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München: Freitag 1.03.

Jetzt erst recht"! - Grüße nach New York, Porto Alegre, Argentinien und
Stadelheim (Hallo "Ebs" und alle anderen "Eingefahrenen")!
Eine kurze Tagesübersicht aus München (Pressegruppe des Bündnisses):

Seit den frühen Morgenstunden wird von den Polizeikräften die Stadt München
mit einem Belagerungsring abgeschirmt. An sämtlichen Einfallstraßen nach
München kommt es zu massiven Kontrollmaßnahmen, zahlreiche
Gefangenentransporter stehen für einen Abtransport bereit. Bei der Anreise
über die A 9 werden bei der Ausfahrt Allershausen Stadtverbote für die
Bayerische Landeshauptstadt erteilt und die betroffenen Personen wieder auf
den Heimweg geschickt. Auf dem Nürnberger Bahnhof werden Platzverweise
ausgesprochen, um die Leute an der Fahrt nach München zu hindern. Bei
Zuwiderhandlung wird mit Unterbindungsgewahrsam gedroht.

An dem Grenzübergang Salzburg werden seit 13 Uhr ca. 47 Personen
festgehalten, die Verhinderung der Einreise nach Deutschland wird mit der
erlogenen Behauptung, die Saalveranstaltungen seien auch verboten,
begründet. In Berlin werden aus 2 Bussen, die auf dem Weg nach München
waren, alle Jugendlichen unter 16 Jahren rausgeholt und ihren Eltern
übergeben!!! In Begleitung mehrerer Fahrzeuge der "Einheit 22", dem Berliner
Pendant des USK , geht es weiter Richtung Brandenburg. Dieser
"Begleitschutz", so wird gemutmaßt, soll bis Brandenburg gehen, weil dort 4
Tage Unterbindungsgewahrsam, statt 2 in Berlin, drohen!
Die Insassen eines weiteren Busses aus Österreich, werden von der
Österreichischen Polizei mit einem Bescheid ihrer Bayerischen Kollegen
konfrontiert, in dem es heißt: "Die Insassen jeden Busses, der nach Bayern
durchkommt, werden in Unterbindungsgewahrsam genommen!"

Die "bayerische Linie" nimmt immer deutlichere Konturen eines
Obrigkeitsstaates an, ob sich jedoch Tausende Menschen einen "kollektiven
Maulkorb" verpassen lassen werden, das wird sich zeigen bzw. ist bereits
dabei sich zu artikulieren.

Nach der Presseerklärung des Bündnisses (17 Uhr), u.a. mit Konstantin
Wecker, verharrte eine große Menschenmenge (ca. 2000) auf dem Marienplatz.
Lautstark und mit Transparenten wurde der allgemeine Unmut gegen den
Ausnahmezustand in München zum Ausdruck gebracht. Die Überreaktion der
geballten Staatsmacht drückt sich bisher durch die Festnahme von mindestens
250 Personen aus, allein auf dem Marienplatz werden mehr als 150 Leute in
Gewahrsam genommen. Einem "Pro 7-Reporter" wurde aus Polizeikreisen
gesteckt, dass das USK bis 20 Uhr gedenkt "locker" vorzugehen und danach
zwischen Marien- und Odeonsplatz komplett räumen wird. Auf dem
Rothkreuzplatz, vorrübergehend als Ausweichplatz für die heutige Kundgebung
vorgesehen, befinden sich 150 Leute im "Polizeikessel". Eine Theateraktion
auf dem Stachus wurde komplett abgegriffen.

Es kursiert auch das Gerücht, womöglich ist das ja auch Fakt, dass die
Webseite des Bayerischen Landtages lahmgelegt wurde!

 

02.02.2002
Pressegruppe des Anti-NATO-Bündnisses   [Aktuelles zum Thema: Antimilitarismus]  [Schwerpunkt: NATO Kriegskonferenz]  Zurück zur Übersicht

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