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Frankfurt: Delta-Bau Aktionswochen von der Polizei vorzeitig beendet

Der Geschäftsführer der ABG-Holding, Frank Junker, hat gegen die
Wiederbeleber des entmieteten Wohnhauses Voltastr. 40 Strafantrag gestellt
und mit drei Hundertschaften Bereitschaftspolizei aus Wiesbaden räumen
lassen.
Es wurden Eltern vor den Augen ihrer Kinder in einem Gefangenentransporter
weggefahren, um Erkennungsdienstliche Maßnahmen durchzuführen und erst nach
vielen Stunden wieder freigelassen.

Statt mit den AktivistInnen zu verhandeln und ein friedliches Ende der
Aktion zu ermöglichen, hat Herr Junker es vorgezogen, die staatliche Gewalt
herbeizurufen. So gab es vor dem Polizeieinsatz keinerlei Gespräche mit ihm.
Und auch nach der Räumung zeigte er sich hart als es darum ging, die im Haus
verbliebenen Gegenstände wieder abzutransportieren.
Wichtiger war es ihm, das zum Abriss vorgesehene Haus nach "Schäden" und
Sachbeschädigungen zu durchsuchen.
Dabei waren es seine Handwerker, die das Haus beschädigt haben, als sie
mutwillig die Wasser- und Strominstallationen zerstörten.

Durch seine starre Haltung und seine mangelnde Bereitschaft zu Verhandlungen
hat Frank Junker bewiesen, dass es mit seinem Demokratieverständnis nicht
weit her ist - er arbeitet gegen die Interessen der MieterInnen aus
städtischen Wohnungen.
Wie es anders gehen kann, haben Polizei und Vertreter des
Bundesvermögensamtes bei der Aktion in der Schumannstr. 59 Anfang September
bewiesen. Statt auf staatliche Gewalt wurde auf Dialog gesetzt. Die
AktivistInnen haben ihrerseits die Zusagen eingehalten und das Haus
freiwillig geräumt. Eine solche Lösung wäre auch in der Voltastraße möglich
gewesen.
Der Polizeieinsatz war in dieser Form vollkommen unnötig und überzogen, was
sich auch daran zeigte, dass es von Seiten der AktivistInnen zu keinerlei
Widerstand gekommen ist.
Von einem Angestellten, der letztendlich im Dienste der Kommune steht,
erwarten wir mehr politisches Feingefühl. Ein soziales Problem, wie der
anhaltende Mangel an günstigem Wohnraum, insbesondere für größere Gruppen
und andere Formen des Zusammenlebens, lässt sich nicht durch polizeiliche
Gewalt lösen.

Wir fordern die Parteien im Römer auf, Druck auf Frank Junker, Hüter über
tausende von städtischen Wohnungen auszuüben, um

1. die Herausgabe unserer in der Voltastrasse verbliebenen Gegenstände zu
ermöglichen
2. die Strafanzeigen zurückzuziehen
3. endlich bezahlbaren Wohnraum für Wohngemeinschaften, Gruppen und
Initiativen zur Verfügung zu stellen.


Frankfurt am Main, den 28.10.01

igl21 "initiative gemeinsames leben im 21.jahrhundert" + ProWoKultA e.V.
"Projekte für Wohnen, Kultur und Aktion" + Street re.public + Wagenplatz
Rödelheim + Wohnprojekt Fritze "anders wohnen, anders leben e.V." + BAF
"beatz against fascism" + Playground + Jugendliche JuZ- Bockenheim

 http://igl21.de

 

29.10.2001
anonym zugesandt   [Aktuelles zum Thema: ÖffentlicherRaum]  Zurück zur Übersicht

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