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Saarbrücken: überregionale Friedensdemonstration am 17.11.

AKTION 3.WELT Saar
Weiskirchener Str. 24
66679 Losheim am See
Telefon 06872 / 9930-56, Fax - 57
eMail:  a3wsaar@t-online.de


Pressemitteilung
Nr. 72 / 2. November 2001

Überregionale Friedensdemonstration - Sa - 17.November - Saarbrücken:


Für ein sofortiges Ende des Afghanistan-Krieges


Krieg ist keine Lösung


Vor dem Hintergrund des aktuellen Afghanistankrieges findet am Samstag,
17. November, in Saarbrücken eine Anti-Kriegsdemonstration statt, zu der
bisher 25 Organisationen aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland aufrufen.
"Wir bleiben dabei - Krieg ist keine Lösung" ist das zentrale Motto der
Veranstaltung, die von der AKTION 3.WELT Saar, der PDS Saarland und dem
Koordinationskreis gegen Atomkraft Saar initiiert wurde. Beginn der
Demonstration ist um 12 Uhr vor der Johanniskirche, gegenüber dem
Rathaus, Ecke Dudweiler / GHF-Straße. Unter den Unterstützern befinden
sich unter anderem Pax Christi im Bistum Trier, das Ökumenische Netz
Rhein-Mosel-Saar, Antifa Saar, VVN, AG Frieden Trier, DFG/VK,
Jugendstellen der Dekanate Dillingen, Saarbrücken 1 und Merzig.

Die durch den Krieg in Afghanistan verursachte Vertreibung von
Hunderttausenden Menschen, die Zerstörung ziviler Infrastruktur wie
Straßen, Brücken, Wasser- und Elektrizitätswerken tragen nichts zu einer
Lösung bei. Lösungsorientiert ist dagegen der Einsatz für eine gerechte
Weltwirtschafts-ordnung, der allen Menschen ein sicheres materielles
Auskommen verschafft.

Zu den Terroranschlägen am 11. September 2001 heißt es wörtlich in dem
Aufruf zur Friedensdemonstration: ?Die Massaker vom 11. September in New
York und Washington wurden nicht von den Unterdrückten dieser Welt
verübt. Wenn beispielsweise Bin Ladens Organisation "Al-Qaida dazu
aufruft, Amerikaner und Juden "wo immer sie sich befinden" zu ermorden,
wird ein Fanatismus sichtbar, der auf Vernichtung aus ist und eine
autoritäre Gesellschaft durchsetzen will. Die Schaffung einer gerechten
Weltwirtschaftsordnung ist eine Voraussetzung dafür, damit
Globalisierungsverlierer/innen nicht mit einem derartigen Fanatismus
sympathisieren.

Kritisiert wird auch die materielle wie juristische Aufrüstung im
Bereich "Innerer Sicherheit". Trotz gegenteiliger Beteuerungen werden
damit Menschen islamischen Glaubens unter einen Generalverdacht
gestellt. Zudem hätte keine der bisher beschlossenen Maßnahmen die
Terroranschläge verhindern können. Statt dessen ist es beeindruckend,
mit welcher Schnelligkeit fix und fertige Konzepte der inneren
Aufrüstung aus der politischen Schublade gezogen werden.

Wer ebenfalls daran interessiert ist, den Aufruf zu unterstützen, kann
sich wenden an: AKTION 3.WELT Saar, Telefon 06872 / 9930-56, Fax - 57,
eMail:  a3wsaar@t-online.de oder PDS Saarland, Telefon 0681 / 51775, Fax
- 51797

Hans Wolf


Der Aufruf zur Demonstration - 17.November, Saarbrücken - im Wortlaut:

Wir bleiben dabei: Krieg ist keine Lösung.
Für Frieden und eine gerechte Weltwirtschaftsordnung!

Seit dem 7. Oktober herrscht ein neuer Krieg. Die USA und Großbritannien
werfen Bomben und Raketen auf Ziele in Afghanistan. Die Weltmächte geben
vor, mit diesem Krieg den Terror zu bekämpfen. Wie in jedem Krieg sind
vor allem Unschuldige die Opfer, sie werden getötet, verletzt und
vertrieben. Hunderttausende Menschen sind auf der Flucht oder hungern in
ausgebombten Städten und Flüchtlingslagern. Daneben werden Einrichtungen
der Infrastruktur, wie Straßen, Brücken, Elektrizitäts- und Wasserwerke
gezielt zerstört. Wir fordern die sofortige Beendigung des Krieges!

Die Massaker vom 11. September in New York und Washington wurden nicht
von den Unterdrückten dieser Welt verübt. Wenn beispielsweise Bin Ladens
Organisation "Al-Qaida" dazu aufruft, Amerikaner und Juden "wo immer sie
sich befinden" zu ermorden, wird ein Fanatismus sichtbar, der auf
Vernichtung aus ist und eine autoritäre Gesellschaft durchsetzen will.
Die Schaffung einer gerechten Weltwirtschaftsordnung ist eine
Voraussetzung dafür, damit GlobalisierungsverliererInnen nicht mit einem
derartigen Fanatismus sympathisieren.

Die von den USA angeführte Anti-Terror-Koalition, der auch autoritäre
arabische Staaten angehören, soll die innenpolitische Lage beruhigen.
Dieser Krieg verfolgt aber auch ökonomische Interessen und eine neue
machtpolitische Ordnung in der Region.

Deutschland will seine Position als Weltmacht ausbauen. Die deutsche
Regierung unterstützt diesen Krieg bedingungslos und will nicht länger
nur Zahlmeister von Kriegsrechnungen sein. Die Bundeswehr soll weltweit
zur "Verteidigung deutscher Interessen" eingesetzt werden, wie dies
schon bei den bisherigen Auslandseinsätzen in Jugoslawien, dem Kosovo
und aktuell in Mazedonien der Fall ist. Alle Lehren aus der deutschen
Geschichte gehen endgültig über Bord.

Mit der weltweiten Mobilisierung geht eine Aufrüstung im Inneren der
Bundesrepublik einher. Innenminister Schily und die CDU überbieten sich
gegenseitig bei Vorschlägen, wie man bürgerliche Freiheiten und
rechtsstaatliche Grundsätze aushebeln kann. Wir lehnen alle
Gesetzesinitiativen ab, die die bürgerlichen Freiheiten und den
Datenschutz aushöhlen. Besonders solche, die alle Nicht-Deutschen weiter
diskriminieren oder wegen ihrer Religionszugehörigkeit kriminalisieren.
Keine der vorgeschlagenen "Sicherheitsverschärfungen" hätte die
Terroranschläge verhindert. Wir brauchen eine freie und gerechte
Gesellschaft und keinen Freibrief für Geheimdienste.

Sofortige Beendigung des Krieges
Keine Auslandseinsätze der Bundeswehr
Gegen den Fundamentalismus des Marktes und der Religionen
Für eine gerechte Weltwirtschaftsordnung


 

03.11.2001
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