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Frankfurt/Oder: Peinlicher Naziauftritt am 12.01.

Desaster in FF/O

Rund 30 Neonazis zogen am heutigen Sonnabend durch die leeren Straßen von Frankfurt an der Oder, und blamierten sich

Rund 30 Neonazis folgten heute dem Aufruf der "Interessengemeinschaft für die Wiedervereinigung Gesamtdeutschlands (IWG)" und deren Vorsitzenden Georg Paletta und fanden sich zu einer Demonstration unter dem Motto "Recht auf Heimat" am Frankfurter Hauptbahnhof ein.

Eine lustige Truppe scheint die IWG allemal zu sein. Nur einer durfte anscheinend längere Reden halten - der Chef der IWG höchstpersönlich nämlich, Georg Paletta. Bevor er dies aber tat, beharrten die 30 Neonazis auf ihrem Demonstrationsrecht und marschierten durch die Grenzstadt. Auf der Gegenseite fanden sich zirka 100 Jugendliche am Hauptbahnhof ein, um ihrem Protest gegen den braunen Mob freien Lauf zu lassen. Zuerst mussten aber die friedlichen GegendemonstrantInnen die Entschlossenheit der Ordnungskräfte spüren, den Aufmarsch der Neonazis durchzusetzen. So wurden sie mit aller Gewalt auf den Gehweg abgedrängt. Straße frei für die Nazis. Rund eine halbe Stunde gingen die Neonazis durch das verschlafene Frankfurt. Scheinbar niemand hat sie gehört - außer den GegendemonstrantInnen, die mittels der einschlägig bekannten Sprechchöre die 30 ewig Gestrigen übertönten. Bereits auf dem Rückweg bekamen die Neonazis dann doch noch die Entschlossenheit der FrankfurterInnen zu spüren. Rund 50 Menschen bildeten kurz vor der Kreuzung zur Heilbronner Str. eine Sitzblockade. Der Einsatzleiter der Polizei pfiff die herannahenden behelmten knüppelwütigen Potsdamer Kollegen sofort zurück. "Hier wird nicht geräumt" - Zehn Minuten gab er den Protestierenden. Einige Nazis fühlten sich bereits jetzt ohnmächtig, dem lautstarken Protest der linken Jugendlichen etwas entgegenzusetzen. Auf Sprechchöre wie "Stalingrad" folgten Antworten wie "Wo wart ihr in Buchenwald?". Sofort drängten die Ordner den paralysierten Skinhead ab - ohne Folgen seitens der Polizei: "Das ist mit den Gerichten abgeklärt. Soetwas darf man sagen." meinte ein Polizist dazu. Nachdem die Neonazis auf dem Gehweg die Blockade umgingen, liefen sie zurück zum Hauptbahnhof, wo ihr Versammlungsleiter, Georg Paletta, eine grandiose Grundsatzrede hielt. Vielleicht mag sein hohes Alter einiges entschuldigen, aber fallen folgende Zitate auch darunter?

"Michail Gorbatschow hat im Rahmen der 2+4-Verträge Deutschland die Rückgabe der Ostgebiete angeboten. Sogar Polen war damit einverstanden. Aber der ehemalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher machte ein Strich durch die Rechnung."

Über solche und ähnliche Äußerungen und Palettas weitere Ausführungen über die gestiegenen Benzin- und Heizölpreise, den bösen Euro und Sätze wie "Das deutsche Volk ist dumm geworden." machten sich nur die herumstehenden Polizisten und die Antifas hinter den Polizeiketten lustig. Das Gelächter der Linken brachte die Nazis offensichtlich so durcheinander, dass sie nicht mehr wussten, wem sie zuhören sollten. Offenbar haben sie das Klatschen verlernt - verständlich, denn Paletta ließ es sich nicht nehmen glatte 30 Minuten im Führerstil einen Unfug zu erzählen, den selbst die nationale Jugend nicht mehr verstand. Um die Schmach ein wenig abzukürzen sang die von Paletta als "Zukunft Deutschlands" bezeichnete Glatzenschar noch die erste Strophe der deutschen Nationalhymne, bevor sie sich in ihre Züge und Autos verkroch. Eine Feststellung ließ sich der Megaphon-Halter Palettas aber vor der Abreise nicht nehmen:

"Es ist unmöglich, wenn wir hier mit Schneebällen beworfen werden. Den wir wissen, heute sind es noch Schneebälle - im Frühjahr werden es Steine sein, die sie auf uns werfen."

Mögen all seine Wünsche in Erfüllung gehen! Am 9. Februar 2002 geht es weiter - die gleiche Demo unter dem gleichen Motto in Guben. Weitere Infos und noch mehr Müll hierzu direkt bei Palettas Privatinitiative IWG im Internet unter

 http://www.gesamtdeutschland.de (Nazi-Seite !!!)

Last but not least...nächste Woche geht es nach Magdeburg. Naziaufmarsch verhindern. Treffpunkt für Berliner AntifaschistInnen:

Samstag, den 19.Januar 2001 - 08.30 Uhr Ostbahnhof, Abfahrt um 08.43 Uhr - Ankunft Magdeburg 10.43 Uhr. Antifa heißt mit dem Wochenendticket Naziaufmärsche verhindern !

Talking is over - Action is on !!!


mehr berichte und nette Fotos
 http://www.inforiot.de

 

13.01.2002
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