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Osnabrück: G8 einmotten! - Global-Action-Days in Osnabrück

Global-Action-Days in Osnabrück
Diskussionsabend: Freitag, 28.Juni, 19.00 Uhr, Lagerhalle
Überregionale Demonstration: Samstag, 29.Juni, 13.00 Uhr, Ledenhof

Vom 26.-28.Juni findet in Alberta/Kanada das alljährliche G8-Treffen statt.
Dagegen rufen auch wir zum weltweiten Protest auf.
Die 475 reichsten Menschen dieser Welt besitzen genauso viel Kapital wie die
2300 Millionen Ärmsten. Wie viel muß mensch arbeiten, um ca. 4.8 Millionen
mal so viel zu haben wie ein anderer? Ein Leben wird dafür nicht reichen, da
wird wohl ungleich verteilt werden müssen.
Diese Ungleichheit ist weltweit allgegenwärtig. Sie wirkt an jedem Ort und
zu jeder Zeit, auf alle Menschen und alle Lebensverhältnisse.
Im Alltäglichen erhalten eine unendliche Vielzahl von Einrichtungen (Ämter,
Institutionen, etc. ) die soziale Ungleichheit aufrecht. Auf individuell kaum
erfahrbare Weise wirken im Großen übernationale Institutionen und
Zusammenhänge wie der IWF, Weltbank und die Welthandelsorganisation (WTO). Davon
untrennbar und von gleicher Wichtigkeit sind die Entscheidungen des
G8-Zusammenhangs.
Der G8 setzt sich zusammen aus den wirtschaftlich, politisch und militärisch
stärksten Staaten der Welt, die mit ihren Vorgehen über Gegenwart und
Zukunft der ganzen Menschheit entscheiden.
Schon vom Namen her sind G8, IWF und Abkommen wie GATT, GATS und TRIPS nicht
allgemein bekannt, und wer sich nicht intensiv damit beschäftigt, erfährt
überhaupt nichts darüber, was für eine Macht hier versammelt ist.

Auch die EU ist ein Beispiel für eine, zwar bekannte, aber ebenso
undurchsichtige übernationale Institution, deren Zuständigkeit und Entscheidungsfindung
schwer zu durchschauen ist, aber eine enorme Reichweite hat.
Bekannter, wenn auch nicht unbedingt verständlicher, ist das Treiben
internationaler Konzerne. Über sie wird öfter berichtet, wenn auch mit
oberflächlicher Kritik. Dennoch genug, als dass sie als Akteure der Globalisierung
begriffen werden. Und in der Tat lässt sich an ihnen Vieles aufzeigen. SHELL
beispielsweise zerstört mit seiner Unternehmenspolitik die Lebensgrundlagen in
Ölfördergebieten. NIKE, C&A, ADIDAS, etc. vollziehen Ausbeutung in allen
Betriebsbereichen und lassen unter unmenschlichen Lebensbedingungen produzieren. Die
Liste von Negativbeispielen ist schier unendlich.
Neben der ökonomischen Diktatur ist es der militärische Sektor, mittels
dessen negative Internationalisierung durchgesetzt wird. So ist unter dem
Deckmantel der Menschenrechte Nato-Militär weltweit im Einsatz, um die
kapitalistische Ausbeutung gegen die Menschen durchzusetzen.

Was im Großen passiert, wiederholt sich im Kleinen. Jeder Mensch ist
tagtäglich einer Vielzahl von Zwängen ausgesetzt. Niemand von uns kann sich mittels
eigener Kraft diesen Zwängen entziehen;
und obwohl alle diesen ausgesetzt sind, steht
ihnen jedEr alleine gegenüber. Die meisten Menschen sehen sich diesen
Umständen so vollends ausgeliefert, dass sie diese als natürlich und unabänderlich
akzeptieren. Die Brutalität dieser Verhältnisse raubt den Menschen ihre Zeit,
ihre Fantasie und ihre Träume und reduziert ihre Kreativität auf
maschinenhafte Tätigkeiten fernab jeglichen menschlichen Sinns. Sie stülpt ihnen
bürgerliche Zwangsidentitäten über, die mensch nur herausfordern, aber nicht
abstreifen kann. Mensch wird gefangengehalten in einer Berufs-, Hobby-,
Geschlechter-, Rassen-, Religions- und Beziehungsidentität. Tätigkeit, Verhalten, Denken,
Fühlen, Früher, Heute, Später: überall herrscht der Zwang zur Normalität von
Angst, Konkurrenz und Tausch.

Global müssen die Menschen in der herrschen-
den Gesellschaftsform in einer ständigen Mangel-
situation leben. Zunehmend geht es für alle nur noch um materielle
Erhaltung. Zugleich existiert bei einigen ein Reichtum wie noch nie. Die Menschheit
verfügt heute über märchenhafte Produktivität, und ist doch nicht fähig,
wenigstens alle satt zu machen. Auch da, wo der materielle Mangel nicht konkret
droht, ist der psychische noch lange nicht gegangen. Ein Leben jenseits von
Arbeit, Tausch, Konkurrenz und Lüge vermag diese Gesellschaft weder zu denken
noch zu träumen, aber ohne dieses Denken und Träumen wird es keine Perspektive
geben (weder im Großen noch im Kleinen). Um nicht von der schlechten Gegenwart
gefressen zu werden, müssen wir beginnen utopisch zu träumen, radikal zu
denken, entschlossen zu handeln und Widerstand zu globalisieren.

Alltag angreifen!! G8 einmotten und Widerstand globalisieren!!
Konkurrenzgesellschaft bekämpfen!!!

Die Diskussion am Freitag, 28.Juni um 19.00 Uhr findet in Raum 102 der
Lagerhalle statt (Rolandsmauer 26). Angedacht ist eine offene Diskussion über
Zustand und Ursachen des schlechten Alltags, sowie alternative Möglichkeiten
eines widerständigen Lebens (Verweigerung der Lohnarbeit, soziale
Freiräume/Hausbesetzungen, etc.). Im Anschluss besteht Raum, praktische Demovorbereitung zu
gestalten.

Die Demo am Samstag, 29.Juni wird um 13.00 am Ledenhof/Schloß starten. Ab
10.00 Uhr bestehen im Café „Mano Negra“ (nahe des Ledenhofs) noch
Vorbereitungsmöglichkeiten. Wenn ihr habt, bringt Fahrräder, Rollerblades und Skateboards
mit, ohne geht es aber genauso gut. Über UnterstützerInnen/
UnterzeichnerInnen freuen wir uns immer. Für Schlafplätze können wir sorgen, wäre prima wenn
ihr euch zuvor melden könntet. Vokü + Film im Anschluss an die
Demo.


Global Action Gruppe
Alte Münze 12
49074 Osnabrück
Email:  globaleaktion@gmx.de

 

08.06.2002
anonym zugesandt   [Aktuelles zum Thema: Globalisierung]  Zurück zur Übersicht

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