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Kolumbien: Student erschossen

Genua ist ueberall - kolumbianischer Student erschossen Genua ist
ueberall.

Kolumbianischer Student waehrend Anti-Imperialismus-Protest
erschossen. Ein kolumbianischer Student wurde heute bei
Auseinanderschreitungen in Bogotá von der Polizei erschossen. Eine
Studentengruppe der Nationalen Universitaet (Universidad Nacional de
Colombia, der wichtigsten der wenigen oeffentlichen Universitaeten)
hatte am Mittag mit einer Protestaktion gegen einschneidende
Massnahmen in der kolumbianischen Landespolitik sowie gegen die
imperialistischen Angriffe in Afganistan begonnen. Kolumbien leidet
selbst unter einer zwar indirekten, aber massiven Intervention der
USA durch den sogenannten Plan Colombia, der die
Buergerkriegssituation im Land nicht loest, sondern nur verschaerft.
Seit dem 11. September bestehen Plaene ueber einen direkten Eingriff
der Nordamerikaner gegen die "terroristischen" Guerillaorganisationen
des Landes, womit Kolumbien in das Zentrum des aktuellen Konfliktes
rueckt. Hinzu kommen grosse innenpolitische und soziale Probleme:
derzeit werden von staatlicher Seite vor allem in den Bereichen
Gesundheit und oeffentliche Bildung die Mittel gestrichen, um den
Ausbau des Polizei- und Militaersektors zu finanzieren. Der
Studentenprotest hat in Kolumbien eine lange Tradition. Seit jeher
sind es die Studenten der oeffentlichen Universitaeten, die gegen
soziale Ungerechtigkeit und bevoelkerungsfeindliche Politik
demonstrieren. Sie besitzen jedoch fast keine
Artikulationsmoeglichkeiten: Zugang zu den Medien haben sie nicht, da
sie entweder ignoriert oder als revoluzionaere Verbrecher
(bzw. "Terroristen") estigmatisiert werden. Dazu kommt eine direkte
Bedrohung durch ultra-rechte Kraefte und den Paramilitarismus: jeden
Monat wird ein Student oder Profesor einer oeffentlichen Universitaet
im Land umgebracht, im vergangenen Monat waren es vier. Der heutige
Mord wurde jedoch nicht von geheimen Todesschwadronen begangen,
sondern von einem Vertreter der staatlichen Gewalt. Das Vorgehen der
Polizei war besonders brutal: auch die sich nach dem Todesfall
spontan gebildete, friedliche Demonstration mehrerer hundert
Studenten wurde durch den massiven Einsatz von Traenengas, gewaltsame
Raeumung sowie offene Bedrohung beendet. Den Campus verlassende
Studenten wurden teilweise festgenommen, ein Grossteil musste bis in
die Nacht auf dem Unigelaeande ausharren. Fuer den morgigen Tag ist
ein Protestmarsch geplant, dessen Verlauf unabsehbar ist. Es folgt
die ofizielle Erklaerung der Studentenschaft zu den Ereignissen. Wir
suchen damit nicht nur Wege, um diese Nachricht weiter zu verbreiten
(damit sie zwischen Massaker-Berichten aus Afganistan und der Tuerkei
nicht voellig untergeht), sondern vor allem Formen, wie die
internationale Gemeinschaft Druck ausueben und wirkliche Solidaritaet
beweisen kann.

Wer Vorschlaege, Kontakte und Protestideen (international wie fuer
Kolumbien hat), melde sich bitte bei  mundofeliz@gmx.net

OEffentliche Erklaerung der Studentenschaft der Universidad Nacional
de Colombia, Sitz Bogotá, anlaesslich des Todes von Carlos Giovanni
Blanco Leguizamon

"Heute, am 7 November 2001, fand auf dem Campus der Universidad
Nacional de Colombia in Bogotá ein Aktionstag gegen verschiedene
politische Massnahmen der kolumbianischen Regierung sowie der USA
statt: die Arbeits- und Rentenreform, die Privatisierung von Bildung
und Gesundheit, das Gesetz der nationalen Sicherheit und die
Demokratieluege im Land, sowie das imperialistische Vogehen der
Vereinigten Staaten. Im Verlauf dieses Tages wurde der Student CARLOS
GIOVANNI BLANCO LEGUIZAMON (2. Semester Medizin) von der Nationalen
Polizei (mobiles Anti-Meuterei-Geschwader) ermordet. Hinzu kam die
polizeiliche Festnahme von weiteren Studenten, die sich vor Ort
aufhielten und ueber deren Aufenthalt wir bis jetzt keine
Informationen haben. Die Gemeinschaft der Universitaet bezieht eine
klare Position: "Wir sind gegen die Kriminalisierung des Protestes
der kolumbianischen Bevoelkerung und vor allem den heutigen Mord." Es
ist nicht richtig, das Volk wie Verbrecher zu behandeln, wenn es sich
organisiert, um gegen die ungerechte Politik dieses Staates zu
demonstrieren, der es immer weiter in das Elend fuehrt. Die heutigen
Ereignisse duerfen nicht ungestraft bleiben, wir muessen uns
mobilisieren und verhindern, dass wir in Angst und Verzweiflung
verfallen. Das Recht auf Protest darf nicht verletzt werden und wir
muessen uns organisieren, um die Rechte der kolumbianischen Nation zu
verteidigen!"

Wednesday November 7 6:50 PM ET Colombian Student Killed in Protest
BOGOTA, Colombia (AP) - A Colombian student was shot and killed
during protests at the National University against U.S.-led bombings
in Afghanistan and budget cuts at the school. The shooting occurred
during a confrontation between hooded students throwing homemade
grenades and riot police firing tear gas into the Bogota campus.
University Vice President Leopaldo Munera said the shot came from
where the police were standing. He declined to identify the slain
student. The shooting came a day after Colombia's largest leftist
rebel group issued a statement condemning the U.S.-led bombing
campaign, being carried out in response to the Sept. 11 terrorist
attacks in the United States. In August 2000, a police officer was
killed during a similar confrontation at the National University
during protests against then-President Bill Clinton's visit to
Colombia.

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09.11.2001
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