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Bremen-Blumenthal: Bericht von der antifaschistische Demo


Antifaschistische Demonstration in Bremen-Blumenthal

Am heutigen Samstag, den 11.05.02, haben antifaschistische und antirassistische
Initiativen zu einer Kundgebung auf dem Marktplatz in Bremen-Blumenthal
aufgerufen.
Hintergrund der Kundgebung sind zwei Brandanschläge, die in der Nacht vom
26.04. auf den 27.04.02 auf von MigrantInnen bewohnte Häuser verübt wurden. 8
Personen mussten mit Rauchvergiftungen ins Krankenhaus gebracht werden,
ungefähr 20 Menschen stehen wegen des Brandes in ihren Wohnungen vor dem
Nichts. Der oder die TäterInnen sind bis heute nicht bekannt. Dass es aber ein
faschistisch oder rassistisch motivierter Anschlag war, ist in der Region
Bremen-Nord mehr als warscheinlich.
Denn: Die Neonazi-Szene in der Region Bremen hat sich in den letzten Jahren immer
stärker formiert. In Bremen-Nord und Schwanewede haben sich faschistische
Strukturen gebildet, die schon oft in vielfältiger Art und Weise in Erscheinung
getreten sind. Die stärkste Kraft sind dabei die NPD und ihre Jugendorganisation JN
sowie die �Kameradschaft Bremen-Nord�. Faschistische Plakate und Aufkleber,
Angriffe gegen �unliebsame Personen�, Aufmärsche, ein geplanter Bombenanschlag
und ein wegen Volksverhetzung verurteilter NPD-Chef Jörg Wrieden aus Blumenthal
� die Neonazis haben einiges zu bieten.
Zuletzt machte die Bremen-Norder Naziszene am 20.04. anlässlich des
Hitler-Geburtstages auf sich aufmerksam. Auf dem Gelände einer KZ-Gedenkstätte
feierten 30 Nazis bis in den späten Abend, nicht unweit der Straße, wo sechs Tage
später die Häuser angezündet wurden.
Gründe und Anlässe, um in genau diesem Stadtteil auf die Straße zu gehen, gibt es
mehr als genug. Deshalb trafen sich am Samstagmorgen um 11.00 Uhr ungefähr 150
Leute auf dem Marktplatz in Blumenthal, darunter viele Jugendliche und Familien aus
den betroffenen Häusern. Nach einer kurzen Auftaktrede zur Situation in
Bremen-Nord und im Umland wurde eine Spontan-Demonstration angemeldet. Der
Demozug bewegte sich durch Blumenthal bis zur Gedenkstätte �Bahrs Plate�, wo ein
Vertreter der VVN/BdA Bremen einen Redebeitrag zur Geschichte der
ZwangsarbeiterInnen im Nationalsozialismus in Blumenthal hielt. Danach ging es in
die Rudolf-Breitscheid-Str., wo in der Hausnummer 2 der bekannte Faschist Andre
Heeren geoutet wurde. Danach ging es zum Marktplatz zurück, wo sich nach einem
abschließenden Redebeitrag der antifaschistischen und antirassistischen Initiative
�kick it!� die Demonstration auflöste.

Es war gut und wichtig heute in Blumenthal zu demonstrieren. Die betroffenen
Menschen haben praktische Solidarität erfahren und der deutsche Vorgarten-Mob
musste einmal mehr hinterm Gartenzaun stehenbleiben. Dennoch müssen
antifaschistische und antirassistische Aktivitäten vor Ort weitergehen.
Haltet Augen und Ohren offen!
Keinen Raum � Keine Straße � Keine Stadt den Nazis und RassistInnen!

Antifaschistinnen und Antifaschisten aus Bremen und Umland

 

11.05.2002
Antifaschist/innen aus Bremen und Umland   [Aktuelles zum Thema: Antifaschismus]  Zurück zur Übersicht

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