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Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen: Termine von left-action


look at:  http://www.left-action.de

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Index:

1. Leipzig-Termine der nächsten Woche
2. regionale Termine der nächsten Woche
3. überregionale Termine der nächsten Woche
4. neue Leipzig-Termine
5. neue regionale Termine
6. Update zum Naziaufmarsch am 6.4.

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1. Leipzig-Termine der nächsten Woche

29.03.2002, 22:00, Leipzig, Conne Island, Koburger Str.3
Benefiz "80er-Benefiz-Disse", das monatliche Spektakel

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31.03.2002, 22:00, Leipzig, Zoro, Bornaische Str. 54 HH
Benefiz-Disse für den Roten Stern Leipzig

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2. regionale Termine der nächsten Woche

26.03.2002, 13:00, Saalfeld, Bahnhof
regionale Demonstration "Demonstration gegen Residenzpflicht und institutionellen Rassismus"

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30.03.2002, 13:00, Eisenach, Theaterplatz
regionale Demonstration "Freiheit stirbt mit Sicherheit!"

Deutschland führt wieder Krieg – trotz Auschwitz. Damit ist es geschafft. Deutschland hat sich seiner Geschichte entledigt. Im Kosovokrieg wurde noch experimentiert, ob das sich seiner Geschichte bewusste Deutschland als tonangebende Macht in Europa akzeptiert wird. Und es wurde. Damit reiht sich diese militärische Beteiligung in die seit Anfang der 90'er Jahre forcierten Bemühungen Deutschlands ein, seine Vormachtsstellung nicht nur ökonomisch in Europa, sondern auch militärisch in der ganzen Welt durchzusetzen

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31.03.2002, 13:00, Sebnitz, Bahnhof
regionale Demonstration "Demonstration gegen den faschistischen, rassistischen und antisemitischen Mainstream"

"Am östlichen Rand der Sächsischen Schweiz, an der Grenze zu Tschechien, liegt das Achttausend-Einwohner-Stadt Sebnitz, eigentlich eine Kleinstadt wie jede andere. Und doch ist es eine der bekanntesten. Was allerdings nicht an Nazigruppen wie den "Hammerskins", der "White Warrior Crew Sebnitz", der NPD und anderen Gruppen, die hier schon seit Jahren aggressiv auftreten, liegt, sondern an der Schlagzeile "Neonazis ertränken Kind" (Bildzeitung vom 23. November 2000). Seit diesem Tag ist in Sebnitz nichts mehr, wie es einmal war. Das Aufsehen erregende an dieser Geschichte waren nicht die "Neonazis" sondern das Verhalten der BürgerInnen. Im Vergleich zum Rest der Welt wussten die SebnitzerInnen immer: "Unsere Jungs machen so etwas nicht!". Als dann die Wende in der Geschichte kam, der rassistische Mord nochmals vertuscht wurde, da sahen sich die SebnitzerInnen als Opfer einer Medienkampagne und mussten natürlich reich entlohnt werden.

Eigentlich müsste die Demo das Motto: "Safari im Nazistreichelzoo - Teil 3 - der Rundgang" heißen. Denn besagte Objekte werden uns auf unserer Tour durch Sebnitz sicher begegnen - aber Vorsicht: NICHT FÜTTERN!!!"

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31.03.2002, 20:00, Magdeburg, BUND-Seminarraum
Benefiz "Prozess-Party"

Am 28.3. stehen AtomkraftgegnerInnen aus Magdeburg vor Gericht, weil sie im April 2001 einen Castortransport aus dem AKW Neckarwestheim nach Sellafield blockiert hatten. Wir wollen den Prozess politisch fuehren und auch oeffentlich machen, und haben daher eine Menge Aktionen vor.

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3. überregionale Termine der nächsten Woche

29.03.2002 - 31.03.2002, Freiburg
Kongreß "Antideutsche Wertarbeit - Der Wert - Das Kapital - Die Kritik"

Aus dem Aufruf: "Das Ganze ist das Falsche ist: das ist mit Sicherheit nicht die Erkenntnis der Saison. Daß es etwas gibt, das die vergesellschaftete Gattung im Innersten ihrer Verkehrung zusammenhält, ein synthetisches "Prinzip", das den vollendeten Antagonismus der kapitalisierten Gesellschaft nicht nur als Totalität und als Einheit darstellt, sondern diese Einheit als objektiver Widersinn ist – dieser Einsicht eignet in all ihrem Avantgardismus doch etwas Elementares, etwas derart Schlichtes, daß es Linke gibt, die sich mit den Konsequenzen des Satzes von der Totalität, die ganz falsch ist, so sehr langweilen, daß sie die Notwendigkeit abtun, den Dogmatismus des Werts zu kritisieren."

Aufruf, Programm und weitere Infos unter:  http://www.isf-freiburg.org/

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4. neue Leipzig-Termine

09.04.2002, 19:30, Leipzig, Lichtwirtschaft, Stockartstr. 11
Diskussions-Veranstaltung "Ausschlafen gegen Rechts", Diskussionsveranstaltung zur Zivilgesellschaft

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12.04.2002, Leipzig, Lichtwirtschaft, Stockartstr. 11
Benefiz "Benefizkonzert für von Genua-Repressionen Betroffene", mit:
zann
anger is beautiful
paris in flames
durango 95

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16.04.2002, 20:30, Leipzig, B12, Braustr. 20
Mobilisierungs-Veranstaltung "Klarofix: Übergabe des Staffelstabes an eine neue Generation"

Die alte Redaktion hört auf - Das Projekt Klarofix scheint gescheitert... wenn ihr euch nicht aufrafft und ein neues Zeitungsprojekt ins Leben ruft. Die Klarofix-Redaktion gibt ihre Erfahrung an euch weiter.

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19.04.2002, 19:00, Leipzig, B12, Braustr. 20
Diskussions-Veranstaltung "Gewalt - Joschka Fischer, der 1.Mai und das Kapitalverhältnis", Tomorrow Theorie-Café - nur für Jugendliche

Am 31.10.2001 fand in Berlin diese von der AAB [Antifaschistische Aktion Berlin] organisierte Veranstaltung statt. Im Tomorrow-Café wird es einen Mitschnitt der dortigen Referate zu hören geben, in dessen Anschluss eine Diskussion zum Thema Gewalt ausbrechen sollte.

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25.04.2002, 19:00, Leipzig, B12, Braustr. 20
Info-Veranstaltung "Staat und Macht und Geld", Tomorrow Theorie-Café - nur für Jugendliche

Im Vortrag soll versucht werden, die Postmoderne in ein kritisches Licht zu rücken, sowie den Zusammenhang von Moderne und Postmoderne näher zu beleuchten. Wichtiger Teil des Vortrags wird der Versuch sein, den postmodernen Denkern ihren fehlenden Totalitätsbegriff nachzuweisen.

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27.04.2002, 11-17:00, Leipzig, Linxxnet, Bornaische Str. 3d
Seminar "Politischer Islam: Ein erfolgreiches Konzept im Nahen und Mittleren Osten"

Durch die Ereignisse vom 11. September 2001 rückten Schlagworte wie "Islamischer Fundamentalismus", "Islamismus", "Heiliger Krieg" u.ä. in den Mittelpunkt journalistischen Sprachgebrauchs. Mit Hilfe solcher Begriffe wird wenig theoretische Klarheit erreicht, sondern vielmehr ein Phänomen, das gesellschaftliche Wandlungsprozesse im Nahen und Mittleren Osten begleitet, verzerrt dargestellt. Ziel des Seminars ist, solides und differenziertes Wissen über "den" Politischen Islam zu vermitteln und somit einen Verstehensprozeß zu fördern.
Das Seminar ist in drei Sitzungen mit einleitenden Referaten geteilt:
a. "Einführung in den Islam als Religion und Lebensentwurf", Referat von Katharina Lange (Ethnologin, Leipzig)
b. "Politischer Islam – Ideologie, Praxis und Struktur der Muslimbrüder", Referat von Edgar Blume (Arabistik-Student, Leipzig)
c. "Mit Gott gegen den Mann – Frauen in islamistischen Gruppen", Referat von Andrea Fischer-Tahir (Arabistin, Leipzig)
Für ein gemeinsames Mittagessen ist gesorgt. Die Teilnahme an dem Seminar ist kostenlos. Interessenten und Interessentinnen möchten sich bitte schriftlich (Post oder mail) bei uns anmelden. Anmeldefrist ist Montag, der 22. April.

Das Seminar wird in Kooperation mit dem Bildungswerk WEITERDENKEN in der Heinrich-Böll-Stiftung veranstaltet.

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5. neue regionale Termine

26.03.2002, 13:00, Saalfeld, Bahnhof
regionale Demonstration "Demonstration gegen Residenzpflicht und institutionellen Rassismus"

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31.03.2002, 13:00, Sebnitz, Bahnhof
regionale Demonstration "Demonstration gegen den faschistischen, rassistischen und antisemitischen Mainstream"

"Am östlichen Rand der Sächsischen Schweiz, an der Grenze zu Tschechien, liegt das Achttausend-Einwohner-Stadt Sebnitz, eigentlich eine Kleinstadt wie jede andere. Und doch ist es eine der bekanntesten. Was allerdings nicht an Nazigruppen wie den "Hammerskins", der "White Warrior Crew Sebnitz", der NPD und anderen Gruppen, die hier schon seit Jahren aggressiv auftreten, liegt, sondern an der Schlagzeile "Neonazis ertränken Kind" (Bildzeitung vom 23. November 2000). Seit diesem Tag ist in Sebnitz nichts mehr, wie es einmal war. Das Aufsehen erregende an dieser Geschichte waren nicht die "Neonazis" sondern das Verhalten der BürgerInnen. Im Vergleich zum Rest der Welt wussten die SebnitzerInnen immer: "Unsere Jungs machen so etwas nicht!". Als dann die Wende in der Geschichte kam, der rassistische Mord nochmals vertuscht wurde, da sahen sich die SebnitzerInnen als Opfer einer Medienkampagne und mussten natürlich reich entlohnt werden.

Eigentlich müsste die Demo das Motto: "Safari im Nazistreichelzoo - Teil 3 - der Rundgang" heißen. Denn besagte Objekte werden uns auf unserer Tour durch Sebnitz sicher begegnen - aber Vorsicht: NICHT FÜTTERN!!!"

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6. Update zum Naziaufmarsch am 6.4.

wird aktualisiert unter:  http://www.left-action.de/6_4

Für den 06.04.2002 hat Nazikader Christian Worch in Leipzig die 3. Demonstration in Folge angemeldet. Unter dem Motto "Für Versammlungsfreiheit, gegen Repression. Wir sind das Volk!" wollen die Nazis an diesem Tag ihre Niederlage vom 01. September 2001, als ihr Demonstrationszug wegen des Skandieren von verfassungsfeindlichen Parolen gestoppt wurde, sowie vom 03.11.01, als BürgerInnen die Demonstration aufhielten, revidieren und mit wehenden Fahnen vom Leipziger Hauptbahnhof zum Völkerschlachtdenkmal marschieren.

=> Naziaufruf
Gegen Repression und für Demonstrationsfreiheit!
Der Grund für diese Demonstration geht auf die Ereignisse der 1.September-Demonstration vom letzten Jahr zurück. Nach knapp einem Kilometer wurde die Demonstration damals von der Polizei willkürlich gestoppt und aufgelöst. Bei einer Protestdemonstration gegen diese Willkür im November letzten Jahres sah es auch nicht anders aus. Nun also der dritte Anlauf in Leipzig für alle, denen es Spaß macht oder denen keine phantasievolleren Protestmöglichkeiten einfallen...
Falls es mal wieder zu stundenlangem Stillstand kommen sollte, ist zumindest für musikalischen Genuss gesorgt. Die Band OIDOXIE und eine weitere Kapelle sollen ihr Liedgut zum Besten geben.
Startpunkt in Leipzig:
Leipziger Hauptbahnhof (Ostplatz)
12.00 Uhr
Anmelder: Christian Worch


=> Mobilisierung antifaschistischer Kräfte
(indymedia Deutschland, 10.03.2002)

the streets of leipzig
waehrend in der selbsternannten 'heldenstadt' leipzig im vorfeld des nazi-aufmarsches vom 6. april linksliberale und buergerliche kreise vor sich hin diskutieren, wie sie am guenstigsten ihr couragiertes gesicht wahren und am schmerzarmsten den nazis begegnen koennten, mobilisieren die so genannten 'freien nationalisten' und der sich so bezeichnende 'nationale widerstand' mittlerweile massiv, auch via internet, zum durch WORCH angemeldeten aufmarsch nach leipzig.
der nazi-marsch am 6. april 2002 steht unter der bezeichnenden losung "gegen repression und fuer demonstrationsfreiheit!" und soll als antwort fuer die letztendlich missglueckten nazi-maersche zum voelkerschlachtdenkmal vom 1. september und 3. november 2001 gelten. im dritten anlauf wollen WORCH und konsorten nun am 6. april ihr nationales marsch-ziel, das leipziger voelkerschlachdenkmal, zu fusz erreichen. wie beim demonstrationsversuch am 3. november 2001 soll dabei erneut die nazi-klimpertruppe OIDOXIE zum marsch aufspielen.
geplanter start fuer den nazi-marsch am 6. april 2002 ist 12 uhr von der nordseite des leipziger hauptbahnhofes. WORCH hat, um seinem marsch-kampfziel wenigstens in naehere naehe als bei den bisherigen aufmaerschen zu kommen, diese demonstration bis 24 uhr angemeldet. sueffisant wird darauf bei einschlaegigen mobilisierungsaufrufen entsprechend hingewiesen: "... es kann also spaet werden und moeglicherweise ist der letzte zug dann schon weg. das nachtleben von leipzig soll aber auch einiges zu bieten haben..."
FIGHT FASCISM!
S.A.R.G. Dresden


=> BürgerInnenbündnis Leipzig

GESICHT ZEIGEN DEN NAZIS ENTGEGENTRETEN !

Wir, Unterzeichner und Befürworter dieses Aufrufes, vertreten verschiedene gesellschaftliche Gruppierungen und Kreise und haben zu vielen Fragen unterschiedliche Meinungen und Vorstellungen. In einem aber sind wir uns einig, Leipzig darf nicht Stätte von nazistischer Gewalt, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit werden.
Der geplante Aufmarsch von Rechtsextremisten am 6. April 2002 stellt eine ungeheuerliche wiederholte Provokation für alle demokratisch gesinnten Menschen dar. Unter dem Motto "Gegen Repression und für Demonstrationsfreiheit, wir sind das Volk!" beabsichtigen Nazis unsere Stadt wieder als ihr Aufmarschgebiet zu missbrauchen.
Ausgerechnet jene, die demokratische Rechte, Ethik und Moral mit Füßen treten, maßen sich an, den Ruf "Wir sind das Volk !" für sich zu beanspruchen.
Am 3. November 2001 konnte durch den entschlossenen Widerstand der Leipziger Bevölkerung der geplante Naziaufmarsch zum Völkerschlachtdenkmal verhindert werden.
Wir wollen keine Faschisten in unserer Stadt und anderswo.
Jeder Versuch der Rechtsextremisten, öffentliche Räume zu besetzen, wird jederzeit auf unseren entschiedenen Widerstand stossen. Wir wenden uns insbesondere an die politischen Entscheidungsträger und Repräsentanten des öffentlichen Lebens, Vertreter von Wirtschaft und Kultur, der Kirchen und des Sports: Setzen Sie sich, öffentlich und parteiübergreifend, für ein Verbot des geplanten Nazi-Aufmarsches ein. Ermutigen Sie die Menschen mit Ihrem Beispiel zur Zivilcourage und werden Sie auch dadurch ihrer Verantwortung gegenüber unserem Gemeinwesen gerecht.
Wir rufen alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt auf, in Wahrnehmung ihrer staatsbürgerlichen Verantwortung und ihres grundgesetzlich verankerten Widerstandsrechts, Gesicht zu zeigen und den Nazis - friedlich und solidarisch - entgegenzutreten.

Leipzig, den 13.02.2002

UnterstützerInnen des Aufrufes
"Gesicht zeigen - den Nazis entgegentreten !"

DGB-Region Leipzig
Verein "Leipzig.Courage zeigen"
IG Metall Leipzig
IG Bauen, Agrar, Umwelt
Gesellschaft für Völkerverständigung
ver.di Leipzig
Initiative Vereinigte Linke Leipzig
Gew. Erziehung und Wissenschaft
Jusos Leipzig
Gew. Nahrung, Genuss, Gaststätten
Die Falken
DGB-Jugend
Friedenszentrum Leipzig e.V.
Zeigner-Kreis
Friedenskirche Leipzig e.V.
SDAJ Leipzig
Bund der Antifaschisten e.V. Leipzig
VVN-BdA Stadtverband Leipzig
Forum Soziale Gerechtigkeit Leipzig
Golden Age Antifa - linke Brigade
Friedensweg e.V.
ATTAC, Ortsgruppe Leipzig


=> Infos

Antifa-Infotelefon 0341/ 306 82 35
Infotelefonnummern am 6.4.02 --- wird noch bekannt gegeben
Ermittlungsausschuss: 0341/ 211 93 13


=> News

juristischer Stand Nazidemonstration
Die Stadt Leipzig hat einen umfassenden Auflagenbescheid bezüglich der Nazi-Demo erlassen. Dieser soll ca. 20 Punkte fassen.
im folgenden einige relevante...

Die Strecke der Nazis soll verlagert werden: ab Hauptbahnhof Ostseite über die Rosa-Luxemburg-Str.- Listplatz- Ludwig-Erhard-Str. - Gerichtsweg - Prager Str. - Ostplatz (Endpunkt) und zurück.
Die Dauer des Aufmarsches soll auf 4 Stunden reduziert werden - bis 16.00 Uhr also.
Christian Worch darf, wegen des gegen ihn anhängigen Verfahrens in Leipzig, nicht weiter Anmelder/ Leiter der Demonstration sein.
Weitere Auflagen definieren Kleiderordnung (Keine Bomberjacken, Springerstiefel), das Verbot des Marschierens, Verbote bezüglich verfassungsfeindlicher Symbole... sogar über das "Tragen von Glatzenschnitten" soll wohl verfügt werden (was die Grenze zur Uniformierung durch solche betrifft). Die Band "Oidoxie" darf nicht auftreten, da sie bei einem Konzert in Mailand vor kurzem den Hitlergruß gerufen haben.


Ob diese Auflagen durchkommen ist mehr als offen. Christian Worch hat bereits am Dienstag, 19.03. Widerspruch gegen die Verfügung eingelegt. Es stehen verschiedene juristische Instanzen bevor.

=> Gegenaktivitäten
hier geht einiges, was sich jedoch im bürgerlichen Spektrum verorten lässt

1) Jugendfestival "Jugend ist bunt" (Jusos, SJD - Die Falken, DGB- Jugend, IG-Metall-Jugend, ötv-Jugend, ver.di-Jugend, SDAJ, Schülerinitiative gegen rechts, Queer gegen rechts) --- www.jugend-ist-bunt.de
Dieses wurde ursprünglich für den Augustusplatz angemeldet, um dieselbe Taktik wie am 03.11.01 zu fahren, als die Nazis auf ihrem Weg vom Hauptbahnhof über den Georgi-Ring in Höhe Augustusplatz blockiert wurden. In der letzten Woche (18.03.02 - 22.03.02) wurde jedoch mit den AnmelderInnen ein Ausweichplatz verhandelt. Die Bühne des Jugendfestival-Bündnisses wird in der Goethestraße/ Einmündung Richard-Wagner-Straße stehen. Außerdem wurde der Bereich Schwanenteich und der Parkbereich Willy-Brandt-Platz als Versammlungsort durchgeboxt. Dieser Bereich ist von 11 - 22 Uhr angemeldet. Die Anmeldung für den Augustusplatz bleibt bestehen, ist jedoch erst ab 16.00 Uhr genehmigt.

2) Der DGB wird von 12.00 - 13.00 Uhr eine Kundgebung am Hauptbahnhof (Höhe Taxistände zwischen West- und Osthalle) machen. Auf dieser wird es ein ca. 45-minütiges musikalisches Programm sowie einen 15minütigen inhaltlichen Beitrag geben, indem der OBM Wolfgang Tiefensee Rosa-Luxemburg-Texte verliest (wie makaber!).

3) Für den List-Platz, an dem die Nasen laut städtischer Verfügung vorbeilaufen müssten, gibt es die Anmeldung einer Wahlkampf-Veranstaltung der DKP. Wahlkampfveranstaltungen haben zumeist Vorrang vor "sonstigen Aufmärschen". Wie dies von der Stadt gehandhabt wird ist vollkommen unklar.

4) Außerdem liegt die Anmeldung einer Kundgebung an der Russischen Kirche vor.

5) Motorradclub Kuhle Wampe ( http://www.pleissenburg.de/) - Motorradcorso "1000 Motorräder für Leipzig - Biker zeigen Courage" , 12.00 Uhr Burgplatz

=> Weitere "Events":
* Bundesdelegiertenkonferenz der Jungliberalen (FDP-Jugend) im Renaissance-Hotel - diese werden von 12.00 - 14.00 Uhr "Freigang" haben
* Jugendweihefestivität im Gewandhaus mit erwarteten 800 BesucherInnen. Dies ist auch der Grund dafür, dass nicht wie ursprünglich vorgesehen der Augustusplatz als Veranstaltungsort des Jugendfestivals genutzt werden kann (u.a. aus rührenden "weltanschaulichen Gründen")

=> Die Polizeistrategie
Es sollen an diesem Tag 4000 Polizeieinsatzkräfte in Leipzig sein. Diese immense Zahl kommt dadurch zustande, dass von der ursprünglichen Demo-Anmeldung von Christian Worch ausgegangen werden muss, die eine Aufmarschzeit von 12 Stunden vorsieht. Die PolizistInnen dürfen jedoch nur 10 Stunden am Stück im Einsatz sein.
Die Polizeipräsenz ist folgendermaßen zu erwarten:
Die gesamte Goethestraße wird bis zur Einmündung Richard-Wagner-Straße mit Polizeifahrzeugen und Wasserwerfern besetzt sein, das Jugendfestival wird von bayerischen PolizistInnen "beschützt" werden.
Der Georgiring wird bis zum Wintergartenhochhaus frei sein, von dort werden bis zum Hauptbahnhof/ Ostseite sowohl Absperrgitter als auch Polizeiketten vor der Naziansammlung präsent sein.

=> Im Bürgerbündnis herrscht verunsicherte und verärgerte Stimmung. Gemeinsam wurde sich über Wochen verständigt "friedliche und solidarische" AntifaschistInnen auf den Augustusplatz zu mobilisieren, in der irrigen Annahme, die Polizei würde dieselbe verhältnismäßig deeskalierende Strategie wie am 03.11.01 fahren. Die klare Aussage der Stadtväter besagt, dass sich diesmal von deren Seite den Nazis nicht entgegengestellt wird. Bestimmte Teile des Bündnisses im Friedenszentrum Leipzig e.V. scheinen sich in ihrer Strategie zu radikalisieren, so heißt es auf einem Foyer "den Nazis offensiv entgegenzutreten". Der DGB und die OrganisatorInnen des Jugendfestivals "Jugend ist bunt" werden von diesen Teilen des Bündnisses als "Verräterinnen" beschimpft. Es wird (wahrscheinlich zurecht) vermutet, dass die Polizei bzw. die Stadt eine Abdrängungstaktik fahren, indem die Nazis in Richtung Leipziger Osten abgedrängt werden, während die AntifaschistInnen aller Couleur in der Innenstadt festgesetzt werden, ohne dass es von dort ein Fortkommen gibt.
Bleibt wachsam!


=> sonstige Veranstaltungen

05.04.2002, Vorabend des Naziaufmarsches
"Queer gegen Rechts" Party und Infoveranstaltungen
Um 18 Uhr werden Tom Regulsky (Sexualpädagoge) und Jörn (Streetworker) unter dem Motto "Zwischen Größenwahn und Männerwahn" über schwule Nazis referieren und damit eine offene Diskussionsrunde einleiten.
Ab 20 Uhr laufen zwei Veranstaltungen parallel. Zum einen wird ein Film gezeigt, der verschiedene Aktionsformen kreativen Widerstandes vorstellt. Dieser ist im Rahmen der Proteste gegen die IWF-Tagung in Prag entstanden und trägt den Titel "Love, Peace and Petrolbombs".
Ab 21 Uhr heißt es "Tanzen gegen Rechts - the queer party feeling"

 

25.03.2002
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