebung des Kurden Tahsin Özdemir

Pressemitteilung Nr. 42 / 3. Juli 2002

Saarland: Festnahme und versuchte Abschiebung des Kurden Tahsin Özdemir
aus der Psychiatrie Merzig am Montag – 1.Juli:

Weitere Fakten bekannt geworden:
- Massives Polizeiaufgebot umstellte Klinik
- Fachfremder Arzt sollte Abschiebung „begleiten“

AKTION 3.WELT Saar fordert personelle Konsequenzen

Die mit einem massiven Polizeiaufgebot durch die saarländische
Landesregierung inszenierte Festnahme des 21 jährigen Kurden Tahsin
Özdemir aus der psychiatrischen Klinik in Merzig muß nach Auffassung der
AKTION 3.WELT Saar personelle Konsequenzen haben.

Nach und nach werden immer weitere, erschreckende Fakten bekannt.
Während eine achtköpfige Polizeidelegation unter Leitung von Reg.
Dir.Hanno Grimm (Referat B5, Innenministerium), den Patienten festnahm,
war die gesamte Klinik von zivilen und uniformierten Polizisten
umstellt. Vor den Eingängen standen Polizeiautos. Tahsin Özdemir
befindet sich wegen akuter Suizidgefährdung in stationärer Behandlung.
Ein fachfremder Arzt, ein Unfallchirurg aus Dillingen, sollte das
medizinische Alibi der Abschiebung sein. Geplant war, Tahsin Özdemir mit
saarländischen Polizisten über Frankfurt nach Istanbul abzuschieben.
Damit sollte der BGS umgangen werden, der sich bei Suizidgefährdung
zurückhaltender verhält.

Der junge Kurde, der seit 14 Jahren in Deutschland lebt, wurde am Montag
1. Juli gewaltsam und gegen den ausdrücklichen Widerspruch des
behandelnden medizinischen Personals in der psychiatrischen Klinik in
Merzig festgenommen. Ein Attest, das der AKTION 3.WELT Saar vorliegt und
akute Suizidgefährdung bescheinigt, wurde nicht berücksichtigt. Nach
einer Fahrt über Dillingen, Saarbrücken nach Mainz zum türkischen
Konsulat wurde die Abschiebung gegen 16 Uhr abgebrochen. Grundlage war
ein gerichtlicher Eilantrag.

AKTION 3.WELT Saar
Weiskirchener Str. 24
66679 Losheim am See
Telefon: 06872/9930-56
Fax: 06872/9930-57
eMail:  a3wsaar@t-online.de

 

04.07.2002
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