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Paris/ France: Prozess in Frankreich wg. Solidarität mit Werner

GERICHTSPROZESS IN FRANKREICH GEGEN DIE MOBILISIERUNG FUER WERNER
BRAEUNER

Am 9. Juli dieses Jahres besetzten etwa 12 Menschen das Gebaeude der
CIDAL
(Informations- und Dokumentationszentrum der deutschen Botschaft),
die sich
in der Rue Marbeau 24 im 16. Arrondissement von Paris befindet, um
ihre
Solidaritaet mit Werner Braeuner auszudruecken. Werner Braeuner, ein
46 Jahre
alter Arbeitsloser, wurde eingeknastst, weil er am 6. Februar dieses
Jahres
den Chef des Arbeitsamtes Verden (Niedersachsen), Klaus Herzberg (63
Jahre),
getoetet hatte. Letzterer hatte ihm die Arbeitslosenhilfe gestrichen,
Werner
Braeuners einzige Einkommensquelle. Mit dieser Aktion wollten wir
insbesondere gegen die luegenhafte Anklage von seiten des
Staatsanwaltes in
Verden protestieren, dass es sich um eine absichtliche und geplante
Tat
gehandelt habe.

Am 13. August hat das Verdener Gericht Werner Braeuner zu einer
Haftstrafe
von 12 Jahren verurteilt. Beruecksichtigt man die 'normale' deutsche
Rechtssprechung und Rechtspraxis, so ist diese Strafe voellig
ueberzogen, da
selbst das Gericht anerkannt hat, dass es sich bei seiner Tat nicht
um eine
geplante und absichtliche Tat gehandelt hat, sondern um Totschlag im
Affekt.
Aus diesem Grund hat Werner Braeuner Berufung gegen das Gerichtsurteil
eingelegt.

Ebenfalls aus diesem Grund werden wir unsere Mobilisierung nicht
beenden und
das, obwohl die Behoerden bereits begonnen haben, sie zu
unterdruecken. In
Folge der Besetzung der CIDAL hat die deutsche Botschaft Anzeige wegen
'beabsichtigter Gewalt gegen einen Diplomaten' (violence volontaire
sur
diplomate) erstattet. Hintergrund ist, dass wir mit den
Sicherheitsbeamten
der Botschaft aneinandergeraten sind, die uns auf militaerische Art
und Weise
aus der Botschaft rauswerfen wollten, wobei es einem von ihnen
gelungen ist,
sich einen Finger zu brechen (woefuer er fuer die Dauer von 21 Tagen
arbeitsunfaehig geschrieben worden ist). In dieser Situation
verweigerte die
Botschaft jegliche Diskussion, wobei ihren Schergen es nicht gelang,
uns vor
die Tuer zu setzen. Sie schaltete die franzoeische Polizei ein, die
gerade
einmal eine Stunde vorher in ihrem Versuch scheiterte, uns mit einem
Kontingent von etwa 10 Beamten der Politischen Polizei in der Metro zu
verfolgen.

Am 23. August fuehrten die Bullen eine Hausdurchsuchung bei Sébastien
S.,
einem unserer Freunde, durch: Handschellen, Schlag auf den Schaedel,
Durcheinander in der Wohnung, und 10 Stunden auf der Polizeiwache.
Sie haben
einige Flugblaetter, Boeller, Zeitungen und Rauchbomben mitgenommen,
die sie
in der Wohnung gefunden haben. Ein Transparent und einige
Plastikroehren
haben sie als Beweismittel einbehalten. Am 20. September haben sie
dann eine
zweite Hausdurchsuchung bei Sébastien S. durchgefuehrt, um ihn fuer
eine
Gegenueberstellung mit einem Sicherheitsbeamten der Botschaft mit auf
die
Polizeiwache zu nehmen. Sébastien wird am 15. Oktober deswegen vor
Gericht
angeklagt werden.

Wir werden uns durch diese Repression nicht einschuechtern lassen.
Ganz im
Gegenteil wird der Prozess gegen Sébastien fuer uns eine Gelegenheit
sein,
die Solidaritaetsbewegung mit Werner Braeuner zu verstaerken, seine
Freilassung zu erreichen und darueberhinaus, gegen die derzeitige
Offensive
Widerstand zu leisten, die die Arbeitslosen durch die Streichung von
Unterstuetzungsgeldern zu jedwedem Job zwingen soll.

Unkontrollierbare Elemente

 http://werner.braeuner.freeservers.com

 xalinorias@hotmail.com

Ihr koennt eure Solidaritaet mit Sébastien S. zum Ausdruck bringen:

Schreibt dem zustaendigen Pariser Richter auf deutsch oder auf
franzoesisch:

Monsieur le Juge de la 14e Chambre
Tribunal de Grande Instance
Boulevard du Palais, F - 75001 Paris

Telefoniert oder schickt ein Fax :

- an die Deutsche Botschaft in Paris :
TEL 331 53 83 45 00, 331 53 83 46 40
FAX 331 43 59 74 18

- an die Franzoesische Botschaft in Deutschland :
TEL (30) 20 63 9000
FAX (30) 20 63 90 10

- an den deutschen Aussenminister :
TEL 01888 / 170
FAX 01888 / 173402


Ihr koennt auch an Werner Braeuner oder an seinen Anwalt schreiben:

Werner Braeuner, JVA Verden, Stifthofstrasse 10, 27283 Verden

Anwalt von Werner Braeuner:
RA Michael Brennecke, Obernstrasse 63, 28832 Achim
Tel: 04202-96850, Fax: 04202-968528
e-mail:  katz-und-brennecke@t-online.de


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ANARCHIST BLACK CROSS LUXEMBOURG

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03.10.2001
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