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Austria: boeses:oesterreich 0202

Willkommen zur neuen Ausgabe von boeses:oesterreich!

Ganz lustig ging es diesen Monat in der rechstextremen
Regierungspartei FPOe zu: Ein Ministerwechsel, eine Reise Joerg
Haiders in den Irak und innerparteiliche Konflikte - jede Menge
Interessanter Lesestoff fuer diese Ausgabe also.

Jetzt noch schnell (fuer Neulinge) die Erklaerung was dieser
Newsletter sein soll, und warum wir ihn machen:

boeses:oesterreich ist unser monatlicher Newsletter, der ueber die
aktuelle Situation in Oesterreich (und ueber die Auswirkungen der
FPOe/OeVP Regierung) informieren soll. Entschlossen haben wir uns
dazu, da wir bemerkt haben, dass die Wissenslage ueber den realen
Zustand in Oesterreich speziell in anderen Laendern sehr gering ist.
Die Regierung hat es geschafft, dass mit der Diskussion ueber die
EU-"Sanktionen" der alltaegliche Wahnsinn dieses Landes aus dem
Blickfeld der internationalen Oeffentlichkeit verschwand.
Mittlerweile sind die "Sanktionen" aufgehoben, etwas das in
Oesterreich durch (fast) alle politischen Gruppierungen als Sieg
gefeiert wurde, das "Interesse" an der Entwicklung Oesterreichs noch
weiter geschrumpft. Die befuerchtete "Normalisierung" der
rechts-rechtsextremen oesterreichischen Regierung schreitet voran,
Informationen ueber die Verschaerfung der Zustaende in Oesterreich
sind darum wichtiger denn je. Gerade deshalb ist es auch aeusserst
erwuenscht, dass dieser Newsletter so breit wie moeglich verteilt
wird, damit so viele Menschen wie moeglich von den Zustaenden in
Oesterreich erfahren. Also: Verbreiten, verbreiten, verbreiten!
Natuerlich ist es ebenso moeglich dieses Material (auch auszugsweise)
fuer Zeitschriften zu verwenden, schickt uns halt zumindestens ein
Mail, wenn ihr dies tut.

Kritik und Anmerkungen (wenn moeglich schreibt bitte in deutsch oder
englisch!!) an:

 raw@raw.at

Viel Spass beim Lesen!


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[1] Neue und alte Hetze
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[2] Grussbotschaften an Neofaschisten
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[3] Die Achse des Antisemitismus
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[4] FPOe im FunktionaerInnentraining
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[5] Und wieder ein neuer Minister
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[6] Antifaschismus in Salzburg
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[7] Verdraengte Opfer des Nationalsozialismuses
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[8] Gezieltes Sparen
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[9] Rechtsextremer verurteilt
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[10] Minderheitenpolitik in Kaernten
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[11] Streit um "Kronen-Zeitung"
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[12] Keine Strafe fuer Haeftlingsmisshandler
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[13] Polizeiliche Pinups
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[14] Oesterreichische U-Haft-Praxis menschenrechtswidrig
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[1] Neue und alte Hetze
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Ein Hoehepunkt der anderen Art sind Jahr fuer Jahr die mit
Beleidigungen aller Art gespickten Aschermittwochsreden Joerg Haiders:

Bei der letztjaehrigen Veranstaltung hatte er gegen den Praesidenten
der israelischen Kultusgemeinde gehetzt: "Der Herr Ariel Muzicant:
Ich versteh ueberhaupt nicht, wie einer der Ariel heisst, so viel
Dreck am Stecken haben kann .. " [in Anspielung auf die
Waschmittelmarke Ariel, siehe boeses:oesterreich 0301].

Diese - und weitere Beleidigungen Haiders gegen Muzicant - hatten
insgesamt 14 Verfahren zur Folge, die nun durch fuenf
"Ehrenerklaerungen" beendet wurden, in denen Haider erklaert "...die
Gefaehrlichkeit bestimmter Andeutungen und Wortspiele .... erkannt zu
haben ..." und die "... gegen Dr. Muzicant erhobenen Vorwuerfe mit
dem Ausdruck des Bedauerns und der Entschuldigung..." zurueckzieht.

Dass Haider aber nicht wirklich dazu gelernt haben duerfte, bewies er
dann gleich bei der heurigen Aschermittwochsrede: An den
Verfassungsgerichtshof-Praesidenten - den Haider wegen einer
Entscheidung zu zweisprachigen Ortstafeln in Kaernten anfeindet
(siehe boeses:oesterreich 1201) - gewandt, meinte Haider woertlich:
"Wenn einer schon Adamovich heisst, muss man zuerst einmal fragen, ob
er ueberhaupt eine aufrechte Aufenthaltsberechtigung hat."

(Quelle:  http://derstandard.at)

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[2] Grussbotschaften an Neofaschisten
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Mit grosser Begeisterung wurden beim zweitaegigen Kongress der
italienischen NeofaschistInnen MS-FT die verlesenen Grussworte vom
Kaerntner FPOe-Obmann Martin Strutz aufgenommen: "Im Namen der FPOe
und des Kaerntner Landeshauptmannes Joerg Haider uebermittle ich
Ihnen die besten Wuensche fuer eine konstruktive Arbeit".

Strutz bedauerte auch, dass wegen einer Reihe vereinbarter Termine
keine VertreterInnen der FPOe persoenlich kommen konnten.

(Quelle:  http://derstandard.at)

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[3] Die Achse des Antisemitismus
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Fuer einige - auch internationale - Aufregung sorgte Joerg Haiders
Besuch im Irak. Neben Staatschef Saddam Hussein traf Haider auch den
irakischen Vizepremier Tarek Aziz, um mit diesem "die gegenwaertige
internationale Lage und die Verschwoerung der USA und des Zionismus
gegen den Irak" zu eroertern. Laut der staatlichen irakische
Nachrichtenagentur INA ueberbrachte er "dem Praesidenten die Gruesse
des oesterreichischen Volkes und der Freiheitlichen Partei wie auch
deren Solidaritaet mit dem Volk vom Irak und seiner weisen Fuehrung".

Offiziell war Haiders Reise natuerlich nichts anderes als eine
"Privatreise mit humanitaerem Charakter" (O-Ton Vizekanzlerin
Riess-Passer). Da der Direktflug aber zuvor vom UN-Sanktionskomitee
bereits drei Mal abgelehnt worden war, und der Export von
Hilfsguetern in den Irak einer Genehmigung bedarf, koennten Haider
eine Geldstrafe von 140 000 Euro oder Gefaengnis von bis zu zwei
Jahren drohen. Wenig erfreut ueber Haiders Mission zeigte sich
naturgemaess der Koalitionspartner OeVP, allen voran Aussenministerin
Ferrero-Waldner, die sich von seiner Reise "voellig ueberrascht"
zeigte.

Unklar ist auch, wer die Reise und die transportierten Hilfsgueter
finanziert hat und wer die acht Passagiere an Bord der Maschine nach
Bagdad gewesen sind. In diesem Zusammenhang taucht immer wieder der
Name des in Deutschland wegen Waffenschmuggels und Erpressung
verurteilten, jedoch vorzeitig entlassenen Irakers Abdul M. Jebara
auf. Jebara siedelte sich 1990 bei St. Veit/Glan (Kaernten) an und
bekam dann ueberraschend schnell Aufenthaltsgenehmigung und
Gewerbeschein. Fuer beide Bescheide war Landeshauptmann Haider
zustaendig gewesen.

Jebara werden enge Kontakte zur rechtsextremen Szene und zum
irakischen Geheimdienst nachgesagt. Ueber "S.O.S. Irak" organisiert
Jebara in Oesterreich und Deutschland die Solidaritaet mit dem
irakischen Regime. Dabei stuetzt er sich vorwiegend auf Personen und
Organisationen aus dem rechtsextremen Milieu. Laut Innenministerium
wurde Kaernten bereits zweimal angewiesen, "ein Verfahren zur
Erlassung eines Aufenthaltsverbotes einzuleiten", bisher ohne Erfolg.

(Quelle:  http://derstandard.at)

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[4] FPOe im FunktionaerInnentraining
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Einmal mehr gab es oeffentlichen Streit innerhalb der FPOe, diesmal
allerdings in der bundespolitischen Chefebene. Unmittelbar nach dem
diesjaehrigen Opernball legte Klubobmann Peter Westenthaler eine
mehrtaegige Oeffentlichkeitspause ein. Seine Parteichefin und
Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer flog in ihrer Funktion als
Sportministerin in die USA als Olympiaunterstuetzung. Joerg Haider
trat seine Irak-Reise an. Andere hohe Parteifunktionaere spielten
solange mit Ruecktrittsvermutungen betreffend Westenthaler, dass
dieser schliesslich doch an die Oeffentlichkeit zurueckkehrte: Mit
wenig diplomatisch verhuellten Angriffen insbesondere gegen Haider
und Riess-Passer. So waren denn endlich alle Beteiligten beleidigt
und Haider erklaerte nicht zum ersten Mal seinen "unwiderruflichen"
Rueckzug zumindest aus seinen bundespolitischen Funktionen in der
FPOe. Nun musste auch Riess-Passer ihren Olympia-Besuch abbrechen,
was ihr angesichts der politischen Aufregungen rund um Haiders
Irak-Reise wohl nicht besonders schwer fiel.

Ein unmittelbarer Anlass fuer diese mehrtaegigen Streitereien war
sicherlich Westenthalers Vorgehen bei der Neubesetzung des ORF-Teams.
Seine etwas zu oeffentlichen Personenwuensche passen schliesslich
schlecht zu einer Partei, welche jahrelang gegen parteipolitische
Besetzung und Bevorzugung persoenlicher FreundInnen bei wichtigen
Aemtern wetterte.

Wenige Tage spaeter war die ganze Geschichte aber auch schon wieder
vorbei: Westentaler bleibt; Haider steht "selbstverstaendlich" auch
in Zukunft mit Rat und Tat zur Verfuegung. Nur eine Ministerin muss
gehen ... und Koalitionspartner OeVP? Deren FunktionaerInnen bleiben
auch weiterhin weltmeisterlich in Sachen Schweigen. Ist doch alles
ein innerparteiliches Problem.

(Quelle:  http://derstandard.at)

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[5] Und wieder ein neuer Minister
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Keine grosse Ueberraschung war der Ruecktritt von
Infrastruktuministerin Monika Forstinger (FPOe), galt sie doch
praktisch ab Amtsantritt - sie hatte Ende 2000 Michael Schmid auf
seinem Posten beerbt (siehe boeses:oesterreich 1200) - als
Abschusskandidatin. Zu auffaellig war ihre eklatante Inkompetenz,
gepaart mit seltsamen Spleens - z.B. Kleidungsvorschriften im
Ministerium -, die sie schon bald zur Lachfigur der ansaessigen
Presselandschaft machten. Um dies zu kaschieren war ihr dann auch
nichts zu teuer: Immerhin eine Million Euro liess sie sich in ihrer
Amtszeit Dienstleistungen im Bereich Organisation und Pressearbeit
von externen Beraterfirmen kosten.

Ihr Nachfolger ist mit Mathias Reichhold ein weiterer enger
Vertrauter Joerg Haiders. Er war zuvor Landeshauptmann-Stellvertreter
in Kaernten, hatte sich aber vor einem Jahr ins Privatleben
zurueckgezogen. Seine jetzige Rueckkehr markiert den vierten Wechsel
in der FPOe-Ministerriege in gerade mal zwei Jaren Amtszeit.

(Quelle:  http://derstandard.at)

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[6] Antifaschismus in Salzburg
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Am Bahnhofsvorplatz in Salzburg soll ein antifaschistisches Mahnmal
entstehen. Mittlerweile kamen 5 Projekte in die Endausscheidung, von
denen eines ausgewaehlt und dessen Umsetzung vielleicht schon dieses
Jahr begonnen wird. Die Stadt hat dafuer 145.000 Euro zur Verfuegung
gestellt, eine Entscheidung, die mit Ausnahme der FPOe von allen
Gemeinderatsfraktionen unterstuetzt wurde. Der FPOe
Vizebuergermeister Siegfried Mitterdorfer haelt ein
antifaschistisches Mahnmal naemlich fuer ein "Ergebnis einer
politisch-neurotischen Zwangshandlung".

(Quelle:  http://derstandard.at)

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[7] Verdraengte Opfer des Nationalsozialismuses
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Wenig bekannt ist, dass viele Opfer der nationalsozialistische
Militaerjustiz in Oesterreich noch immer nicht rehabilitiert worden
sind. Rechtlich muss jedes einzelne Opfer eine Pruefung des
jeweiligen Falles beantragen, was erst Mitte der 90-iger Jahre
erstmals geschah. Der oesterreichische Staat konnte sich erst vor 2
1/2 Jahren zu einem Nationalratsbeschluss - den die FPOe natuerlich
ablehnte - durchringen, der ein entsprechendes Forschungsprojekt mit
218.000 Euro unterstuetzt.

Jetzt wurde eine Halbzeitbilanz praesentiert, in der die Geschichte
von ueber 2.300 Opfer erfasst wurde. Am Leben waren davon
mittlerweile freilich nur mehr 56, von denen wiederum nur sechs
bereit waren, ein Gespraech ueber ihr Schicksal zu fuehren. Der
Hauptgrund dafuer liegt in der Angst vor sozialer Aechtung, da
Wehrmachtsdeserteure in breiten Kreisen noch immer als
Vaterlandsverraeter gelten und deswegen sogar im eigenen familiaeren
Bereich ihre Vergangenheit verschweigen.

(Quelle:  http://derstandard.at)

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[8] Gezieltes Sparen
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Knapp vor dem Aus stand der Auslandsgedenkdienst in Montreal [Der
Gedenkdienst ist eine Alternative zur verpflichtenden Ableistung des
Militaerdienstes, Anm.]. Um Kosten zu sparen entschloss sich
Innenminister Ernst Strasser (OeVP) kurzerhand, die Zahlungen des
Ministeriums fuer die drei oesterreichischen Auslandszivildiener im
Holocaust-Museum in Montreal einzustellen.

Um das Projekt fortsetzen zu koennen, hat sich nun die juedische
Gemeinde in Montreal bereit erklaert, die Finanzierung von zwei
Zivildienern mit 1. Maerz 2002 zu uebernehmen. Der Politologe und
Gruender des oesterreichischen Gedenkdienstes Andreas Maislinger
kritisiert, dass trotz der internationalen Beliebtheit des
Gedenkdienstprojektes in Oesterreich geringes Interesse am
Gedenkdienst besteht und es staendig Schwierigkeiten mit der
Finanzierung gibt.

(Quelle:  http://derstandard.at)

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[9] Rechtsextremer verurteilt
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Der rechtsextreme Zeitungsherausgeber Walter Ochsenberger wurde wegen
Leugnung des Holocausts zu zwei Jahren Gefaengnis verurteilt, davon
16 Monate auf drei Jahre bedingt. Der bereits mehrmals einschlaegig
vorbestrafte Ochsenberger will nach eigenen Angaben nie mehr ueber
dieses Thema schreiben. Nach der Verbuessung der letzten Haftstrafe
versuchte er sich mit dem Zusatztext "Wir ..... glauben an den
Holocaust ..., um einer langjaehrigen Hafstrafe zu entgehen" vom
Inhalt der Artikel seiner Publikationen zu distanzieren.

(Quelle:  http://www.doew.at)

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[10] Minderheitenpolitik in Kaernten
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VertreterInnen der Volksgruppen in Kaernten haben beschlossen, eine
Beschwerde an Innenminister Ernst Strasser (OeVP) wegen der von der
FPOe - von VerfassungsrechtlerInnen als illegal bewerteten -
geplanten Volksabstimmung zu den zweisprachigen Ortstafeln
einzureichen (siehe boeses:oesterreich 1201). Das Innenministerium
erklaerte sich jedoch mittlerweile als nicht zustaendig, und verwies
auf die in Kaernten ansaessigen obersten Organe und den
Verfassungsgerichtshof.

Der Stellvertreter von Landeshauptmann Joerg Haider (FPOe),
FPOe-Obmann Martin Strutz liess den Volksgruppenvertretern
ausrichten, dass ihn die Beschwerde "wenig kuemmert" und er die
Volksgruppengremien generell "nicht ernst" nimmt.

(Quelle:  http://derstandard.at)

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[11] Streit um "Kronen-Zeitung"
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Zu einer offen ausgetragenen Auseinandersetzung ueber die Blattlinie
der groessten oesterreichischen Tageszeitung "Kronen Zeitung" kam es
zwischen deren Herausgeber, Hans Dichand, und dem
Mehrheitseigentuemer, der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ),
die die politische Unabhaengigkeit der Kronen-Zeitung aufgrund der
Propaganda des Blattes fuer das FPOe-Volksbegehren gegen das
tschechische Atomkraftwerk Temelin (siehe boeses:oesterreich 0102) in
Frage stellt.

Aber Dichand wird sich auch weiterhin nicht in sein stramm rechtes
Weltbild reinreden lassen und so laeuft nun eine neue Serie zum Thema
Benes-Dekrete "?Nemcum smret!? - Tod den Deutschen!", die bei der
rechtsgerichteten Sudetendeutschen Landsmannschaft, groesste
Zufriedenheit hervorruft. Und damit es weiterhin so bleibt wie es
ist, will der 81-jaehrige Dichand seinen Sohn Christoph als seinen
Nachfolger festlegen.

(Quelle:  http://derstandard.at)

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[12] Keine Strafe fuer Haeftlingsmisshandler
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Ungeschoren kam ein Justizwachebeamter davon, der - bewiesenermassen
- einen Haeftling misshandelt hat. In der Nacht zum 21. Mai 2001
hatten Beamte in eine Streiterei zwischen Haeftlingen eingegriffen
und dies sehr nachhaltig: Einer der Gefaengnisinsassen wurde dabei
durch den Einsatz von Gummiknuepeln und Faustschlaegen so verletzt,
dass er sich dabei unter anderem eine Rissquetschwunde an der Stirn
zuzog.

In dem daraufhin einegeleiteten Verfahren gegen den amtshandelnden
Justizwacheangestellten, kam dieser nun ohne Strafe davon, da es sich
dabei - so das Gericht - nur um einen "leichten Exzess" gehandelt
habe.

(Quelle:  http://derstandard.at)

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[13] Polizeiliche Pinups
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Dass diverse Berufsgruppen Kalender mit Nacktphotos herstellen, ist
ja an sich nichts Neues. In Graz liessen sich aber mehrere Polizisten
des Mobilen Einsatzkommandos ablichten, was dann doch fuer Aufregung
sorgte. In einschlaegigen Macho-Posen mit Dienstwaffen, Handschellen
und Schlagstoecken posierten sie neben nachtraeglich unterlegten
weiblichen Modellen.

Der Verkauf der Kalender wurde mittlerweile aufgrund einer Anzeige
gestoppt, von Seiten des Innenministeriums ist geplant, gegen die
Betroffenen disziplinaere Schritte zu setzen. Dies stoesst - wenig
ueberraschend - auf Widerstand des steirischen Klubobmanns und
Landesvorsitzenden der freiheitlichen Polizeigewerkschaft Lafer.
Anstatt gegen "kleine Beamte" vorzugehen, waeren seiner Meinung nach
"derart schnelle und harte Reaktionen" gegen den Verkauf von
illegalen Drogen angebrachter. Unterstuetzung gibt es auch von
prominenter Stelle: Vizekanzlerin Riess Passer bezeichnete das
Vorgehen gegen die Polizeibeamten als "Ueberreaktion" und "reine
Schikane".

(Quelle:  http://www.orf.at)

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[14] Oesterreichische U-Haft-Praxis menschenrechtswidrig
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Der Rechtsanwalt Richard Soyer hat vom Europaeischen Gerichtshof fuer
Menschenrechte in Strassburg mit einer Klage gegen die Republik
Oesterreich Recht bekommen. Es geht um die Praxis, dass einer in
Untersuchungshaft befindlichen Person die Kontaktaufnahme mit einem
Verteidiger erst nach 2-3 Tagen gewaehrt wird, und bei
Verdunkelungsgefahr ein unbeaufsichtigter Kontakt ueberhaupt nicht
moeglich ist.

Das Justizministerium will die Entscheidung im Rahmen einer geplanten
Reform pruefen, allerdings ist der bereits diskutierte Entwurf fuer
Soyer "wieder nur halbherzig". Darin ist ein unbeaufsichtigter
Kontakt bei Verdunkelungsgefahr erst ab 14 Tagen vorgesehen.

(Quelle:  http://derstandard.at)

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EPILOG
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Falls ihr diese Aussendung nicht mehr von uns haben moechtet,
schreibt uns einfach ein kurzes Mail. Bitte schaut aber zuerst, ob
ihr das betreffende Mail auch wirklich DIREKT von uns bekommen habt,
sonst muesst ihr euch halt an die netten Leute wenden, die diese
Aussendung weitergeschickt haben ;-)))))

Umgekehrt geht das natuerlich auch (und freut uns auch viel mehr).
Wer/welche in Zukunft direkt von uns, und damit auch garantiert alle
unsere Aussendungen, kriegen moechte mailt uns einfach mit dem Wunsch
in unseren Verteiler aufgenommen zu werden (Und auch hier noch mal
der Hinweis: Schreibt wenn moeglich bitte in deutsch oder englisch!).

Noch einfacher koennt ihr den Newsletter auf unserer Homepage
( http://www.raw.at) im Bereich "Kontakt" bestellen. Einfach
e-mail-Adresse ausfuellen, die gewuenschte(n) Sprache(n) auswaehlen
und ab damit!

In diesem Sinne
bis zum naechsten Mal
KEIN FRIEDE MIT OESTERREICH!!!

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25.02.2002
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