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Berlin: 76. Prozesstag | Sprengstoffexperten vermuten mehr als sie wissen


Die Herkunft und die Lagerdauer des Sprengstoffes aus dem ‘Seegraben’ konnte auch durch Sachverständige nicht bestimmt werden. Zwei Chemiker standen dazu heute vor dem Kammergericht Rede und Antwort. Zumindest eine untersuchte Probe des Materials zeigte noch nicht einmal eine Übereinstimmung mit dem Sprengmittel Gelamon 40. Dieses soll angeblich 1987 in Salzhemmendorf entwendet und von den RZ verwendet worden sein, behaupten Bundesanwaltschaft (BAW) und der Kronzeuge. Trotz intensiver Bemühungen der BAW und des Gerichtes blieb der Wissenschaftler bei den Ergebnissen seiner Untersuchung.
Der dort eponierte Sprengstoff war nur sehr kurze Zeit einer Wassereinwirkung ausgesetzt, konstatierte der zweite sachverständige Zeuge, ein Chemiker des BKA. Nach Fotos und Berichten will er dieses durch eine Modellrechnung festgestellt haben. Ob der Sprengstoff nachweisbare Spuren an seinen Lagerstätten hätte hinterlassen müssen, wurde abschließend aber nicht schlüssig erfragt. Im Mehringhof wurde bei zwei Durchsuchungen eines angeblichen Depots jedenfalls keine Rückstände gefunden. Anträge der Verteidigung und eine ablehnende Stellungnahme der BAW zum Aussetzungsantrag des RA Kaleck beendeten den kurzen Verhandlungstag.
Trotz Sonnenschein geht es morgen weiter, 9:15 Uhr in Moabit.

 

23.05.2002
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