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Bremen: Hausbesetzung!

Wir haben heute, am Samstag, den 16.02.2002 das Haus in der Parkallee 5
in Bremen besetzt! Wir haben es uns genommen, weil wir nicht zulassen
wollen, daß Wohnraum mutwillig dem Verfall überlassen wird. Das Haus in
der Parkallee 5 steht nun seit langer Zeit Leer. Trotz mehrfacher
Versuche mit dem Eigentümer, über eine mögliche Nutzung des Hauses zu
verhandeln, dauert dieser Zustand an. Schlimmer noch: obwohl das Haus
eine völlig intakte Bausubstanz hat, wurden schon sanitäre Anlagen,
Treppen, Fußböden und vieles mehr zum Teil völlig zerstört oder
beschädigt. Das wollen wir ab heute ändern!

Was wir wollen:

Wir sind der Meinung, daß Wohnraum ein elementares Menschenrecht ist,
und für alle bezahlbar sein muß. In unserer Gesellschaft ist es aber so,
daß sich viele gerade noch eine Wohnung leisten können. Nicht selten
sind diese auch noch in einem katastrophalen Zustand. Bessergestellte
dagegen können sich ohne weiteres eine größere, bessere und meist auch
gesündere Wohnung leisten. Anstatt also z.B. leerstehende Gebäude (von
denen es auch in Bremen viele gibt - z.B. die Schule in der Lothringer
Straße oder das alte Saturn Hansa Gebäude) als günstigen Wohnraum
herzugeben, ist es der kapitalistischen Logik zufolge aber profitabler,
diese auch weiterhin jahrelang leerstehen zu lassen. Verwertungs- und
Profitinteressen stehen auch hier, wie immer an erster Stelle. Zu
hoffen, daß sich daran was ändert können wir lange. Deshalb haben wir
das Haus in der Parkallee 5 einfach besetzt, und haben damit einen
Schritt in die richtige Richtung getan: wir schaffen uns die
Möglichkeit, unser Leben, unseren Alltag wieder ein Stück weit nach
unseren Bedürfnissen und Interessen zu gestalten, anstatt im Sinne des
Systems einfach nur zu funktionieren.
Als Gruppe von Menschen verschiedener Altersgruppen, Azubis und
StudententInnen, die künstlerisch tätig sind, bietet das Haus für uns
viele Möglichkeiten. Es gibt Wohnraum für ca. 10 Personen. Leute, denen
eine Wohnung auf dem normalen Wohnungsmarkt zu teuer ist, oder die
einfach Lust auf zusammen-leben haben, können hier gemeinschaftlich das
Haus wiederbeleben und nutzen. Außerdem gibt es genügend Platz für
Werkstätten und Veranstaltungsräume, die von uns und NachbarInnen
genutzt werden könnten. Daß wir dabei auf Unkommerzialität höchsten Wert
legen, versteht sich von selbst.

Was wir jetzt machen:


Wir werden sofort versuchen, mit dem Eigentümer, über eine Nutzung des
Hauses zu verhandeln. Mit etwas Glück ist er vielleicht sogar froh
darüber, daß wir ihm die Entscheidung abgenommen haben, wie es mit dem
Haus weitergehen könnte. Außerdem wollen wir anfangen, die Schäden im
Haus zu beheben, um es wieder bewohnbar zu machen. Ihr könnt uns dabei
unterstützen, indem ihr vorbeikommt, euch informiert oder mithelft.

Setzt euch dafür ein, daß wir hier drinbleiben können!

Familie B. Setzer

 

16.02.2002
Familie B. Setzer   [Aktuelles zum Thema: Soziale Kämpfe]  Zurück zur Übersicht

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