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Dortmund: 25.10. VA-Tipp: US-Gewerkschaften und Zuwanderung: Anders als hier...

Arbeitskreis International
des Fachbereichs 8 von ver.di Dortmund
AKIM


US-Gewerkschaften und Zuwanderung : Anders als hier...

Veranstaltung mit
Valery Rey-Alzaga
(Service Employees International Union - SEIU)
und
Kimi Lee
(Garment Workers Center Los Angeles)

Am Donnerstag, den
25.Oktober 2001 um 19 Uhr
Fachhochschule Dortmund
Sonnenstraße 96

Die Dienstleistungsgewerkschaft SEIU in den USA hat als eine der
ersten seit Mitte der 80er Jahre konsequent die Organisierung von
MigrantInnen, unabhängig von Geschlecht und ihrem rechtlichen Status,
betrieben. Insbesondere im Niedriglohnsektor rund um die
Gebäudebewirtschaftung (die im gleichzeitigen Boom von new economy und
Migration enorm an Bedeutung gewonnen hat) hat SEIU nicht nur
erstmalig Streiks organisiert, sondern auch als eine von wenigen US
Gewerkschaften massive Mitgliederzuwächse zu verzeichnen. Der
kürzliche Streik der Hausmeister (Janitors) erreichte auch die
deutschen Medien. Und: Statt teuerer Reisen und überflüssiger
Versicherungen besteht die Dienstleistung der Gewerkschaft für ihre
Mitglieder unter anderem in allgemeiner Rechtsberatung, insbesondere
zur Erlangung der Staatsbürgerschaft, Sprachkursen etc pp. Valery
Rey-Alzaga arbeitete unter anderem für die "Justice for Janitors"
Kampagne der SEIU und ist selbst vor 15 Jahren aus Mexico in die USA
eingewandert.
Das Garment Workers Center das Kimi Lee leitet, wurde von
verschiedenen Organisationen (unter anderen Sweatshop-Watch) als
lokales Organisationszentrum für Los Angeles gegründet. LA ist die
Stadt der USA, in der es die meisten "Schwitzbuden" gibt. Das GWC
widmet sich auch der Aufgabe die Spaltung zwischen ArbeiterInnen aus
Lateinamerika und Asien zu überwinden. Wie verschiedene der neu
geschaffenen Worker Centers versucht das GWC durch interne
(gleichberechtigte Mehrsprachigkeit als Prinzip) und organisatorische
Maßnahmen (dort arbeiten, wo Gewerkschaften kaum hinkommen - in den
"Communities") unter anderem für die Legalisierung von MigrantInnen zu
arbeiten.
Während in Deutschland Gewerkschaften sich an Razzien gegen
nichtdeutsche ArbeiterInnen ohne Papiere beteiligen (IG BAU) oder den
Kanzler zu bejubeln, wenn er versichert, Osteuropäer kämen zumindest
lange noch nicht rein (ver.di), zeitliche Begrenzung für Greencard
fordern (DGB) oder im Alltag MigrantInnen "vergessen" ("Ganz unten" -
IGM), ziehen Gewerkschaften anderswo andere politische und
organisatorische Konsequenzen aus der Migration und der Verbreitung
von Niedriglohn-Dienstleistungen.
Valery Rey-Alzaga und Kimi Lee werden auf dieser Veranstaltung die
Arbeit ihrer Organisationen vorstellen und über die damit verbundenen
Fragen diskutieren.

Nachfragen, weitere Informationen, Verantwortung: Helmut Weiss, c/o
Fachbereich 8 ver.di
Am Ostwall 17-21 in 44135 Dortmund / Tel.: 0231 - 556338 /
 helmut@free.de

 

19.10.2001
AG3F   [Email] [Aktuelles zum Thema: Soziale Kämpfe]  Zurück zur Übersicht

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