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Hamburg: 28.09. Soliparty für das "Archiv der soz. Bewegungen"

PARTY FÜR DAS ARCHIV
FREITAG 28.09.01 in der ROTEN FLORA
ab 22.00 Uhr

SAAL: BASSO PROFUNDO & SUPPORT (sonido bestial, fsk) {SALSA & ELECTRO LATIN}

DOWN_UNDER: DANCE CLASSICS vs. BUSHFIRE SOUNDSYSTEM {RAGGA; DANCEHALL}


Archiv der sozialen Bewegungen
Rote Flora Hamburg
Öffnungszeiten Mo + Do 17.00 bis 20.00 Uhr


Selbstverständnis
Materialien und Dokumente von sozialen Bewegungen verschwinden mit dem Zerfall von Gruppen und Bewegungen; all die mühsam erarbeiteten Zeitungsausschnittssammlungen, Privatarchive und Broschürenberge landen häufig beim Altpapier oder verschimmeln als private Erinnerung auf dem Dachboden. Der Öffentlichkeit und selbst dem kollektiven Gedächtnis der sozialen Bewegungen bleiben die Quellen verborgen. Auch die staatlichen Archive und Bibliotheken verfügen nur über wenig Material dieser Herkunft. Diesem Verlust entgegenzuwirken war die Motivation zur Gründung des Archivs der Sozialen Bewegungen Hamburg. Als ein unabhängiges Archiv sehen wir es als unsere Aufgabe, die Aktivitäten von sozialen Bewegungen in der BRD (und darüber hinaus) zu dokumentieren und Materialsammlungen möglichst umfassend aufzuarbeiten. Damit sollen aktuelle und zukünftige theoretische Arbeiten und praktische Auseinandersetzungen ermöglicht werden.
Das Geschichtsbewußtsein vieler Menschen unterliegt aktuellen politischen Trends; uns ist es wichtig, die Vielfalt und Kontinuität von Protest, Widerstand und Alltag der sozialen Bewegungen zu dokumentieren und zugänglich zu machen. Erst so ist die Möglichkeit gegeben, sich mit Hilfe von Quellen ein eigenes Bild der bundesrepublikanischen Zeitgeschichte machen zu können. Dies hat praktische Auswirkungen: von Erfahrungen kann gelernt werden, alte Diskussionen können verstanden, andere Formen politischer Kämpfe überprüft oder als Anregung gesehen werden. Damit werden die eigenen politischen Formen und Sichtweisen in Frage gestellt und erweitert. Das Archiv der Sozialen Bewegungen Hamburg ist ein Ort der kritischen Reflexion ebenso wie der aktuellen Diskussion.


Was archivieren wir ?
Der Archivbestand umfaßt in der Hauptsache Zeitschriften, Broschüren, Flugblätter überwiegend aus den letzten 30 Jahren. Darüber hinaus existiert ein Plakat-Archiv und eine Postkarten-, Anstecker- und Aufklebersammlung. Dazu kommen noch einige Kuriositäten....
Der Bestand setzt sich aus einer Reihe von ehemaligen Privatsammlungen und den Archiven einzelner Gruppen zusammen und wird ständig ergänzt und ausgebaut. Wir haben eine Archivsystematik erarbeitet, die sich zur Zeit in 33 Bereiche gliedert, orientiert an den Aktionsfeldern der sozialen Bewegungen, so z.B. Stadtentwicklung, Repression, Frauen / Lesben, Antirassismus, Internationalismus, Hausbesetzungen usw.
Zur Zeit arbeiten wir an einer Archiv Datenbank, die den Bestand erschließen soll. Dies wird aber noch einige Zeit dauern.
Das Archiv verfügt zur Zeit über mehr als 2000 Zeitschriftentitel, mehrere tausend Broschüren, einige zehntausend Flugblätter und Presseausschnitte, über tausend Plakate, hunderte von Büchern und Postkarten / Anstecker / Aufkleber. Wir beziehen über 180 aktuelle Zeitungen und Zeitschriften als Freiabo. Aktuelle Broschüren und Dokumentationen werden uns ebenfalls kostenlos von den HerausgeberInnen oder vom Infoladen Schwarzmarkt und vom Infocafe B5 zur Verfügung gestellt.
Da auch das Foto-Archiv-Kollektiv sein Archiv in unseren Räumen betreibt, ist zusätzlich auch Fotomaterial zu vielen Bereichen erhältlich. Während der Öffnungszeiten kann das Material eingesehen und Bestellungen abgegeben werden.


Nutzung des Archivs
Das Spektrum der NutzerInnen reicht von Initiativen und Gruppen, die Veranstaltungen vorbereiten oder Dokumentationen erarbeiten, über SchülerInnen und StudentInnen, die Material für Referate und Hausarbeiten suchen, bis zu JournalistInnen, die an Artikeln arbeiten und Leuten, die sich einfach nur mal so informieren wollen.

Das Archiv kann während der Öffnungszeiten Montag und Donnerstag von 16 – 19 Uhr und nach Vereinbarung genutzt werden. Archivmaterialien leihen wir grundsätzlich nicht aus, sie können aber kopiert werden. Außerdem stehen Arbeitsplätze zur Verfügung, und bei der Recherche helfen wir gerne. Eingerichtet wird auch ein NutzerInnen-Computer, an dem auf CD-Roms und im Internet recherchiert werden kann. Und ne Tasse Kaffee gibt’s eigentlich auch immer.


Zur Geschichte des Archivs
Das Archiv der sozialen Bewegungen Hamburg wurde 1989 gegründet. Zuerst im Infoladen Schwarzmarkt, war der erste eigene Raum in der Thadenstraße 130a. Zusammen mit dem Medien-Pädagogik-Zentrum und der Hamburger Studienbibliothek entstand ein unabhängiges Zentrum für Information, Dokumentation und Gegenöffentlichkeit. Doch im Sommer 1992 kam die Kündigung zwecks Sanierung, eine Weiterführung scheiterte an dem Verhalten der Verantwortlichen.
Im Sommer 1993 zog das Archiv der Sozialen Bewegungen in die Rote Flora. Die Rote Flora ist ein besetztes politisch – kulturelles Zentrum im Schanzenviertel, das Gruppen und Projekten Möglichkeiten für ihre Arbeit durch entsprechende Räume bietet. Das Archiv versteht sich selbst als Teil der sozialen Bewegungen und gehört daher mit zu den die Flora tragenden Gruppen.
Am 28. November 1995 brach in der Roten Flora ein Brand aus, bei dem ein Großteil des Archivmaterials zerstört wurde. Obwohl einiges auf eine Brandstiftung schließen ließ, konnte die genaue Brandursache nicht ermittelt werden.
Nach dem Brand mußten wir für drei Jahre Übergangsräume in der Ludwigstraße 13 beziehen. Dank vielfältiger Unterstützung konnte das Archiv weitestgehend wieder aufgebaut werden; heute haben wir mehr Material als vor dem Brand. An dieser Stelle vielen Dank an alle, die uns dabei geholfen haben.
Im Oktober 1998 zogen wir in die Rote Flora zurück. Dabei halfen uns über 200 Leute, die mit dem ‚Paper Move‘ eine Menschenkette von der Ludwigstraße zur Roten Flora bildeten.


Wie trägt sich das Archiv?
Die laufenden Kosten werden durch Spenden von Gruppen und Einzelpersonen getragen. Wir wollen versuchen, dies auch weiterhin zu schaffen , um unsere Unabhängigkeit zu bewahren. Aber das "Prinzip Spenden" gilt auch für unser Material. Das Archiv der Sozialen Bewegungen existiert über einen solch langen Zeitraum, weil wir große Unterstützung bekommen und immer wieder Interessierte uns ihr altes Material überlassen. Daher am Schluß die Aufforderung, uns auch weiterhin mit Altpapier zu versorgen!

Archiv der Sozialen Bewegungen Hamburg Öffnungszeiten :
Schulterblatt 71 Montag : 17.00 bis 20.00 Uhr
20357 Hamburg Donnerstag : 17.00 bis 20.00 Uhr
Tel. : 040 / 433007 Und nach Vereinbarung.
Fax : 040 / 43254754
mail:  asb@mail.nadir.org
 http://www.rote-flora.de

Spendenkonto: Verein Zeitpunkte e. V., Kontonummer 12 22 27 04, BLZ 201 900 03 bei der Hamburger Bank (Spenden sind steuerabzugsfähig, falls ihr eine Spendenquittung braucht, setzt euch mit uns in Verbindung!)

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Foto-Archiv-Kollektiv
Zur erreichen sind wir montags in der Zeit von 18 bis 20 Uhr
Foto-Archiv-Kollektiv, c/o Rote Flora
Schulterblatt 71
20357 Hamburg
Tel. 040 433 007
Fax 040 432 54 754


Seit 8 Jahren dokumentieren wir Kämpfe und Bewegungen und kommentieren so einen spezifischen Teil der bundesrepublikanischen Wirklichkeit fotografisch. Dabei haben wir schon zur Illustration von vielen Veröffentlichungen und zur Gestaltung von Plakaten und Ausstellungen beigetragen.
Obwohl unser Archiv Ende 1995 beim Brand in der "Roten Flora" völlig zerstört wurde, arbeiten wir weiter und können Euch Bildmaterial ab 1983 anbieten. Ein Überblick über die zur Verfügung stehenden Themenfelder ist weiter unten zu finden. Darüber hinaus freuen wir uns, wenn wir unser Bildmaterial-Archiv durch Bilderspenden aus privaten oder anderen Beständen erweitern können.
Insbesondere sind in unserem Angebot:


DIAVORTRÄGE
- Wandbilder Nordirlands
- NIX3, Widerstand gegen den dritten Castortransport nach Gorleben
- Atommüll-Zwischenlager Ahaus
- Bilder aus Kurdistan
- Reisebericht Cuba 2000
-
AUSSTELLUNGEN
- Osterparaden der Republikaner im Norden Irlands
- Wandbilder im Norden Irlands
- 6 Jahre Abschiebeknast Glasmoor


POSTKARTEN

Themenfelder unseres Archivs:
1. MigrantInnen
1.00 Lebenssituationen von MigrantInnen
1.02 KurdInnen

2. Antirassismus
2.01 Aktionen gegen rassistische Angriffe der Faschisten
2.02 Aktionen gegen staatlichen Rassismus
2.03 Aktionen gegen Abschiebeknäste, Glasmoor, usw.

3. Antifaschismus
3.01 Antifaschistische Aktionen
3.02 Gedenkstätten

4. Repression und Antirepressionsarbeit
4.01 Politische Prozesse, Gefangene und Knast
4.02 Aktionen gegen Staatsschutzangriffe/Bullen
4.03 Bullenapparat

5. Stadtentwicklung
5.00 Verschiedene Aktionen zur Stadtentwicklung
5.01 Flora
5.02 Hertie Quarree
5.03 Aktionen zur Verkehrspolitik
5.04 Abriss von Häusern, leerstehende Häuser
5.05 Stadtbilder
5.06 Hafenbilder

6. Häuserkampf
6.00. Diverse Hausbesetzungen, Demos und Aktionen
6.01 Hafenstrasse
6.02 Pinnasberg
6.03 Tegethoffstrasse
6.04 LAUE

7. Bauwagenleben
7.00 Plätze, Besetzungen, Demos und Aktionen
7.01 Wagenburg "Henriette"

8. Aktionen gegen Krieg
8.00 Verschiedene Aktionen gegen Krieg
8.01 Aktionen gegen Golfkrieg
8.02 Aktionen gegen Rüstungsexporte

9. Kultur

10. Soziales
10.01 Gewerkschaftliche und betriebliche Aktivitäten
10.02 Soziale Missstände, Aktionen gegen Sozialabbau

11. Aktionen zu Medien

12. Ökologie
12.00 Verschiedenes zu Anti-AKW
12.01 Gorleben
12.02 Verschiedene Aktionen zu Ökologie

13. Internationalismus

14. Parteien, Parlamente, PolitikerInnen

15. Frauen- und Lesbenbewegung

16. Männer- und Schwulenbewegung

Alle, die unser Archiv noch nicht kennen,
laden wir ein zu einem Besuch in den Archivräumen!




 

26.09.2001
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