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Berlin: Streik an der FU Berlin

Kontakt:

Infofon: 030 - 83909111
ASTAFax: 030 - 8314536
eMail:  strike0102@gmx.net


Resolution der Studierenden der FU
(beschlossen auf der Vollversammlung am Di. 11.12.01)

1.Die Studierenden der Freien Universität Berlin beteiligen sich an den
EU-weiten SchülerInnen- und Studierendenprotesten.

2. Ebenso wie die Studierenden an der Humboldt-Universität sprechen wir uns
für einen zunächst 2-tägigen Besetzungsstreik am Dienstag, Mittwoch und am
Donnerstag aus, um unseren Widerstand durch Aktionen und in der Debatte
nachdrücklich an die Öffentlichkeit zu bringen. Am Donnerstag findet eine VV
statt, die die vergangenen Aktionen auswertet und weitere Aktionen, eventuell
Streik, beschliessen wird.


Unsere Forderungen sind:

3. Wir, die Studierenden der FU, fordern die sofortige Rücknahme des
Beschlusses zur Zwangsexmatrikulation.

4. Wir fordern die Bewilligung von mindestens 40 Projekttutorien, wobei
mindestens 800.000 DM zur finanziellen Absicherung bereitgestellt werden
müssen. Diese Projekttutorien müssen im Rahmen der Studienordnungen
anrechenbar sein.

5.Wir fordern den sofortigen Stopp der Rasterfahndung und die Löschung aller
herausgegebenen Daten bei den betreffenden Institutionen.

6. Die Entdemokratisierung und Umstrukturierung der Bildung nach rein
marktwirtschaftlichen Kriterien lehnen wir kategorisch ab, dazu gehören:
a. Hochschulräte
b. Studiengebühren
c. finanzielle Einschnitte, soziale Selektion sowie inhaltliche Verkürzung
und Verschulung unter dem Deckmantel der Einführung von MA und BA in der
jetzt geplanten Form.
d. die Erprobungsklausel
e. Spezialisierung der Hochschulen

7. In diesem Zusammenhang richtet sich unser Protest gegen das im Rahmen der
WTO- Verhandlungen beschlossene GATS- Abkommen, durch welches der Schul- und
Hochschulsektors international privatisiert wird. Wir betrachten uns als Teil
einer globalisierungskritischen Bewegung, die sich gegen Privatisierung
vormals öffentlicher Güter ( Gesundheit, Wasser etc.) richtet.

8. Wir sagen NEIN zu dem Krieg in Afghanistan und zur Militarisierung des
öffentlichen Raumes. Während seit Jahrzehnten im Sozial- und Bildungssektor
gespart wird, werden in den nächsten 15 Jahren über 210 Milliarden DM für
Neuinvestitionen bei der Bundeswehr bereitgestellt.
Wir fordern Geld für Bildung und Soziales, nicht für Panzer und Raketen.

9. Aus diesem Grund unterstützen wir die Demonstration am 12.12.01 gegen
Bildungsabbau und am 15.12. gegen Krieg und und Sozialabbau.
Wir rufen alle Studierenden, DozentInnen, ProfessorInnen und überhaupt alle
Menschen auf, sich an diesen Protesten zu beteiligen.

10. Wir fordern die Abschaffung jeglicher Zugangsbeschränkungen zu Bildung.

11.Wir sind für die freie Selbstbestimmung des Studiums: keine Kontrolle von
Seminarbesuchen (Nachweispflicht).

12. Desweiteren lehnen wir jegliche Repressionen an der Universität ab. Der
Wachschutz darf niemanden schikanieren. Er soll entlassen werden.

13. Auch jede Möglichkeit der elektronischen Überwachung der
Studierendenschaft wie z.B. durch die Einführung von sogenannten Chipkarten
lehnen wir kategorisch ab.

14. Wir fordern politisches Mandat für die Studierendenvertretung. Es ist
unerträglich, wenn Studierende als "Fieberthermometer der Gesellschaft" (A.
Moravia) keine Verantwortung vor selbiger wahrnehmen dürfen.
Studierendenvertretungen an den Hochschulen müssen in allen Bundesändern
gesetzlich festgeschrieben werden .

15. Wir fordern die innere Demokratisierung der Hochschulen unter
gleichberechtigter Beteiligung aller Statusgruppen
(ProfessorInnen,Studierenden und MitarbeiterInnen).


Die Studierenden der FU Berlin.

Berlin, 11.12.2001

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12.12.2001
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