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Lübeck: Aktionen | Nicht unser Heer! Keine Propagandaschau der Bundeswehr in Lübeck oder anderswo!

In der Zeit vom 6. bis zum 10.6. will sich die Bundeswehr auf dem
lübecker Volksfestplatz im Rahmen der Ausstellung "Unser Heer"
präsentieren. Besonders junge Menschen sollen sich dort von der
Bundeswehr und ihren technischen Errungenschaften begeistern lassen.

Die Ausstellung tourt derzeit durch Deutschland und wurde stets von
Protesten begleitet. Das Militär präsentiert sich in ihr in Form von
Schautafeln, Infoständen und allerlei Waffensystemen als harmloser
Arbeitsgeber. Durch die Faszination der Technik wird die eigentliche
Aufgabe von Soldaten verschleiert: das Töten. Auf den Schautafeln wird
der Mythos der "Verteidigungsarmee" gepflegt, obwohl die Bundeswehr
inzwischen immer mehr dazu ausgerichtet wird, Angriffskriege zu führen.
Die damit verbundenen neuen Aufgaben der Bundeswehr werden ausgelassen.
Mit Bratwurst, Bier und Bomben will sich die Bundeswehr in der
Ausstellung als zeitgemäße, schlagkräftige Truppe präsentieren und sich
selbst eine positive gesellschaftliche Rolle zuschreiben. Offenbar soll
dem akuten Nachwuchsmangel konkret entgegengewirkt werden. Um neue
Kriege wie den Angriffskrieg gegen Rest-Jugoslawien 1999 oder die
kommenden gegen den "internationalen Terrorismus" führen zu können, ist
zudem Rückhalt in der Bevölkerung nötig. Durch eine zunehmende
Militarisierung der Gesellschaft nach innen soll die Akzeptanz erhöht
werden. Rollende Panzer und andere Mordsmaschinen sollen zum normalen
Bild in den Köpfen gehören.
Die Akzeptanz der Bundeswehr ist besonders nötig, da Deutschland
innerhalb der NATO zunehmend wichtigere Rollen zugeschrieben werden.
Deutschland soll wieder reibungslos Krieg führen können und tut es schon
längst. Deutsche Soldaten führen Krieg in Afghanistan, deutsche Soldaten
sind in Kuwait stationiert und befinden sich in der Umgebung von
Somalia. Damit tragen sie ihren Teil zur Durchsetzung der "neuen
Weltordnung" bei.
Die Bundeswehr hat bisher deutlich gezeigt, dass sie nicht in der Lage
ist, mit Protesten umzugehen und nicht gewillt ist, diese zu dulden. So
gab es in Bremen Hausdurchsuchungen bei Menschen, denen vorgeworfen
wurde, für eine Kundgebung gegen die Heeresschau plakatiert zu haben. In
Lübeck will die Bundeswehr das Ausstellungsgelände wie in anderen
Städten zu militärischen Gebiet erklären. Das heißt, dass für die
Aufrechterhaltung der "öffentlichen Ordnung" nicht die Polizei, sondern
die Bundeswehr selbst verantwortlich ist. Nebenbei ist die Ausstellung
also mit einer Militarisierung des öffentlichen Raumes verbunden.
Proteste sollen im Keim erstickt werden.
Auch in Lübeck wird es dennoch Widerstand gegen die Propagandaschau
geben. In Zeiten, in denen Deutschland wieder- diesmal im Namen der
Menschenrechte und vermeintlich gegen den Terrorismus- offensive
Kriege führt ist dies umso mehr von Nöten.


Gegen die Militarisierung der Gesellschaft!

Bundeswehr abschaffen!

Kundgebung
anlässlich der Ausstellungseröffnung:
Donnerstag, 6.6., 15 Uhr, Bushaltestelle Waldsaum
aus der Stadt zu erreichen mit den Buslinien 10, 31 und 32
Samstag, 8.6.: gemeinsamer kreativer Besuch der Ausstellung
Treffpunkt: 11 Uhr, Koberg

weitere Infos: Infoladen, auf der alternative (Willy-Brandt-Allee 9),
geöffnet immer freitags 19.30-22 Uhr
Tel.: 0451/7071722 oder e-mail:
 infoladen-luebeck@gmx.net

 

30.05.2002
Infoladen Lübeck   [Email] [Aktuelles zum Thema: Antimilitarismus]  Zurück zur Übersicht

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