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Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen: Termine von left-action


look at:  http://www.left-action.de

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Index:

1. Leipzig-Termine der nächsten Woche
2. regionale Termine der nächsten Woche
3. neue Leipzig-Termine
4. neue regionale Termine
5. neue überregionale Termine
6. OAP-Stellungnahme
7. Aufruf zum 1. Mai in Dessau

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1. Leipzig-Termine der nächsten Woche

05.04.2002, 19:00, Leipzig, B12, Braustr. 20
Info-Veranstaltung "Geschichte der Ausländerpolitik", Tomorrow Theorie-Café - nur für Jugendliche

Das Referat kann durchaus im Zusammenhang mit dem zur Einwanderungsdebatte betrachtet und besucht werden. Denn anhand eines historischen Abrisses über die Ausländerpolitik, das Recht auf politisches Asyl und Entstehung von Arbeitsmigration wollen wir veranschaulichen, inwieweit die (deutsche) Ausländerpolitik von Kontinuitäten und Diskontinuitäten geprägt ist. Von den Anfängen der Arbeitsmigration in Zeiten der Kolonialpolitik und dem damit einhergehenden Sklavenhandel, dem Entstehen der Nationalstaaten, als Grundlage dafür, dass von Fremden und Einheimischen geredet wurde, über die deutsche "Anwerbungspolitik" von ausländischen Arbeitskräften zu Beginn des ersten Weltkrieges als Zwangsarbeiter und in den 50er Jahren dann als "Gastarbeiter": ein Blick in die Geschichte verdeutlicht, wie sich Motive und Argumentationsmuster beim Thema Ausländerpolitik gleichen. Veranschaulichen wollen wir das zusätzlich durch ein Quiz zur Einordnung von Zitaten über Ausländer und Ausländerpolitik in den letzten hundert Jahren.

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05.04.2002, ab 18:00, Leipzig, RosaLinde e.V. Brühl 64-66
Veranstaltung "Queer gegen Rechts" Party und Infoveranstaltungen

Um 18 Uhr werden Tom Regulsky (Sexualpädagoge) und Jörn (Streetworker) unter dem Motto "Zwischen Größenwahn und Männerwahn" über schwule Nazis referieren und damit eine offene Diskussionsrunde einleiten. Dieses Thema ist uns wichtig, da wir als Schwule und Lesben nicht verstehen können, dass sich so viele andere Homosexuelle einer Ideologie hingeben, die sich explizit gegen sie selbst richtet.
Ab 20 Uhr laufen zwei Veranstaltungen parallel. Zum einen werden wir einen Film zeigen, der verschiedene Aktionsformen kreativen Widerstandes vorstellt. Dieser ist im Rahmen der Proteste gegen die IWF-Tagung in Prag entstanden und trägt den Titel "Love, Peace and Petrolbombs".
Ab 21 Uhr ist der theoretische / vorbereitende Teil zumindest offiziell abgeschlossen. Danach gehört die RosaLinde unseren Band und Liveacts.
Wenn dann alle Live-Acts ihr Können unter Beweis gestellt haben, werden verschiedene DJs die Stimmung anheizen. Dann heißt es "Tanzen gegen Rechts - the queer party feeling"

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06.04.2002, Leipzig
Gegen-Aktivitäten "Naziaufmarsch verhindern 3"

Zum 3. Mal gilt es, einen geplanten Naziaufmarsch der Freien Kameradschaften zu verhindern.

Zur Nazidemo: Eine Anmeldung von Christian Worch liegt ab 12:00 vor dem Hauptbahnhof (Ostplatz) vor. Motto ist "Gegen Repression und für Demonstrationsfreiheit". Die Demo ist bis 24:00 angemeldet.

EA-Nummer: 0341/2119313

mehr Infos unter:  http://www.left-action.de/6_4/index.htm

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08.04.2002, 19:00, Leipzig, Linxxnet, Bornaische Str. 3d
Diskussions-Veranstaltung "Radio Blau stellt sich vor - Was ist ein Freies Radio?"

Kurz zu unseren Vorstellungen von Freiem Radio:, Seit 1994 sendet ein Freies Radio in Leipzig. Was in anderen Bundesländern völlig normal ist, fristet in Sachsen bis jetzt ein Schattendasein. Trotzdem sendet Radio blau jeden Sonntag vier Stunden ohne Werbung, Verkehrsfunk und Hitparadengedudel....
Im Rahmen ganz unterschiedlicher Sendungen. Diese vier Stunden sind natürlich nicht viel und wir wollen mehr, sie könnten aber eine Plattform auch für Dich werden. In Leipzig gibt es nicht viele Medien, zu denen Mensch einen direkten Zugang hat. Wie wäre es also mit dir und Radio Blau? Oder mit dir und Ökopol-Redaktion?

Wir laden zu einem Treffen ein, bei dem wir uns selbst vorstellen und euch erklären wollen, wie Freies Radio funktioniert kann und was es bewirken kann bzw. könnte.

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2. regionale Termine der nächsten Woche

05.04.2002, 17:00, Erfurt, REWE-Markt im Rieth
Veranstaltung "Praktische Solidarität statt rassistische Ausgrenzung!", Gutscheinumtausch mit Flüchtlingen, Macht euren Wochenendeinkauf, besorgt Flüchtlingen Bargeld...

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05.04.2002 - 06.04.2002, Dessau, AJZ
Aktionstag(e) "9 Jahre AJZ Dessau", Konzerte und Strassenfest

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05.04.2002, 19:00, Erfurt, AZ (besetztes Haus)/Rudolstädter Str.1
Diskussions-Veranstaltung "Erinnern um zu Vergessen", Die Wehrmachtsausstellung als Legitimationsobjekt der "Berliner Republik", mit Diavortrag/Kurzreferat zur 1. Wehrmachtsausstellung

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3. neue Leipzig-Termine

08.04.2002, 19:00, Leipzig, Linxxnet, Bornaische Str. 3d
Diskussions-Veranstaltung "Radio Blau stellt sich vor - Was ist ein Freies Radio?"

Kurz zu unseren Vorstellungen von Freiem Radio:, Seit 1994 sendet ein Freies Radio in Leipzig. Was in anderen Bundesländern völlig normal ist, fristet in Sachsen bis jetzt ein Schattendasein. Trotzdem sendet Radio blau jeden Sonntag vier Stunden ohne Werbung, Verkehrsfunk und Hitparadengedudel....
Im Rahmen ganz unterschiedlicher Sendungen. Diese vier Stunden sind natürlich nicht viel und wir wollen mehr, sie könnten aber eine Plattform auch für Dich werden. In Leipzig gibt es nicht viele Medien, zu denen Mensch einen direkten Zugang hat. Wie wäre es also mit dir und Radio Blau? Oder mit dir und Ökopol-Redaktion?

Wir laden zu einem Treffen ein, bei dem wir uns selbst vorstellen und euch erklären wollen, wie Freies Radio funktioniert kann und was es bewirken kann bzw. könnte.

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26.04.2002, 22:00, Leipzig, Conne Island, Koburger Str. 3
Benefiz "get the party started right now!", Benefiz-Disko für den Infoladen

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03.05.2002, 19:00, Leipzig, B12, Braustr. 20
Info-Veranstaltung "Abschiebehaft - eine deutsche Tradition? ", Tomorrow Theorie-Café - nur für Jugendliche

Am Beispiel der Abschiebehaft wird gezeigt, wie der Antisemitismus in Deutschland (Weimarer Republik) für die Ausländergesetzgebung konstituierend war. Mit der Veranstaltung wird der Versuch unternommen, die These von der erst antisemitischen, später rassistischen Kontinuität der AusländerInnenpolitik in Deutschland, quer durch alle historischen Epochen, zu belegen. Deswegen liegt der Schwerpunkt der Veranstaltung auf den Entstehungsbedingungen der "Fremdengesetze", der Situation in der Weimarer Republik und dem Antisemitismus. Am Unterschied zwischen dem konservativen Bayern und dem "fortschrittlichen" Preußen wird deutlich, daß "moderne Politikkonzepte" nicht mehr Zivilisation, sondern nur mehr Verschleierung und Integration oppositioneller Haltungen bewirkt. Auf die späteren Transformationen während des Dritten Reiches, in der Nachkriegszeit und ab 1989 wird nur kurz eingegangen.

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04.05.2002, 12:00, Leipzig, ab Feinkost (Karl-Liebknecht-Str/ Ecke Braustr.)
regionale Demonstration "The space odyssey leipzig 2002"

Wir gehen dieses Jahr mit der Forderung auf die Strasse, jedem Menschen das Recht auf freie Entfaltung zu gewähren, sofern er andere damit nicht einschränkt.
In diesem Sinne sind wir für die Aufhebung des gesetzlichen Drogenverbotes im Rahmen einer sinnvollen Aufklärungspolitik. Das BtmG repräsentiert in keinem Fall die Vorstellung der Benutzer und drängt diese vielmehr in das soziale Abseits und die Illegalität.

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07.05.2002, 19:00, Leipzig, B12, Braustr. 20
Info-Veranstaltung "Multikulturalismus-Konzept = kultureller Rassismus", Tomorrow Theorie-Café - nur für Jugendliche

Wir überführen das von seinen Fürsprechern als fortschrittlich und nicht-rassistisch propagiertes linksliberale Konzept des Multikulturalismus des kulturellen Rassismus. Dieser kann jegliche biologische Begründungen für die angebliche Verschiedenwertigkeit von Menschen entschieden bekämpfen, um dann homogene kulturelle Gruppen mit ebenso unveränderlichen Eigenschaften zu konstruieren. Mittels des Gebildes der Kulturnation ließen sich die alten Vorstellungen einer Wertigkeit innerhalb der Konstrukte Volk, Nation und Rasse neu legitimieren und ebenso unveränderlich festschreiben.
Anschluss-Stellen zum neu-rechten Multikulturalismus-Konzept gibt es zuhauf: diese haben nichts gegen andere „Völker“, solange sie auf ihrem Heimatboden bleiben und sich nicht mit anderen Kulturen vermischen. Die Neue Rechte kann sich mittels dieses Konzeptes von Multikulturalismus als fortschrittlich und anti-rassistisch darstellen.

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4. neue regionale Termine

05.04.2002, 17:00, Erfurt, REWE-Markt im Rieth
Veranstaltung "Praktische Solidarität statt rassistische Ausgrenzung!", Gutscheinumtausch mit Flüchtlingen, Macht euren Wochenendeinkauf, besorgt Flüchtlingen Bargeld...

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12.04.2002, 18:00, Erfurt, Besetztes Haus, Rudolstädter Str.1
Diskussions-Veranstaltung "Solidarität mit Israel"

Veranstaltung zur Notwendigkeit einer Solidarisierung mit dem Staat Israel mit der "gruppe pro israel" [im Rahmen des Ein-Jahr-besetzt-Festivals]; Texte zur Vorbereitung auf die Veranstaltung findet ihr unter:  http://www.infoladen.net/sabotnik/filez/proisrael.rtf

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12.04.2002, 17:00, Erfurt, REWE-Markt im Rieth
Veranstaltung "Praktische Solidarität statt rassistische Ausgrenzung!", Gutscheinumtausch mit Flüchtlingen, Macht euren Wochenendeinkauf, besorgt Flüchtlingen Bargeld...

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13.04.2002, 12:00, Eisenach, Hauptbahnhof
Gegen-Aktivitäten "Naziaufmarsch verhindern!", Aufmarsch des NSAW + Kameradschaft Ostara

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01.05.2002, 14:00, Dessau, Theatervorplatz (Nähe Hbf)
regionale Demonstration "7. Revolutionäre 1. Mai Demonstration", Wer kämpft kann verlieren! Wer nicht kämpft hat schon verloren!

Die Floskel, das nach dem 11. September auf dieser Welt nichts mehr so sei wie bisher, ist in den letzten Monaten und Wochen allerorts zu vernehmen. Stimmt: Der Kapitalismus gebärdete seine imperialen Ansprüche offener und rücksichtsloser denn je. Ganz unverblümt und in einem Atemzug wird vom Kapital und deren Steigbügelhaltern in den Parlamenten im Zusammenhang mit dem sogenannten „Anti-Terror-Krieg“ auch von geostrategischen Sicherheitsinteressen und Rohstoffquellen gesprochen. Die Scharz-Weiß-Metapher eines George W. Bush, von „guten“ und „bösen“ Staaten hat nicht nur eine militärische Dimension, sondern ist auch als klare Drohgebärde an mögliche Abweichler der von den kapitalistischen Zentren diktierten Wirtschaftspolitik zu verstehen. Ist der Bombenrauch verflogen, die Kollateralschäden eingesammelt und die Infrastruktur völlig zerstört, treten die wirtschaftlichen Bodentruppen von IWF, Weltbank und WTO auf den Schlachtplan.

vollständiger Aufruf siehe 7.

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16.05.2002, 17:30 + 19:00, Erfurt, Kinoklub Hirschlachufer
Film "Das verordnete Geschlecht", Über Geschlechtszuweisung an Intersexuellen

Ein Film von Bertram Rotermund und Oliver Tolmein): Filmvorführung und Diskussionsveranstaltung mit Oliver Tolmein

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5. neue überregionale Termine

25.05.2002, 12:00, München, Karlsplatz/Stachus
bundesweite Demonstration "Internierungslager : NEIN! Ungerechtigkeit : NEIN! ..."

Die Bundesrepublik Deutschland, einflussreiches Mitglied der Europäischen Union, behandelt das Problem der Flüchtlinge und MigrantInnen immer als ein Tabuthema. Mehrfach haben sie eine Diskussion über diese konkrete Frage völlig abgeblockt. Die BRD geht so weit, dass sie sogar andere Länder, die bislang eine liberalere Haltung zum Asylrecht und zur gesellschaftlichen Integration einnahmen (zum Beispiel Italien) beeinflusst, sich an die deutsche Abschiebepolitik anzupassen. Die mediale Kampagne der deutschen PolitikerInnen für die "Integration von Ausländern " dient nur dazu, das deutsche Image im Ausland aufzupolieren - mit dem Ziel, ExpertInnen ins Land zu holen, die sie so dringend brauchen. In Wirklichkeit setzen sie eine Maschinerie der massiven Kriminalisierung, Diskriminierung, Isolation und Abschiebung von Flüchtlingen und MigrantInnen in Gang.

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ab 16.08.2002, Hamburg
Camp "Land in Sicht", Schill-Y-Out-Days

Auch in den wahrlich barbarischen Zeiten nach dem bislang immer noch nicht ganz begriffenen 11. September gilt für uns nach wie vor: Einfach gegen die in globalem Maßstab ungerechten und unfreien Verhältnisse. Da wir aber nicht beabsichtigen diese von außerordentlich vielen Menschen auf der Welt geteilte Einsicht in einem hier durch den Staat durchaus erwünschten privatem Rahmen zu belassen, beabsichtigen wir sie zu gegebener Zeit und an gegebenen Ort zu veröffentlichen. Dafür scheint uns das schöne Hamburg an der Elbe kurz vor den Bundestagswahlen im Hochsommer ein ganz ausgezeichneter Ort sein. In Hamburg gibt es fast alles, was es sonst auf der Welt auch gibt: Armut, Reichtum, Rassismus, Glück, alternative Nischen, Drogen, Sex, Linke antirassistische Gruppen, Kapitalismus, Abschiebeknäste und jede Menge Leute die das alles auch noch so gut und richtig finden. Da ist es höchste Zeit uns auch da öffentlich einzumischen! Wir laden dazu ein, mit uns gemeinsam für den Hochsommer 2002 in Hamburg die antirassistischen Schill- Y -out days inhaltlich zu gestalten, vorzubereiten und durchzuführen.

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6. OAP-Stellungnahme

dOnnerstag um Acht ist Plenum
Zur Situation des Offenen Antifaschistischen Plenums Leipzig

Das Offene Antifa(schistische) Plenum gehört zu den ältesten Strukturen der Leipziger Szene. Anfang der 90er aus der Notwendigkeit des organisierten Widerstands gegen die alltäglichen Naziübergriffe und zunehmende Präsenz rechten Gedankengutes gegründet, verlor das OAP, nach der Gründung von effektiver arbeitenden und nicht nur vordergründig aktionistisch orientierten Gruppen, wie dem Bündnis gegen Rechts oder dem Antifaschistischen Frauenblock Leipzig; bzw. der Roten Antifaschistischen Aktion Leipzig, welche gerade für jüngere Leute attraktiver - weil auch zeitgemäßer konzeptioniert war - im Laufe der Zeit immer mehr an Bedeutung.
Schon lange als altautonome Plauderstunde belächelt, wurde noch eine Weile krampfhaft versucht, diese immer schwächer frequentierte und in ihren Ansätzen überalterte Struktur zu erhalten. Dann im Winter 2000 warf auch der Letzte das Handtuch. Die meisten waren mittlerweile auch in den neuen Gruppen eingebunden und es gab wichtigeres zu tun, als alte Gewohnheiten zu pflegen...

Eine wichtige, immer noch vorhandene, Funktion des OAP hatten jedoch viele unterschätzt. Aufgrund der Definition als „Offen“ wurde es von vielen neu hinzukommenden, die sich, nach erster Orientierung im Leipziger linken Gruppendschungel, nicht sofort oder überhaupt nicht mit den hier ansässigen relevanteren Gruppen identifizieren konnten, oder auch von Leuten die sich nur sporadisch - besonders vor gewissen anstehenden “Events“ - informieren und nicht in feste Gruppen einbinden wollten, als Anlauf- und Orientierungspunkt angesehen. Dies wieder zu gewährleisten, war u.a. auch die Motivation einiger Leute, diese wohl doch nicht so ganz nutzlose Struktur kurz darauf wieder aus der Kiste zu holen.
Gerade im Laufe des letzten Jahres stieg die Unzufriedenheit vieler Leute, über die bestehenden Gruppen und die in diesen stattfindenden Debatten. Nach dem "Antifasommer 2000“ hatten Popantifa – Projekte, wie die Rote Antifaschistische Aktion Leipzig sogar sich und ihre bisherige Arbeit komplett ad absurdum geführt und sich mit Statements wie, eine antifaschistisch handelnde Linksradikale sei zu staatsnah, wenn die Zivilgesellschaft direkt in den Anti - Nazikampf eingreift - auch wenn sie dabei mit ganz anderen Mitteln und Motiven agiert - verabschiedet.
In den darauffolgenden Monaten, kam es im Verlauf der Wi(e)derbelebung des OAP zu einer Reihe von Aktivitäten, meist Mobilisierungen zu auswärtigen Demos. Organisiert von Leuten die der Meinung waren, es kann nicht sein, daß alles in Apathie versinkt, nur weil der Großteil der Leipziger Linken in theorielastiger Selbstdarstellung und Neuordnung erstarrt ist. Dabei kam es oft genug zu ungenügender Auseinandersetzung mit den anvisierten Themen. Dies lag hauptsächlich daran, daß das OAP in eine Lücke gefallen war, die es, sowohl personell als auch erfahrungsmäßig, nicht auszufüllen vermochte, aber wenigstens zu verkleinern versucht hat.

Auf längere Sicht kam es zwangsläufig auch wieder zu einer Entwicklung hin zur festen politischen Gruppe, des im eigentlichen Sinne nur als offenes Treffen neu gegründeten Plenums. Leute mit unheilbarer Gruppenantipathie gingen dadurch wieder verloren, andere aber konnten wiederum motiviert werden, sich aktiver mit eigenen Inhalten in die Gruppe einzubringen.
Die sich nun in diesem Rahmen treffenden Leute, wollen außerdem keine grundsätzliche Beschränkung auf das Thema Antifa mehr, sondern verschiedene Themen an ihren Berührungspunkten als gesamtheitliche Kritik an den bestehenden Verhältnissen bearbeiten. Wobei die breitere inhaltliche Auseinandersetzung nun über ein „das „A“ im OAP, steht ebenso für antirassistisch und antisexistisch.“ , wie in einer älteren Erklärung des OAP (Klarofix 04/00) erwähnt, hinausgehen soll.
Auch wenn künftig mehr Zeit in theoretische Auseinandersetzung investiert werden soll, bedeutet dies nicht, daß es keine praktische Arbeit mehr geben wird.

OAP

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7. Aufruf zum 1. Mai in Dessau

7. Revolutionäre 1. Mai Demonstration
"Wer kämpft kann verlieren! Wer nicht kämpft hat schon verloren!"

Die Floskel, das nach dem 11. September auf dieser Welt nichts mehr so sei wie bisher, ist in den letzten Monaten und Wochen allerorts zu vernehmen. Stimmt: Der Kapitalismus gebärdete seine imperialen Ansprüche offener und rücksichtsloser denn je. Ganz unverblümt und in einem Atemzug wird vom Kapital und deren Steigbügelhaltern in den Parlamenten im Zusammenhang mit dem sogenannten "Anti-Terror-Krieg" auch von geostrategischen Sicherheitsinteressen und Rohstoffquellen gesprochen. Die Scharz-Weiß-Metapher eines George W. Bush, von "guten" und "bösen" Staaten hat nicht nur eine militärische Dimension, sondern ist auch als klare Drohgebärde an mögliche Abweichler der von den kapitalistischen Zentren diktierten Wirtschaftspolitik zu verstehen. Ist der Bombenrauch verflogen, die Kollateralschäden eingesammelt und die Infrastruktur völlig zerstört, treten die wirtschaftlichen Bodentruppen von IWF, Weltbank und WTO auf den Schlachtplan. So war es im Jugoslawienkrieg 1999, so wird es in Afghanistan sein und demnächst ist der Irak an der Reihe. Die Antiglobalisierungsbewegung, so heterogen und gespalten sie auch ist, wird im selben Abwasch gleich mit in die semiterroristische Ecke gestellt. Einen kleinen Vorgeschmack bekamen AktivistInnen zur Sicherheitskonferenz der NATO im Februar 2002 in München bereits serviert, bürgerkriegsähnliche Belagerung und ein absolutes Demonstrationsverbot werden zukünftig zur "demokratischen" Normalität gehören.
Manchmal kann mensch sich des Eindrucks nicht verwehren, der 11. September passte RassistenInnen, NeoliberalistInnen, SicherheitsfanatikerInnen und MöchtegernfeministInnen regelrecht in den Kram.

>Der Markt regelt alles, auch die Terrorbekämpfung<,

tönt es aus den Chefetagen von Politik und Kapital. Da Kriegführen viel Geld kostet, muss natürlich an anderer Stelle gespart werden. Bei den faulenzenden SozialhilfeempfängerInnen und Langzeitarbeitslosen, wie Bundeskanzler Schröder schon vor Jahren erkannte, ist noch eine Menge zu holen. Was schert es den Halbierungskanzler da, dass er sein zentrales Wahlversprechen gebrochen hat. Schließlich ist es in Kriegszeiten wichtig, billige Arbeitskräfte en masse zu haben, den aus dem schier unendlichen Pool der Arbeitslosen wird man sicherlich viele finden, die den feinen Herren und Damen die Schuhe putzen oder für einen Apfel und ein Ei Granaten drehen und Raketen bauen.

>Ausländer rein! Aber nur die Guten!<,

freuen sich Schily, Fischer und Co. , feiern sich selbst, und preisen die Antiterrorpakete und das Einwanderungsgesetz als bahnbrechende Neuerungen. Die Märchenfans handeln frei nach dem Motto: " Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Gröpfchen" selektieren potentielle EinwanderInnen nach ihrer wirtschaftlichen Verwertbarkeit, machen politisches Asyl schier unmöglich und rastern ausländische StudentInnen solange, bis auch der/die letzte in Panik von den bundesrepublikanischen Universitäten geflüchtet sein wird.

>Vor Terroristen dürfen wir uns doch wohl noch schützen!<,

rufen Verfassungsschutz, Innenministerien, das Bundeskriminalamt und der Bundesnachrichtendienst laut im Chor. Schließlich geht es gegen FundamentalistInnen, Polithooligans und andere zweifelhafte Elemente und bekanntlich heiligt der Zweck ja die Mittel. Sind die öffentlichen Töpfe angeblich leer bis zum Bodensatz, für Videoüberwachung, biometrische Spielchen, verdachtsunabhängige Kontrollen und erweiterte Befugnisse für den Bundesgrenzschutz sind schon noch ein paar Milliarden übrig.

>Wir bomben doch auch für die Frauenrechte!<,

rechtfertigen sich die Kriegsbefürworter quer durch alle Parteien. Dass man insbesondere in Afghanistan mit der Nordallianz Leute etabliert hat, die in ihrem manischen Frauenhass den Taliban in nichts nachstehen, stört da kaum. Das die kapitalistische Gesellschaft, somit auch die bundesrepublikanische, das Patriarchat längst abgeschafft hat, können die geschlagenen, sexuell ausgebeuteten, am Herd stehenden und unterbezahlten Frauen sicherlich bezeugen, dürfen sie doch jetzt immerhin zur Bundeswehr.

Initiativgruppe 1. Mai Dessau
März 2002

Erst wenn der Kapitalismus von dieser Erde verschwunden ist, wird nichts mehr so sein wie bisher!

Mittwoch, 1. Mai 2002/Theatervorplatz (Nähe HBF)/14.00 Uhr/Dessau

Infos/Kontakt: Initiativgruppe 1. Mai/ c/o Infoladen "Volk und Wissen/ Schlachthofstr. 25/ 06844 Dessau/ Phone/Fax: 0340/ 26 60 210/220/ e-mail:  querkopf@t-online.de/ infoline: 0178/ 288 37 35

 

01.04.2002
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