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Hamburg: Soldaten sind Mörder, keine Ehrengäste!

Gegen die Bundeswehr auf dem Hamburgischen Rathausmarkt:
Soldaten sind Mörder, keine Ehrengäste!

040 DoS. hamburg denial of service.

Hamburg, d. 26.6.02. Das Netzwerk gegen ein Gelöbnis in Hamburg kündigt
anlässlich der morgigen Sitzung der Bürgerschaft Proteste an gegen die von den
Regierungsfraktionen gewünschte öffentliche "Ehrung" der Bundeswehr auf dem
Rathausmarkt.

Auf der Tagesordnung der Sitzung der Hamburgischen Bürgerschaft steht der
Beschluss über einen Antrag der Regierungsfraktionen von CDU, Schill-Partei und
FDP an den Senat, noch in diesem Jahr eine öffentliche Ehrung der Bundeswehr
auf dem Rathausmarkt stattfinden zu lassen. Dies könne ein öffentliches
Gelöbnis junger Wehrpflichtiger des Panzergrenadierbataillons 72 sein oder eine
feierliche Verabschiedung der Soldaten, wenn die Bundeswehr Fischbek verlässt,
so der Antrag.

Das Hamburger antimilitaristische Netzwerk aus Gruppen und Einzelpersonen
"040DoS. hamburg denial of service" wendet sich gegen ein öffentliches Gelöbnis
in Hamburg und darüber hinaus gegen die Militarisierung der Gesellschaft im
Ganzen. In diesem Sinne protestiert es gegen die Planung einer öffentlichen
"Ehrung" des deutschen Militärs auf dem Hamburger Rathausmarkt und kündigt
weitergehenden, störenden Widerstand an, sollten die Planungen in die Realität
umgesetzt werden.
"Wir werden alle demokratisch vertretbaren Mittel einsetzen, um diese
Veranstaltung ganz zu verhindern oder zumindest zu stören", so ein Beteiligter des
Netzwerks. "Armeen sind die Manifestation antidemokratischer Struktur
schlechthin. Gegen ihr schlichtes Bestehen oder gar ihren Einfluss auf
gesellschaftliche Fragen sollten sich alle kritisch denkenden Menschen zu handeln
aufgerufen fühlen!"

Die Bundeswehr verfolgt seit einigen Jahren eine Imagekampagne, um ihr
Ansehen in der Bevölkerung aufzubessern. Neben den Propagandaschauen „Unser Heer“,
„Unsere Marine“ und „Unsere Luftwaffe“ sind auch die zunehmend öffentlich
abgehaltenen Gelöbnisse der Versuch, die Bundeswehr als Bestandteil der
Zivilgesellschaft und normalem Arbeitgeber zu stilisieren. So sollen die Grenzen
zwischen militärischem und zivilen Leben verwischt und die Bundeswehr als Mittel
der Politik gesellschaftsfähiger gemacht werden.
Gerade das nun wieder anstehende, jährliche Gelöbnis im Berliner
Bendlerblock zu Ehren ehemaliger Wehrmachtsoffiziere ("Widerstandskämpfer") am 20. Juli
zeugt von diesen Bemühungen. Gleichzeitig verdeutlicht der um Repression
bemühte Umgang mit den kreativen Protesten und erfolgreichen Störungen der
"Feierlichkeit" den zutiefst undemokratischen Charakter des militärischen Denkens
und Handelns.

Keine deutsche Armee ist jemals ein Instrument des Friedens gewesen, und die
Bundeswehr ist es auch nicht. Sie ist ihrem eigenen, offiziellen Auftrag
nach vielmehr für die "Sicherung des ungehinderten Zugangs zu Märkten und
Rohstoffen in aller Welt" (Weißbuch des Bundesministeriums für Verteidigung)
zuständig. Diese Armee gehört aufgelöst, ihr Material verschrottet, und ihre
finanziellen Mittel in die zivile, lokale und internationale Konfliktarbeit
gesteckt. Dazu will das Netzwerk beitragen, indem es kontinuierliche
Öffentlichkeitsarbeit gegen die Bundeswehr leistet.

In diesem Sinne organisiserte das antimilitaritsche Netzwerk bereits
erfolgreich die Kundgebung gegen die Bundeswehr-Ausstellung "Unser Heer" am 14.4. an
den Landungsbrücken, die die Ausstellung auf der anderen Uferseite deutlich
akustisch störte und von der weitere Störungen der Waffen-Präsentation
ausgingen.


Das Netzwerk fordert:

* Bundeswehr abschaffen!
* Kein Gelöbnis in Hamburg!


Kontakt:
fon: 0160/2084856

040DoS. hamburg denial of service:
web:  http://hamburg.geloebnix.de/
mail:  040dos@so36.net

Die Desertöre:
web:  http://www.desertoere.de
mail:  info@desertoere.de

 

27.06.2002
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