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Frankfurt/Main: 1. Mai in Frankfurt - Den Nazis auf die Pelle rücken

Den Nazis auf die Pelle rücken! Kein Naziaufmarsch am 1. Mai oder sonst wann!
Erneut wollen Neonazis aus dem gesamten Bundesgebiet versuchen, am 1. Mai eine Großdemonst-ration in Frankfurt abzuhalten. Unter dem Motto "Vielfalt statt Globalisierung" haben sie eine De-monstration ab dem Hauptbahnhof angemeldet. Auch dieses Jahr muss mit ca. 1000 Nazis ge-rechnet werden. Diesen Aufmarsch werden wir mit allen erforderlichen Mitteln verhindern.


In Frankfurt gibt es genug RassistInnen (wie z.B. Petra Roth oder Achim Vandreike), "Nationalkon-servative", die sich auch im ganz rechten Spektrum nicht unwohl fühlen (wie z.B. Erika Steinbach vom "Bund der Vertriebenen") und AntisemitInnen (wie z.B. den rechten BürgerInnenmob, der gegen die Ignatz-Bubis-Brücke demonstrierte), die sich in Frankfurt immer wieder deutlich - und nicht ohne Einfluss - zu Wort melden! Sie sind es, die - zwar in gemäßigterem Ton als die Nazis - z.B. gegen MigrantInnen, Obdachlose und Drogenabhängige hetzen und damit eine Stimmung der ständigen Bedrohung für diese Menschen schaffen. Mit dem Naziaufmarsch wird sich dieser Zu-stand für die Betroffenen zumindest an diesem Tag enorm verschärfen, denn sie sind es, die von FaschistInnen angegriffen und ermordet werden. Eine Großdemonstration in Frankfurt wird vom militanten Neonazispektrum seit Jahrzehnten geplant, alle Versuche waren allerdings bisher verge-bens, scheiterten sie doch immer wieder am Widerstand von AntifaschistInnen und MigrantInnen. Nicht wenige Neonazis verbinden mit Frankfurt schmerzhafte Erinnerungen.
Auch deshalb ist es ihnen noch nicht gelungen, in Frankfurt Fuß zu fassen und Strukturen aufzu-bauen, wie sie in anderen Städten schon seit Jahren existieren.

Frankfurt ist aus mehreren Gründen ein Feindbild für Rechte - die vielen MigrantInnen, die Präsenz jüdischer Kultur und Geschichte und nicht zuletzt die Tradition erfolgreichen antifaschistischen Widerstandes stellen - nicht nur für Nazis - eine Provokation dar. Am 7. April 2001 demonstrierten sie unter dem rassistischen Motto "Herren im eigenen Land statt Knechte der Fremden" und am 1. Mai 2001 lautete das Motto "Euro stoppen - Globalisierung bekämpfen". Gerade in Frankfurt, der Ban-kenstadt Deutschlands, kann der Zusammenhang zwischen rechter Kapitalismuskritik und einer Demonstration gegen Globalisierung nicht anders als antisemitisch gewertet werden. Nazis sehen in Banken nichts als das "Finanzkapital", welches von ihnen als "jüdisch" angesehen wird. Diesen Teil des Kapitalismus greifen sie an, da sie ihn als "raffend" ansehen - hingegen wird das soge-nannte "schaffende Kapital" als das ehrliche verteidigt, was sich an ihrer Hinwendung zum "kleinen Mann" exemplarisch zeigt. Für sie ist Kapitalismus Teil der von ihnen halluzinierten "jüdischen Weltverschwörung", deshalb sagen sie von sich, AntikapitalistInnen zu sein.
Der Kampf gegen die FaschistInnen ist für uns der Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus und Kapitalismus (egal ob sozialer oder liberaler Ausprägung) und für eine Welt ohne Unterdrückung und Ausbeutung. Da wir den Nazis unseren direkten Widerstand entgegensetzen werden, veran-stalten wir kein Fest weit ab von ihrer Aufmarschroute, sondern werden sie dort angehen, wo sie sind - egal ob das am Rebstockgelände, an der Bertramswiese, in Höchst oder sonst wo ist! Da es wahrscheinlich bis zur letzten Minute unklar sein wird, wo sie letztendlich marschieren werden -in den letzten Jahren hat sich eine "kameradschaftliche" Zusammenarbeit von Polizei, öffentlichen Verkehrsbetrieben und Nazis entwickelt - seid am 1. Mai flexibel, achtet auf Flyer, nutzt das Info-Telefon und die Homepage.

Stadt und Polizei zeigten sich in Frankfurt stets verbündet in der Bekämpfung Linksradikaler, was auch die Tradition brutaler Polizeieinsätze - die bisher 1985 mit dem Tod Günter Sares, der von einem Wasserwerfer überfahren wurde, ihren traurigen Höhepunkt fand - zeigt. Die etablierten Parteien haben bereits eine Erklärung gegen "Links- und Rechtsextremismus und Gewalt" verab-schiedet, womit von städtischer Seite der Grundstein für ein hartes Vorgehen gegen AntifaschistIn-nen gelegt ist. Deshalb lehnen wir Bündnisse, an denen sich Parteien beteiligen, ausdrücklich ab. CDU und SPD repräsentieren den "normalen" Rassismus der Mitte und sie scheuen auch den Kon-takt zu Rechts-Außen-Organisationen wie dem "Bund der Vertriebenen" nicht. Deshalb sind sie Bestandteil des herrschenden Normalzustandes, der eine Bedrohung für alle MigrantInnen und die, die nicht ins Stadtbild passen, darstellt.
Für den Fall, dass sich dieser Normalzustand durch einen von Stadt und Polizei durchgesetzten Nazi-Aufmarsch zumindest zeitweise verschärft, werden wir das gesamte Frankfurter Stadtgebiet zu unserem Aktionsfeld machen. Sollten Nazis, Polizei und Stadt am 1. Mai in Frankfurt ihr Unwe-sen treiben, während gleichzeitig das Prestige der Stadt durch das Henninger-Radrennen aufpoliert wird, werden wir dafür sorgen, dass sich diese Image-Pflege in vielfältiger Form als schwierig er-weisen wird.

Es ist dem entschlossenen Auftreten von rund 3.500 AntifaschistInnen, MigrantInnen und Anwohne-rInnen zu verdanken, dass ihnen der Aufmarsch letztes Jahr misslang!
Sorgen wir dafür, dass es ihnen dieses Mal nicht besser ergeht!
Der 1. Mai steht traditionell für den Kampf gegen jede Herrschaft, jede Form der Unterdrückung und Ausbeutung, deshalb kann es an diesem Tag nur heißen: Die Nazis von der Strasse fegen!

Treffpunkt am 1. Mai: 9 Uhr Paulsplatz

Am 29.4.2002 findet im Cafe Exzess eine letzte große Infoveranstaltung statt.

Infotel.: 069 / 79 20 27 51
Homepage:  http://antifa.frankfurt.org
Mailing list für regelmäßige Infos:  Strassefrei-subscribe@domeus.de

 

22.04.2002
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