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"Der stille Tod" Iso-Haft in Europa

WAS IST ISOLATIONSHAFT?
Durch die Isolationshaft sollen die psychische physische Integrität
der Gefangenen zertstört werden. Dies geschieht durch völligen
Reizentzug und ständige Überwachung: Die Zellen werden
abgehört und durch Kameras kontrolliert, es herrscht völlige Stille
durch schalldichte Mauern, die Wände und die Einrichtungen sind
weiß und künstliches Licht leuchtet permanent.
Die Gefangenen haben keinen Kontakt zu Gefangenen in den
anderen Zellen. Anwaltsbesuche bzw. Besuche von den
Angehörigen werden stark eingeschränkt und observiert. Jeglicher
Schriftverkehr zwischen AnwältInnen und Gefangenen wird vor der
Aushändigung kontrolliert und zensiert. Der Zugang zu Zeitschriften
und anderen Medien wie z.B. Hörfunk bedarf einer besonderen
Erlaubnis. Die Gefangenen werden sogar in den Zellen durch
ständige Leibesvisitation und elektrische Dedektoren kontrolliert.
Der Gefangene sieht keine Bewegung, hört keine Geräusche......
Kurz gesagt in der Isolationszelle herrscht nur das NICHTS....Alles
verliert seine Bedeutung und Dimension...
Nach einiger Zeit versagt das Nervensystem, Zeit und Ort verlieren
ihre Bedeutung. Bewegungen geraten außer Kontrolle, Reflexe
verschwinden. Es treten körperliche Beschwerden auf; Schwitzen,
Magenbeschwerden, Gewichtsverlust, Rückenschmerzen,
Kreislaufstörungen, Immunschwäche, Seh-und Hörstörungen.
Bei Gefangenen, die längere Zeit in Isolationshaft waren, wurde
festgestellt, daß sie sich in einem schlafähnlichen Angstzustand
befinden.......
Hier geben wir das Wort an diejenigen, die über längere Zeit in
Europa Isolationshaft erlebt haben...
Im Dokumentarfilm "DER STILLE TOD", von Hüseyin Karabey, ein
Regisseur aus der Türkei, versuchen ehemalige politische
Gefangene und Familien aus Spanien, Italien, Deutschland, Irland
und USA, Isolationshaft und ihre Auswirkungen zu beschreiben.

"DER STILLE TOD" ist erstmals im Juni 2001 in der Türkei
uraufgeführt worden. Zur Zeit läuft sie trotz der Aufführverbote in
vielen Kinos in der Türkei, weiter.
Im Dezember 2001 wurde der Film in Berlin in Anwesenheit der
Regisseur und ehemaligen Gefangenen wie Irmgard Möller, Jim
Mcveigh und Libertad! aufgeführt und stiess auf grosse Interesse.

WIDERSTAND GEGEN DIE ISOLATIONSHAFT IN DER TÜRKEI
Aus aktuellem Anlass, denn in der Türkei geht der Kampf gegen
Isolationshaft seit dem 20. Oktober 2000 immer noch weiter,
werden wir diesen Film in Zusammenarbeit mit Komitee gegen
Isolationshaft Hamburg, bundesweit aufführen.
Im Anschluss an den Film, möchten wir über die aktuelle Situation
in der Türkei berichten. Nach Zeit und Möglichkeit wird auch der
Regisseur Hüseyin Karabey dabeisein.
Alle, die Interesse haben, den Film in den jeweiligen Städten zu
zeigen, bitten wir sich mit uns oder mit Komitee gegen
Isolationshaft < noisolation@ninebyte.de> in Verbindung zusetzen.

Regisseure Hüseyin Karabey:
1970 in Istanbul geboren und drehte bislang fünf Dokumentationen
und drei dramaturgische Filme. Finanziert seine Filme durch
Auszeichnungen und Spenden.
-ATRUS-CAMP:1996, 25 Min., Die Flucht einer kurdischen Familie
in den Nordirak,
-1.MAI: 1997, 45 Min., Der Tod am Tag der Arbeit,
-BACCELORS INNS: 1997, 45 Min., kurdische Arbeiter in Istanbul,
-SEIN NAME:AYTAC: 1998, 45 Min., Die Biographie des
türkischen Schauspielers Atac Arman,
-VERLORENE MENSCHEN UND DIE STRASSE:1998, 45 Min.,
Strassenkinder und ihre Familien,
-BORAN: 1999, 35 Min.,"Verschwundene" in der Türkei, erhielt
1999 den Preis des türkischen Kulturministeriums auf dem
internationalen Kurzfilmfestival in Antalya sowie weitere
Auszeichnungen auf den Filmfestivals von Tel Aviv, Imola und
Santiago de Chile
-DER STILLE TOD: 2000/2001, 90 Min., Isolationshaft in Europa
und USA.

SOLIDARITÄTSKOMITEE MIT TAYAD

 

04.02.2002
tayadkomite@gmx.de    Zurück zur Übersicht

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