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Paderborn: Büren - nach wie vor ein Symbol rassistischer Abschiebepolitik der BRD, oder: alles bleibt anders?

Büren - nach wie vor ein Symbol rassistischer Abschiebepolitik der BRD, oder: alles bleibt anders?


Büren ist ein Symbol für den Rassismus bundesdeutscher
Abschiebepolitik. Abschiebeknäste nach deutschem Vorbild sind
Exportschlager für zahlreiche europäische Länder. Und
Flüchtlinge sind weiterhin Angriffsziele staatlicher Institutionen
sowie neonazistischer und rechtspopulistischer Gruppen. Diese können
zunehmend politische Diskurse mit ihren Inhalten prägen oder werden
angesichts der Übernahme ihrer Ziele und Kernargumente durch die
bürgerlichen Parteien überflüssig. Was haben wir diesem Konsens
entgegenzusetzen?

Jedes Jahr demonstrieren wir in Büren für offene Grenzen und gegen
Abschiebungen, und wir werden nicht schweigen, bis der/die letzte
Gefangene ein Bleiberecht besitzt. Auch in diesem Jahr wollen wir wieder
protestieren, mit möglichst großer medialer Aufmerksamkeit die Sicht
auf die Schicksale und Forderungen der Flüchtlinge richten. Denn wir
sind der Überzeugung, dass der Ort Büren weiterhin ein
Anziehungspunkt für antirassistischen Protest darstellen kann. Den
Vorwürfen und Einschätzungen, die jährlichen Büren-Demos
würden immer mehr zum Ritual, wollen wir in diesem Jahr offensiv
begegnen und haben uns deshalb die Frage gestellt: Wie bringen wir, nach
dem Erfolg von 1.500 DemonstrantInnen im letzten Jahr, einen starken
Protest zustande? Wollen wir neue Wege gehen? Wir haben uns deshalb ein
paar Gedanken gemacht und wollen einige Vorschläge zu einem (neuen)
Konzept der Büren-Demo zur Diskussion stellen:


a.. Eine Silvesterdemo 2002/03, evtl. auch an allen (oder vielen)
Abschiebeknästen in Deutschland gleichzeitig - das wäre doch super.
Gute Laune, Bullen, die sauer sind, dass sie arbeiten müssen, Faschos
in Wewelsburg und Büren, die vielleicht mit uns "feiern" wollen und
Neujahrs-Grüße an die Gefangenen. Keine Latsch-Demo, sondern
Stimmung und Feiern gegen Abschiebeknäste, und das in ganz
Deutschland. Natürlich wird das keine Großveranstaltung wie im
letzten Jahr, aber viele dezentrale Aktionen mit hohem
Aufmerksamkeitswert finden wir auch gut.

b.. Eine Verknüpfung mit der Bundestagswahl: zentrale Demo gegen
Abschiebung und Sondergesetze ("Stoppt Schroiber"), dann Mitte
September. Wir wollen uns nicht an einer
Ist-Stoiber-schlimmer-als-Schröder/Fischer/Schily-oder-ist-das-eh-alles=
-dasselbe-Diskussion beteiligen. Aber falls Zuwanderung zum
Wahlkampfthema wird (und das wird es voraussichtlich), dann dürfen wir
nicht schweigen. Eine zentrale Demo könnte unsere Anliegen deutlich
machen, wenn wir sie geschickt mit einer All-Parteien-, Staats- und
Kapitalismus-Kritik verbinden. Dann allerdings sollte die Demo auch
strikt ohne Partei-Hilfe durchgeführt werden, damit eine
Instrumentalisierung für Wahlkampfzwecke vermieden wird.

c.. Eine Büren-Demo wieder am 3. Oktober, allerdings nach der
Knastkundgebung ein Konvoi nach Paderborn und dort die Demo (statt in
Büren). Diese Konstellation haben wir schon öfter diskutiert. Der 3.
Oktober scheint uns ein gutes Datum zu sein. Die Wiedervereinigung war
der Startschuss für den neuen Nationalismus in Deutschland und für
die zahlreichen Pogrome gegen Flüchtlinge. Als zentraler Feiertag
eignet er sich hervorragend, um auf die hinzuweisen, die aus der
deutschen Gemeinschaft ausgeschlossen werden. Im Ort Büren haben wir
schon so oft demonstriert, und um ein wenig Abwechslung reinzubringen,
könnten wir einen Auto/Bus-Konvoi über die A 33 machen, der für
mächtig Wirbel sorgen würde und die Route durch Paderborn für ein
neues Publikum (Ausländeramt, SPD/Grünen-Büros, ...).

d.. Demo am Knast und anschl. Open-Air-Konzert, Kulturprogramm. Dieser
Vorschlag ist auch schon älter, aber immer noch gut. Zu einem Konzert
mit überregional bekannten Bands würden sicherlich auch neue Leute
kommen, die auf eine reine Latsch-Demo keine Böcke haben. Und der
inhaltliche Bezug bleibt durch eine Demo, die Nähe zum Knast und das
Programm erhalten.

e.. Konferenz/Kongress gegen Abschiebung und Sondergesetze in
Paderborn mit Demo am Knast. So was ähnliches gabs schon mal (im
Rahmen des BUKO 19). Bei entsprechend prominenter Besetzung ließen
sich auch eine Menge Leute ziehen, zumal durch eine Verknüpfung mit
der Bundestagswahl und anderen gesellschaftlichen Bewegungen (z.B.
Antifa, GlobalisierungsgegnerInnen, InternationalistInnen etc.).
Nachteile sind der große organisatorische Aufwand und die eher geringe
Anziehungskraft auf Leute, die nicht zu den Konferenz-hoppern und
Theorie-Fetischisten gehören.

f.. Pfingstcamp 2003 - Campen gegen Abschiebung! Mit Aktionen zivilen
Ungehorsams, Lagerfeuerromantik, BürgerInnen-Erschrecken und
Volxküche. Gibt's schon? Macht nichts, macht immer wieder Spaß!

g.. Oder alles bleibt wies ist: Demo am Knast, Fahrt nach Büren,
Demo durch Büren mit Abschlusskundgebung am Marktplatz.

Oder wie wärs mit einer Kombination aus alledem? Zelten an Sylvester
mit anschließendem Kater-Konzert in der Paderborner Fußgängerzone?

Wenn ihr Lust habt mit uns über solche und andere Vorschläge zu
diskutieren und anschließend mitzuorganisieren, wenn ihr wie wir die
Notwendigkeit eines starken Protestes seht, dann kommt zum ersten
Strategie-Treffen am

Samstag, den 27. April 2002 um 14.00 Uhr

nach Paderborn in den BDP-Infoladen, Borchener Str. 12

Die folgenden Vorbereitungstreffen werden nicht unbedingt in Paderborn
stattfinden. Wir werden uns nach den Gruppen richten, die den weitesten
Anfahrtsweg haben und zukünftige Treffen z.B. in Bochum oder in
Bielefeld oder sonst wo machen.

Ja, ich/wir habe/n Interesse an dem Treffen. Bitte schickt weitere
Infos:

Name........................

Organisation.........................

Adresse/E-mail...............................

Ja, ich/wir unterstützen Euer Anliegen, können/wollen aber nicht zu
dem Treffen kommen. Haltet mich/uns auf dem Laufenden.

Name........................

Organisation..........................

Adresse/E-mail.....................

=20

Bitte umgehend zurückschicken an:  info@aha-bueren.de

Wegbeschreibung zum BDP-Infoladen: mit der Bahn: Hauptbahnhof Paderborn,
rechts Richtung Innenstadt, bis zur großen Kreuzung Westerntor, dort
rechts in die Borchener Str., der Infoladen ist kurz hinter der
Unterführung auf der rechten Seite.

Mit dem Auto: A33, Abfahrt Paderborn Zentrum, Richtung Innenstadt, am
Bahnhof vorbei, an der großen Kreuzung Westerntor rechts in die
Borchener Str., der Infoladen ist kurz hinter der Unterführung auf der
rechten Seite.

Wer wir sind:

Die Büren-Gruppe Paderborn ist vor einigen Jahren aus dem Umfeld des
BDP-Infoladens in Paderborn entstanden, um die jährlichen
Büren-Demos mitzuorganisieren. Daraus entstand ein mehr oder weniger
fester Kreis von Leuten, die kontinuierlich antirassistische Arbeit in
Paderborn machen. Wir wollen dabei nicht nur den staatlichen Rassismus
(Abschiebehaft, Abschiebungen, Residenzpflicht etc.) angreifen, unsere
Ziele sind eine befreite Gesellschaft ohne Grenzen. Der Widerstand gegen
staatlichen Rassismus bleibt rudimentär, wenn er nicht die
gesellschaftlichen, politischen undF6konomischen Rahmenbedingungen
mitreflektiert und angreift. Wir verstehen uns deshalb auch als
internationalistisch und antikapitalistisch.

Weitere Infos auf unserer Homepage:  http://www.aha-bueren.de/
_________________________________
Büren-Gruppe Paderborn
c/o BDP-Infoladen
Postfach 1334
33043 Paderborn
FAX: 052 51 / 730 337
TEL: 052 51 / 690 575
e-mail:  info@aha-bueren.de
 http://www.aha-bueren.de

 

12.04.2002
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