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Schluss mit der imperialistischen Aggression in Afghanistan!

Schluss mit der imperialistischen Aggression in Afghanistan!

Der schreckliche Massenmord der Selbstmordattentate vom 11. September
kann die abscheuliche Bombardierung eines der ärmsten und am meisten
ausgebluteten Länder auf der Welt durch das reichste Land und seine
Komplizen in keiner Weise
rechtfertigen.

Die USA, die auf einem Weg fortfahren, den sie seit zehn Jahren in einem
rasanteren Tempo beschreiten, werfen sich zu weltweiten Gerichtsherren
auf, wobei sie Richter und Partei zugleich ist. Aufgrund von
"Schuldbeweisen", deren Kenntnis einigen der engsten Verbündeten
vorbehalten wird, haben die USA am 7. Oktober unter deren Beteiligung
und Unterstützung einen groß angelegten Angriff gegen Afghanistan
gestartet, der unfehlbar den enormen Aderlass verschlimmern wird, den
dieses Land seit der sowjetischen Invasion 1979 erlebt hat.

Ein weiteres Mal verbünden sich die USA, die zur Übernahme der Macht der
Taliban in Kabul beigetragen haben, gegen Fundamentalisten mit anderen
Fundamentalisten, nämlich denen der Nordallianz; damit stellen sie unter
Beweis, dass sie sich nicht um demokratische Grundsätze und um die
Interessen der Frauen scheren, dass sie diese nur dann aus purer
Heuchelei dem Schein nach hochhalten, wenn ihre eigenen strategischen
Interessen bedroht sind. Was für ein tolles demokratisches Bündnis
George Bush und seine NATO-Verbündeten mit dem saudischen Königreich und
den russischen Schlächtern des tschetschenischen Volks doch abgeben!

Im Gegensatz zum Golfkrieg von 1991 zielt die gegenwärtige Offensive,
über die Zerschlagung des Netzwerks von Ben Laden hinaus, auf den Sturz
des Taliban-Regimes ab. Im Irak hatten die USA auf den Fortbestand des
Regimes von Saddam Hussein gesetzt, aus Furcht, die Region würde
"destabilisiert". In Afghanistan besteht das Hauptziel in der Einsetzung
eines willfährigen Regimes in einem Land, dessen Bedeutung als
Durchgangsland für Erdöl und wegen seiner Schlüsselrolle für den Zugang
nach Zentralasien bekannt ist.

Es ist dringender denn je, massiv gegen diese neue Aggression (den
dritten imperialistischen Krieg großen Umfangs in zehn Jahren!) zu
mobilisieren, um dem immer aggressiveren Kurs der mächtigsten Staaten
Einhalt zu gebieten. Zugleich gilt es, sich den Angriffen auf die
demokratischen Rechte und die sozialen Errungenschaften
entgegenzustellen, von dem die laufende Offensive begleitet wird.

Dieses imperialistische Verhalten kann nur zu einer Zunahme der
Tendenzen zu blindem Terrorismus führen, dem die Zivilbevölkerung der
Aggressorstaaten zum Opfer fallen werden. Dem "Terrorismus" wird man nur
dadurch ein Ende setzen können, indem dessen tiefe Ursache beseitigt
wird: die in der Welt herrschende Ungerechtigkeit, für die die Regierung
der USA die Hauptverantwortlichkeit trägt.

8. Oktober 2001

Büro des Vereinigten Sekretariats der IV. Internationale

 

11.10.2001
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