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Dresden: 13 februar's comin' + paranoide neo-nazis

Gedenk-Auftakt zum 13. Februar 2002 in Dresden
70 Neo-Nazis halten Saalveranstaltung ab
Neo-Nazi-Trauer um Bombardierung Deutschlands 1945 etabliert sich bundesweit

Am 9. Februar haben die Dresdner Neo-Nazis mit einem unglaublich paranoiden Aufwand eine Veranstaltung in städtischen Räumen (Club Müllerbrunnen) abgehalten. Der (geheime) Schleusungspunkt am Rande der Stadt wurde durch Neo-Nazi-Kleingruppen zur no-go-area. Mit am Start: bekannte Nazi-Schläger-Combos und fast sämtliche Dresdner Nazi-Kader. Details and Fotos at

 http://venceremos.antifa.net

Diese Veranstaltung war der Auftakt zur alljährlichen Dresdner Grossveranstaltung für Geschichtsrevisionismus. In den 80iger Jahren etablierten Friedensgruppen das Trauern um die toten Nazis des 13. Februar 1945 (Bombardierung durch die Alliierten). In den 90iger Jahren begannen Neo-Nazis sich in das Trauer-Spektakel zu integrieren. Das gemeinsame Treffen von Bürgern und Neo-Nazis - inhaltlich wie ganz real vor der Frauenkirche zum Gedenken bei Glockengeläut - fand grossen Anklang bei den Neo-Nazis. Die Zahl der Teilnehmerinnen am Gedenkmarsch zum 13. Februar stieg stetig. Dieses Jahr ist mit 1000 zu rechnen, es können auch ein paar mehr werden.

Erstmals gab es in diesem Jahr in Magdeburg einen Nazi-Aufmarsch anlässlich des Jahrestages der Bombardierung. Nach Dresden gehts dann munter weiter am 23. 02. in Pforzheim und am 30. 03. in Lübeck. Ab 8. Mai sollte der Spass dann erstmal kurz wieder vorbeisein. (Mal davon abgesehen, dass in Dresden auch zum 1. und 8. Mai jährliche Nazi-Aufmärsche stattfinden.)

Da in Dresden von links bis rechts alle am Trauern sind, findet niemand Muße zur Zivilcourage gegen den Nazi-Aufmarsch am 13. Feb.
Die Stadt hat wie jedes Jahr eine Allgemeinverfügung erlassen, nach der Versammlungen rund um die Frauenkirche verboten sind. Dass diene dem Schutz der Trauer und des Gedenkens. Der Bürger-Mob mit Kerzen, der sich dabei ansammelt, gilt nicht als Versammlung im politischen Sinne. Obwohl die politische Ausrichtung völlig klar ist: Täter werden zu Opfer gemacht, Geschichtsrevisionismus, Verharmlosung der Verbrechen des NS,...
Demonstrationen können ausserhalb eines bestimmten Gebietes in der Innenstadt stattfinden. Die Neo-Nazis laufen halb drumherum, die Friedensdemo ist ein bisschen raus aus'm Zentrum und am Altmarkt kundgebt das offiziöse Pack: Bürgermeister etc.

Um die Route der Demonstration "Wir danken den Allierten für die Zerschlagung Nazi-Deutschlands" wird noch verhandelt. Alternativ empfehlen sich private Stadtrundgänge um das Spektakel zu besichtigen.
Stadtplan etc. at

 http://venceremos.antifa.net

Aufruf siehe:  http://www.nadir.org/nadir/aktuell/2002/01/20/8208.html

 

10.02.2002
AntifaRechercheTeam Dresden [ART] [homepage]   [Aktuelles zum Thema: Antifaschismus]  Zurück zur Übersicht

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