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Lübeck: 20.10. antifaschistische Demonstration

Lübeck: 20.10. antifaschistische Demonstration Am 20.10.01 findet in Lübeck eine Demonstration unter dem Motto "Keine Ruhe für Nazis und Rassisten! Werdet aktiv! statt. Beginn der Demo ist ab 14 Uhr an der Bushaltestelle Kaufhof im Lübecker Stadtteil Marli. Für Auswärtige wird es allerdings auch einen Vorabtreffpunkt geben und zwar ab 13 Uhr an der alternative in der Willy-Brandt-Allee 9. Nach der Demo wird es auf der alternative ab 19 Uhr noch eine Veranstaltung mit dem Lübecker Flüchtlingsforum zum Zuwanderungsgesetz und dem Umgang mit Flüchtlingen in der BRD geben, sowie ab 21 Uhr eine Antifa-Soli-Party mit diversen Live-Bands. Wie nicht anders zu erwarten, war der im Sommerloch 2000 von der Bundesregierung verordnete "Aufstand der Anständigen" ein Sturm im Wasserglas. Das beim Bundesverfassungsgericht beantragte Verbot der NPD ist nicht viel mehr als eine PR-Aktion. Sie soll das Ansehen der BRD in der Welt wiederherstellen, dient jedoch keineswegs der konsequenten Bekämpfung der extremen Rechten. Doch was können wir auch von einem Staat erwarten, der täglich Menschen in Tod und Folter abschiebt und diejenigen kriminalisiert und bekämpft, die sich aktiv gegen Nazis zur Wehr setzen?! So setzt die Polizei die bundesweit fast jedes Wochenende stattfindenden Nazi-Aufmärsche meist unter Einsatz von Gewalt durch und nimmt potentielle "StörerInnen" fest. Bereits heute stehen Nazi-Strukturen zur Verfügung, die als Auffangorganisationen für NPD-Mitglieder in Betracht kommen. Eine von diesen ist das "Bündnis Rechts" (BR), das ihren Sitz im Lübecker Stadtteil Marli hat. Angefangen als kleine regionale Nazi-Gruppierung, verfügt das BR zwischenzeitlich über sieben Landesverbände. Die Bundesgeschäftsstelle befindet sich in der Wohnung ihres Vorsitzenden Dieter Kern in der Albert-Schweizer-Straße in HL-Marli. Kern ist Betreiber eines Info-Telefons, das dazu dient, Neo-Nazis für Aufmärsche zu mobilisieren, wobei er dort teilweise auch selbst als Anmelder fungiert und als antisemitischer Redner auftritt. Vor einigen Monaten wurde Kern vom Amtsgericht Lübeck wegen "Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen" (es handelte sich um einen SS-Totenkopf) zu einer Geldstrafe verurteilt. Mittlerweile wurde ihm auch die Stelle im Lübecker Umweltamt gekündigt. Mit dem ehemaligen NPD-Bundesvorstandsmitglied Reinhard Kessow wohnt ein weiterer führender "Bündnis Rechts"-Funktionär in Marli. Im Stadtteil existieren aber auch immer verstärkt Probleme mit Nazi-Skins. So wurde beispielsweise Ende August Ende 2000 ein 33-jähriger Afrikaner von zwei Nazi-Schlägern beleidigt und körperlich mißhandelt. Die beiden Täter verfügen über enge Kontakte zum "Kameradschaftsbund Lübeck", einem Zusammenschluß gewalttätiger Neo-Nazis, deren Mitglieder sich auch aus dem Stadtteil Marli rekrutieren. Im Sommer dient ihnen zumeist der Drägerpark in HL-Marli als Treffpunkt. Die geplante Demonstration sollte für uns alle nur ein erster Schritt gegen das20 verstärkte Auftreten von Nazis sein. NO PASARAN! ########################################################## Ein Aufruf von: Los Zeckos-Jugendantifa, Lübecker Bündnis gegen Rassismus, tuwat! und unabhängigen AntifaschistInnen aus Lübeck Weiter Informationen gibt es im Infoladen Lübeck (geöffnet freitags von 19.30 - 22.00 Uhr auf der alternative) oder unter tuwat@gmx.net

 

08.10.2001
Los Zeckos-Jugendantifa, Lübecker Bündnis gegen Rassismus, tuwat u.a.   [Aktuelles zum Thema: Antifaschismus]  Zurück zur Übersicht

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