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Berlin: Demokratisierungsprozess in der Krise. Remilitarisierung sozialer Konflikte in Lateinamerika

Veranstaltungshinweis
Tagesseminar

"Demokratisierungsprozess in der Krise. Remilitarisierung sozialer Konflikte
in Lateinamerika"

Datum: Samstag, den 6.4.2002, 11:00-18:00
Ort: Stadtteilladen Zielona Gora, Grünbergerstr. 73, 10245 Berlin

Noch vor zehn Jahren wurde der lateinamerikanische Kontinent als
Paradebeispiel für Demokratisierungsprozesse gefeiert und noch vor einem
Jahr galt die Wahl von Vicente Fox als Präsident Mexikos erneutes Beispiel
für einen Demokratisierungsprozess. Die Realität sieht jedoch ganz anders
aus. In den vergangenen 20 Jahren haben sich die Unterschiede zwischen arm
und reich in Lateinamerika weiter zugespitzt, die Menschenrechtsverletzungen
bleiben auch in den meisten formalen Demokratien auf einem erschreckend
hohen Niveau, während die aktive Teilhabe der Bevölkerung an der Gestaltung
der Politik weiterhin nicht gegeben ist.
Zusätzlich haben sich in den vergangenen zehn Jahren etliche die bestehenden
Konflikte verschärft. In Kolumbien tobt der Krieg gegen die Bevölkerung mit
einer nie zuvor erlebten Intensität. In Mexiko ist es nicht gelungen die
bewaffnete Konflikte beizulegen und neue entstehen. In Ecuador und Bolivien
hat sich wie in vielen anderen Ländern Lateinamerikas die wirtschaftliche
Situation derart zugespitzt, dass die Situation für den Großteil der
Bevölkerung immer unerträglicher wird. Die Regierung haben darauf mit einer
Militarisierung der Konflikte reagiert. Bei den Protesten in den beiden
Ländern gehören Tote durch repressive Maßnahmen der Ordnungskräfte zum
Alltag. Zugleich bilden sich dort Massenbewegungen, die sich mehr durch
leere Versprechen abspeisen lassen. Sie nehmen Demokratie wörtlich und
wollen ihr Leben und die Gesellschaft selbst gestalten. Auch in Argentinien
findet eine Zuspitzung der ökonomischen Situation sowie eine Militarisierung
der Konflikte statt. In verschiedenen anderen lateinamerikanischen Ländern
sind in den vergangenen zwei bis drei Jahren neue bewaffnete Bewegungen
aufgetaucht. Der vermeintliche Demokratisierungsprozess ist also, beobachtet
man die lateinamerikanischen Gesellschaften heute, eindeutig gescheitert.
Das ist auch den USA klar, die nach dem Scheitern des Befriedungsmodells
"Demokratie" immer offener auf eine militärische Lösung der Konflikte in
Lateinamerika setzen.
Wir wollen auf einem Tagesseminar einen Überblick über die Situation in
Lateinamerika gewinnen und darüber diskutieren.
Für eine Übersetzung Spanisch-Deutsch-Spanische wird gesorgt

11:00-12:00
Der Blick der USA auf den Kontinent:
Analysen, strategische Interessen und versteckte Interventionspolitik. Santa Fe IV, CIA über indigene Bewegungen, Rand Corporation ... und ein Blick auf Venezuela
Mit: Dario Azzellini


12:00-13:00
Soziale Konflikte, Militarisierung und Guerillabewegungen in Mexiko
Mit: Dario Azzellini


13:00-14:00 Pause


14:00-16:00
Aufstand der Koka-Bauern und indigenen Bewegungen in Bolivien. Militarisierung der Konflikte durch die Regierung.
Mit José Ramírez Voltaire, Felix-Varela-Zentrum (Frankfurt a. M.)


16:00-18:00
Krieg in Kolumbien, Militarisierung der Konflikte, versteckte US-Intervention Mit: NN, aus Kolumbien


Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung
Kottbusser Damm 72, 10967 Berlin
Tel.: 030-61 12 89 66 Fax 030-618 30 11
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20.03.2002
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